Zum ersten Mal auf PS3?<\/strong><\/p> Genialer Trash? Wer durch die h\u00e4ssliche Fratze blicken kann, erlebt einen faszinierend schr\u00e4gen Mystery-Thriller.<\/p><\/div><\/div> Anzeige: Deadly Premonition Directors Cut kaufen bei
Deadly Premonition erschien anno 2010 unter dem Namen Red Seeds Profile<\/strong> auch in Japan. W\u00e4hrend f\u00fcr Europa und Nordamerika nur die 360-Version umgesetzt wurde, gab es in Fernost auch eine PS3-Fassung.
Der jetzt erschienene Director’s Cut<\/strong> ist daher keine Umsetzung, sondern eine erweiterte Ausgabe des PS3-Originals<\/strong>. 360-Besitzer m\u00fcssen diesmal leider\u00a0 verzichten.. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\nSinnsuche betreibt?
Twin Peaks & Alan Wake<\/strong>
Weil der Director’s Cut seiner vor etwa drei Jahren ver\u00f6ffentlichtem Erstausgabe im Wesentlichen gleicht, verweise ich an dieser Stelle auf den Test des Originals<\/a>. Kurz und knapp so viel: FBI-Agent York soll in der verschlafenen Kleinstadt Greenvale einen Mord aufkl\u00e4ren. Eine junge Frau wurde dort an einem Baum aufgekn\u00fcpft, ihr Bauch von oben nach unten aufgeschlitzt. Als York fahre ich also durch die Kleinstadt, hole Informationen ein und besuche Verd\u00e4chtige. Klingt gew\u00f6hnlich, irgendwie nach Twin Peaks und Alan Wake<\/a> \u2013 ist aber viel mehr.
“Das siehst du doch auch so, nicht wahr, Zach?”<\/strong>
Da ist z.B. York, der fast sein ganzes Tun mit Zach bespricht und schnell wird deutlich, dass dieser Zach keinen Geringeren darstellt als den Spieler, also mich. Und nicht nur zum Selbstzweck: Das Spiel setzt manche Klischees und Gewohnheiten so zielsicher ein, dass\n<\/figure>\n
Dasselbe gilt f\u00fcr die schr\u00e4gen Einwohner des skurrilen St\u00e4dtchens: Ich kann heute noch nicht sagen, ob ihre Marotten als absonderliche Charakterz\u00fcge gedacht waren oder sich aus Versehen eingeschlichen haben. Liest man bei Director Hidetaka Suehiro zwischen den Zeilen<\/a>, trifft wohl beides zu. Deadly Premonition ist ein m\u00e4chtig ambitioniertes Projekt, dessen durchschimmernde Brillanz von handwerklichen Schw\u00e4chen zu einem seltsam faszinierenden Trash-Spiel zermahlen wird.
Man vergesse nicht das glaubw\u00fcrdige Voranschreiten der Zeit; immerhin folgen alle Einwohner einem Tagesablauf, so dass York au\u00dferhalb der \u00d6ffnungszeiten nichts einkaufen kann. Kommt er zu sp\u00e4t zum Essen, muss er sich mit teuren Snacks selbst versorgen. Er sollte sich au\u00dferdem rasieren, seine Anz\u00fcge waschen, den Wagen auftanken\n<\/figure>\n
Zum Gl\u00fcck ein Kinderspiel<\/strong>
Die langweiligen Schl\u00e4uche voller grauschwarzer Untoter, das dr\u00f6ge Schie\u00dfen und Kloppen, das wollte\u00a0 Suehiro \u00fcbrigens gar nicht im Spiel haben. Seine Geldgeber bestanden aber darauf und so qu\u00e4le ich mich auch im Director’s Cut mit den Zombiegeistern herum. Der Regisseur hatte wohl dar\u00fcber nachgedacht, sie zu entfernen, daf\u00fcr h\u00e4tte er sein Spiel allerdings zu gro\u00dfen Teilen umschreiben m\u00fcssen. Einige schon auf Xbox 360 aus dem japanischen Original entfernten Gewaltszenen durfte er \u00fcbrigens nicht hinzuf\u00fcgen, weil Sony darauf bestand, die urspr\u00fcnglich im Westen ver\u00f6ffentlichte Version nicht zu \u00e4ndern.Immerhin: Die noch immer unbequeme Steuerung wurde zumindest so weit an aktuelle Schulterblick-Shooter angepasst, dass ich York nicht wie einen beh\u00e4bigen LKW durch die Gegend schiebe. Die K\u00e4mpfe wurden au\u00dferdem so vereinfacht, dass ich die Durststrecken diesmal erstaunlich schnell hinter mich bringen konnte. Einen h\u00f6heren Schwierigkeitsgrad darf ich in der Umsetzung nicht einmal mehr ausw\u00e4hlen.
Neu? “Alt!”<\/strong>
Verbl\u00fcfft hat mich die Unterst\u00fctzung von 3D, Move und Sixaxis. Ganz ehrlich: Wer will\n<\/figure>\n
Und Sixaxis? Ich k\u00f6nnte das Gamepad wie ein Lenkrad kippen. Ich k\u00f6nnte es sch\u00fctteln, um mich aus dem Griff eines Untoten zu befreien. Nat\u00fcrlich: In Japan ist das PS3-Original drei Jahre alt. Es gibt allerdings einen Grund, weshalb sechs Jahre nach Einf\u00fchrung der PS3 praktisch kein Spiel mehr vom Sch\u00fcttelcontroller Gebrauch macht. Das ungenaue Zielen per Move ist \u00e4hnlich “praktisch”.
Sinnvoll ist nur die Einf\u00fchrung eines neuen Handlungsstrangs \u2013 jedenfalls in der Theorie. In der Praxis f\u00fcgt\u00a0 Suehiro seiner Erz\u00e4hlung jedoch eine Ebene hinzu, die wie ein Geschichtenerz\u00e4hler auf das Geschehen in Greenvale blickt. Das geschieht in wenigen Szenen, die die eigentliche Handlung nicht erweitern. Daran d\u00fcrften auch f\u00fcr die Zukunft offenbar angedachte Downloadinhalte nichts \u00e4ndern.\nFazit<\/strong><\/h3>Deadly Premonition \u2013 dieses Spiel ist ein Widerspruch in sich. Auf der einen Seite ein an Twin Peaks erinnernder Thriller mit schr\u00e4gen Figuren sowie zahlreichen Anspielungen auf Filme und Spiele. Auf der anderen Seite eine technische Zumutung, die noch schlechter klingt als sie aussieht. Fast drei Jahre nach dem Original \u00e4ndert der Director’s Cut daran gar nichts. Spielerisch steckt in diesem Relikt, das beinahe zwei Konsolengenerationen alt scheint, allerdings noch immer das Mysteryabenteuer, das Alan Wake urspr\u00fcnglich sein wollte: Der Alltag der weitl\u00e4ufigen Kleinstadt-Idylle ist glaubw\u00fcrdiger als der jedes GTA oder Red Dead Redemption! Nein, ein gutes Spiel ist das l\u00e4ngst zum Kult erkl\u00e4rte Deadly Premonition auch heute nicht. Die Ehrung zum besten B-Game des Jahres hat es sich aber einmal mehr redlich verdient!<\/div><\/div>
Wertung<\/strong><\/h3>
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