Abglanz der Hochkultur<\/strong> Es herrscht eine euphorische Aufbruchstimmung \u2013 vor allem f\u00fcr den im Charakter-Editor erstellten Helden. Er (oder sie) kommt zu Beginn seines Abenteuers mit dem Boot in Portia an, um die verlassene Werkstatt seines Vaters zu \u00fcbernehmen. Schade, dass Entwickler Pathea Games im Bereich der Story \u00e4hnlich vage bleibt wie Natsume. Die Hauptfigur wird wieder prim\u00e4r zur wei\u00dfen Leinwand f\u00fcr die Aufbaufantasien des Spielers, trotz eingestreuter Konfliktsituationen wie dem Auftauchen falscher Schuldeneintreiber. Stilbewusstsein und Eitelkeiten spielen nat\u00fcrlich ebenfalls eine Rolle, wenn man an Kleidungsst\u00fccken, M\u00f6beln f\u00fcrs Eigenheim oder Schmuck wie Talismanen werkelt. Letztere lassen sich bei einem der zahlreichen Festivals als Gewinn spenden. Oder man verschenkt sie an sympathische Mitbewohner, falls man sich bei ihnen einschmeicheln will oder sogar romantische Ambitionen hegt (Stichwort: Familiengr\u00fcndung). Statt regelm\u00e4\u00dfig Unkraut zu j\u00e4ten oder die Gie\u00dfkanne zu schwingen, muss man lediglich beim Bau der Pflanzk\u00e4sten ein wenig Dung und das passende Saatgut parat haben. Danach werden Kartoffeln, Baumwollpflanzen & Co. quasi automatisch bew\u00e4ssert. Wer m\u00f6chte, hilft mit etwas D\u00fcnger nach.<\/p> Vielf\u00e4ltiges Angebot<\/strong> Zur\u00fcck in der Werkstatt hantiert man dann mit allerlei Werkb\u00e4nken, Schmelz\u00f6fen und selbst gebastelten Maschinen, um Holz zurechtzuschneiden, Metallbarren zu schmieden und schlie\u00dflich einen Wassertank oder eine einfache Batterie f\u00fcr den Stromgenerator zu konstruieren. Bei den Handgriffen macht sich leider bemerkbar, dass das Spiel seinen Anfang im Early-Access nahm. Vor allem mit dem Game-Controller gestaltet sich das Gebastel oft umst\u00e4ndlich, weil unn\u00f6tig viele Knopfkombinationen zum Einsatz kommen; gelegentlich l\u00e4uft die Figur sogar automatisch los. Manche Men\u00fcs lassen sich zudem nur mit Maus und Tastatur bedienen. Schade: Gerade bei einem derart entspannten Spielkonzept h\u00e4tten wir uns lieber gem\u00fctlich zur\u00fcckgelehnt. F\u00fcr die im Fr\u00fchjahr geplanten Umsetzungen f\u00fcr PS4, Xbox One und Switch m\u00fcssen die Entwickler die Funktionen schlie\u00dflich ohnehin integrieren. Hat man sich erst einmal in die etwas sperrigen Abl\u00e4ufe und Handb\u00fccher hineingefuchst, l\u00e4sst es sich aber recht ordentlich damit leben. Lust auf eine alberne Batman-Maske? Daf\u00fcr muss leider eine putzige kleine Pandermaus dran glauben, die am Rande einiger B\u00fcsche durch die Luft flattert. Mehr Gegenwehr gibt es bei den Biestern, die euch in Dungeons erwarten: Von giftgr\u00fcnen Chemie-Zombies mit zwickenden Zangen bis hin zum Boss der Ratten-Banditen sorgen diese Zeitgenossen f\u00fcr eine sch\u00f6ne Herausforderung in den K\u00e4mpfen. Packt vor dem Abstieg also am besten – wie von anderen Bewohnern empfohlen \u2013 gen\u00fcgend Heil- und Ausdauer-Gegenst\u00e4nde ein! Auch kurzfristig aufputschende Buffs und ein F\u00e4higkeitenbaum sind enthalten. Schwachpunkte der Gefechte sind allerdings die stumpfe KI und die simpel inszenierten Angriffsmuster, die das Zerm\u00fcrben der Monstren etwas monoton werden lassen.<\/p> Nicht so voreilig!<\/strong> Abends treffen sich sogar Gr\u00fcppchen zur Gymnastik auf dem Dorfplatz oder zum geselligen Abendessen in der Kneipe. Die Welt wirkt nicht nur lebendig, sondern auch glaubw\u00fcrdiger als in anderen vorindustriellen Bauernhof-Abenteuern. In der Postapokalypse nimmt man es den Menschen eher ab, dass sie sich das Wissen und die Technik erst wieder aneignen m\u00fcssen. Eine Rangliste im Rathaus gibt jederzeit Auskunft dar\u00fcber, wo man im Vergleich zu konkurrierenden KI-Baumeistern steht \u2013 eine dezente aber willkommene Erg\u00e4nzung f\u00fcr kompetitive Spieler. Im Laufe der vorbildlich organisierten Early-Access-Phase hatten die Entwickler erst einmal das technische Grundger\u00fcst fertiggestellt, um sp\u00e4ter immer wieder \u00fcppige Inhalte wie neue Gebiete und Mechaniken hinzuzuf\u00fcgen. Ab und zu zeigen sich noch kleine Macken wie lange Ladezeiten, ein unsichtbarer B\u00fcrgermeister oder eine fehlende deutsche \u00dcbersetzung. Davon abgesehen wirkt die Umsetzung aber rund. Die gelegentliche Vertonung steht \u00fcbrigens grunds\u00e4tzlich nur auf Englisch und Chinesisch zur Verf\u00fcgung.<\/p>\n My Time at Portia ist wie ein gigantischer Abenteuerurlaub: In den Grundz\u00fcgen orientiert sich das Spiel stark bei Vorbildern wie Harvest Moon. Der Fokus auf Konstruktionen und das beschauliche postapokalyptische Szenario sorgen aber f\u00fcr gen\u00fcgend frischen Wind, um \u00e4hnlich stark zu fesseln wie Stardew Valley. Besonders gefreut hat mich, dass ich mich durch weniger monotone Arbeit auf dem Feld qu\u00e4len musste \u2013 und daher mehr Zeit zur Erkundung der Welt und ihrer Ruinen hatte. Hier und da erinnern technische Macken wie der m\u00fchsame Einstieg, schlichte K\u00e4mpfe oder die holprige Controller-Steuerung an die Early-Access-Vergangenheit – trotzdem hatte ich eine Menge Spa\u00df daran, mich in der wundersamen Idylle zu verlieren!<\/p><\/div><\/div> My Time At Portia bereichert das mittlerweile ausgelutschte Harvest-Moon-Prinzip mit einem unterhaltsamen Fokus auf Konstruktionen und Erkundung.<\/p><\/div><\/div> <\/div> \t\t\t "Wie negativ wirken sich zus\u00e4tzliche K\u00e4ufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"<\/p>\n\t\t\t\t Es gibt keine K\u00e4ufe.<\/p><\/li> Dieses Spiel ist komplett echtgeldtransaktionsfrei.<\/p><\/li>\t\t\t\t\t\t<\/ul> \n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div> \n\t\t\t<\/div> \n\t\t\t Einfach mal Landwirt sein, fast wie im Bilderbuch – mit Farm, Hund, H\u00fchnern, viel, viel Feldarbeit und am besten auch einer Liebsten, mit der man eine Familie gr\u00fcndet: All das konnte man schon in zahlreichen Harvest Moons und j\u00fcngst in Stardew Valley<\/a>. Der Indie-Titel My Time at Portia<\/a> setzt einen anderen Schwerpunkt: Hier bastelt man prim\u00e4r an den Maschinen, die das Landleben am Laufen halten. Im Test haben wir die Konstrukte n\u00e4her unter die Lupe genommen.<\/p>\n","protected":false},"author":667,"featured_media":3012596,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_yoast_wpseo_title":"My Time at Portia - Test, Simulation, PC","_yoast_wpseo_metadesc":"Einfach mal Landwirt sein, fast wie im Bilderbuch - mit Farm, Hund, H\u00fchnern, viel, viel Feldarbeit und am besten auch einer Liebsten, mit der man eine Familie gr\u00fcndet: All das konnte man schon in zahlreichen Harvest Moons und j\u00fcngst in Stardew Valley. Der Indie-Titel My Time at Portia setzt einen anderen Schwerpunkt: Hier bastelt man prim\u00e4r an den Maschinen, die das Landleben am Laufen halten. 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Man mag es kaum glauben, aber My Time at Portia spielt tats\u00e4chlich in einer Postapokalypse. Der Stilmix wirkt richtig gelungen: Inmitten der farbenfrohen Natur-Idylle ragen hier und da \u00fcberwucherte Wolkenkratzer und andere Relikte der zusammengebrochenen Industrie vergangener Zeiten aus der Vegetation. All das in einer ansehnlich umgesetzten Comic-Grafik, die hier und da ein wenig generisch wirken mag, aber hervorragend den entspannten Spielablauf widerspiegelt.
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Bauen statt Bauern<\/strong>
Das Wort Aufbau spielt hier eine gr\u00f6\u00dfere Rolle als bei der Konkurrenz. Das anderswo m\u00fchsame Ackern auf dem Feld wird hier zur Nebensache, bei der man nur mal zwischendurch nach den Pflanzen sieht. Viel wichtiger ist die Konstruktion ihrer Pflanzk\u00e4sten, einer besseren Axt, einer Spitzhacke f\u00fcr Trips in die Mine, einem Bronzeschwert gegen Monster im Dungeon, ein \u201eT\u00f6fft\u00f6ff\u201c f\u00fcr den Transport, usw. usf. Viele andere n\u00fctzliche Ger\u00e4tschaften zimmert man gegen Entlohnung auch f\u00fcr seine Nachbarn zusammen.
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In der K\u00fcstenstadt Portia gibt es zahlreiche M\u00f6glichkeiten, sich zu verwirklichen, doch der Fokus liegt klar auf der Konstruktion von allerlei Maschinen. Um sie Realit\u00e4t werden zu lassen, muss man das Wissen der zusammengebrochenen Hochkultur f\u00fcr sich nutzbar machen. Bevor es ans Bauen selbst geht, steht also oft ein Trip in eine Mine auf dem Programm. Mit dem Jetpack schwebt man durch die H\u00f6hle, um per Metall-Scanner glimmende Punkte aufzusp\u00fcren und dann die Spitzhacke zu schwingen \u2013 eine unterhaltsame Abwechslung! Dabei werden neben Edelsteinen und Baumaterial auch allerlei zerbrochene Ger\u00e4tschaften und antike Datendiscs zu Tage gef\u00f6rdert, die sich im st\u00e4dtischen Labor f\u00fcr neue Baupl\u00e4ne erforschen lassen.\u00a0 \u00a0
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Werkeln vorm Abendrot<\/strong>
Schnell geht man v\u00f6llig im t\u00e4glichen Mix aus Handwerker-Arbeiten und ausgiebigen Erkundungen auf, w\u00e4hrend man von der entspannten Musikuntermalung eingelullt wird. Wenn man \u00fcber gr\u00fcne Wiesen streift oder neue Gebiete wie die verfallenen Ruinen erkundet, entfaltet sich eine herrlich relaxte Abenteuer-Stimmung! \u00dcberall trifft man auf seltsame neue Wesen, die oft leider viel zu niedlich sind, um sie f\u00fcr Ressourcen niederzudreschen.
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Wer es harmonischer mag, darf bei einem gr\u00f6\u00dferen Bauunternehmen diverse St\u00e4lle in Auftrag geben. Erwartet aber nicht, schon zu Beginn von K\u00fcken, Enten oder Pferden umgeben zu sein. Es dauert viele, viele Stunden, bis ihr gen\u00fcgend Bares und die n\u00f6tigen Baustoffe f\u00fcr den ersten Stall parat habt. Bis dahin k\u00f6nnt ihr aber auch bei der netten B\u00e4uerin nebenan die Tiere auf der Weide \u00e4rgern. Oder ihr helft im Rahmen einer Quest dabei, die entlaufenden K\u00fcken einzufangen. Auf ihrem Hof und in zahlreichen Shops gelangt ihr an Saatgut, Werkzeug-Upgrades oder ihr verkauft massenhaft eigene Waren. Sch\u00f6n, dass die Einwohner je nach Kalendertag unterschiedlichen Aufgaben nachgehen und man sie f\u00fcr Auftr\u00e4ge oft unterwegs erwischen muss.
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Religion oder Wissenschaft?<\/strong>
Wer der alten Welt skeptisch gegen\u00fcbersteht, kann Artefakte wie die Discs \u00fcbrigens auch bei der Kirche abliefern. \u00c4hnlich wie in Horizon: Zero Dawn gibt es auch hier einen Kult, der das technische Unheil der Vergangenheit lieber ruhen lassen w\u00fcrde. Wer alle Geheimnisse der Welt aufdecken will, kann laut Publisher Team 17 \u00fcber 90 Stunden in der Welt verbringen. Nach der Fertigung einer Angelrute oder eines Spieltischs f\u00fcr den Park kann man sich zudem an diversen Minispielen versuchen. Eine nette kleine Abwechslung mit Nebenverdienst: Vor allem Fische und Fischgerichte helfen dabei, die hohen Summen f\u00fcr die Hof-Erweiterung zusammenzusparen. Eine leichte Tendenz zur Flei\u00dfarbeit ist also sp\u00fcrbar, sie nimmt aber nicht \u00fcberhand.
Noch nicht wirklich fertig?<\/strong>
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Fazit<\/strong><\/h3>
Wertung<\/strong><\/h3>
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Echtgeldtransaktionen<\/strong><\/h3>\n\t\t\t\t
Gar nicht.<\/h4>\n\t\t\t\t\t
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Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div>
Gef\u00e4llt mir<\/h3>
Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3>
Versionen & Multiplayer<\/h3>