Edgar Allan Poe l\u00e4sst gr\u00fc\u00dfen<\/strong> Das polnische Studio The Astronauts besteht u.a. aus Ex-Leuten von People Can Fly (Painkiller, Come Midnight, Gears of War, Bulletstorm). Die Unreal Engine 3 sorgt f\u00fcr eine idyllische Kulisse.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\nIch habe selten so eine nat\u00fcrlich wirkende Landschaft in einem Spiel gesehen. Wald und Licht wirken unheimlich stimmungsvoll und aufgrund vieler Kleinigkeiten auch noch so authentisch, dass man zum langsamen Spazieren und genauen Hinsehen animiert wird. Wenn man das mit dem Zoom \u00fcber die rechte Maustaste tut, wird man von Moosflecken und kleinen L\u00f6chern auf den Felsen bis hin zur Baumrinde oder dem Kiesel im Fluss realistisch anmutende Oberfl\u00e4chen erkennen. Fr\u00fcher gab es so etwas nur in Shootern \u2013 es ist sch\u00f6n, dass in den letzten Jahren auch das Adventure von diesen beeindruckenden Kulissen getragen wird.\n \u00a0<\/p>\nSchatten \u00fcber Red Creek Valley<\/strong> Schauriges Versprechen<\/strong> \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Ein dramaturgisch etwas zu entspanntes, aber \u00fcberaus stimmungsvolles Adventure im Stile einer schaurigen Kurzgeschichte – inklusive klassischer R\u00e4tsel.<\/p><\/div><\/div> <\/div> Geifernde Zombies, blutige Fratzen, gnadenloser Psychoterror – in der Spielewelt gibt es viel expliziten Horror. Aber was ist mit der subtileren Art des Grauens? Wo sind die Gruselgeschichten, die nicht das Entsetzen, sondern das schaurige Erkunden in den Mittepunkt stellen? Genau das haben die polnischen Entwickler von The Astronauts mit „The Vanishing of Ethan Carter“ im Angebot. Wie sich das Mystery-Adventure spielt, verr\u00e4t der Test.<\/p>\n","protected":false},"author":536,"featured_media":3013688,"comment_status":"open","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"_yoast_wpseo_title":"The Vanishing of Ethan Carter - Test, Adventure, PC","_yoast_wpseo_metadesc":"Geifernde Zombies, blutige Fratzen, gnadenloser Psychoterror \u2013 in der Spielewelt gibt es viel expliziten Horror. Aber was ist mit der subtileren Art des Grauens? Wo sind die Gruselgeschichten, die nicht das Entsetzen, sondern das schaurige Erkunden in den Mittepunkt stellen? Genau das haben die polnischen Entwickler von The Astronauts mit \u201eThe Vanishing of Ethan Carter\u201c im Angebot. Wie sich das Mystery-Adventure spielt, verr\u00e4t der Test.","newspack_popups_has_disabled_popups":false,"newspack_sponsor_sponsorship_scope":"","newspack_sponsor_native_byline_display":"inherit","newspack_sponsor_native_category_display":"inherit","newspack_sponsor_underwriter_style":"inherit","newspack_sponsor_underwriter_placement":"inherit","_fdpe_sidebar_plugin_meta_block_field":"0","src":"","src_id":"","fd_iab_unique_id":"","fd_watson_nlp_category":"","newspack_featured_image_position":"","newspack_post_subtitle":"","newspack_article_summary_title":"Overview:","newspack_article_summary":"","newspack_hide_updated_date":false,"newspack_show_updated_date":false,"_jetpack_memberships_contains_paid_content":false,"footnotes":"","jetpack_publicize_message":"","jetpack_publicize_feature_enabled":true,"jetpack_social_post_already_shared":false,"jetpack_social_options":{"image_generator_settings":{"template":"highway","enabled":false},"version":2}},"categories":[5],"tags":[303,23,24,33,2376,28],"newspack_spnsrs_tax":[],"coauthors":[20376],"class_list":["post-3013679","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-test","tag-adventure","tag-pc_cdrom","tag-playstation4","tag-switch","tag-the_astronauts","tag-xboxone","entry"],"jetpack_publicize_connections":[],"acf":[],"_yoast_wpseo_title":"The Vanishing of Ethan Carter - Test, Adventure, PC","_yoast_wpseo_metadesc":"Geifernde Zombies, blutige Fratzen, gnadenloser Psychoterror \u2013 in der Spielewelt gibt es viel expliziten Horror. Aber was ist mit der subtileren Art des Grauens? Wo sind die Gruselgeschichten, die nicht das Entsetzen, sondern das schaurige Erkunden in den Mittepunkt stellen? Genau das haben die polnischen Entwickler von The Astronauts mit \u201eThe Vanishing of Ethan Carter\u201c im Angebot. Wie sich das Mystery-Adventure spielt, verr\u00e4t der Test.","src":"","src_id":"","fd_iab_unique_id":"","fd_watson_nlp_category":"","yoast_head":"\n
Die ersten Schritte in diesem Spiel sind ein Genuss. Es umarmt einen nicht mit greller Intro-Schminke oder k\u00fcnstlichen Tutorial-Bussies. Es \u00f6ffnet sich wie ein gutes Buch mit einem einfachen Satz, der auch eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe einleiten k\u00f6nnte. W\u00e4hrend die charismatische Stimme des Erz\u00e4hlers in wenigen Worten das Unheilvolle zusammenfasst, das einem wom\u00f6glich bevorsteht, bewegt man sich durch einen dunklen Eisenbahntunnel hinein in dieses Abenteuer. Und es sieht fantastisch aus.
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Ein Fluss rauscht im Tal, die sp\u00e4therbstliche Sonne taucht das Laub in Rot und\n<\/figure>\n
Was ist hier in Red Creek Valley passiert? Genau das gilt es herauszufinden. Ein kleiner Junge namens Ethan Carter berichtet davon in einem Brief. Und Paul Prospero, den man in Egosicht bewegt, l\u00e4sst schon in seinen ersten laut gesprochenen Gedanken keinen Zweifel daran, dass neben der realen noch eine andere Welt existiert. Man wei\u00df von Beginn an, dass man als Privatdetektiv mit \u00fcbersinnlichen F\u00e4higkeiten unterwegs ist – vielleicht steckt im Namen “Prospero” ja eher eine Anspielung auf William Shakespeares Zauberer in \u201eDer Sturm” als an die Hauptfigur in \u201eDie Maske des Roten Todes\u201c\u00a0 von E.A. Poe. Wie auch immer: Paul kann anhand von Gegenst\u00e4nden oder Tatorten in die Vergangenheit schauen. Um das ganze Bild zu bekommen, muss er allerdings Vorbereitungen treffen \u2013 also sammelt er wie in einem klassischen Adventure an verschiedenen Orten Indizien.Ohne Kompass in der Wildnis<\/strong>
Vor allem das Erkunden macht Laune: Blickt man in die Ferne, \u00fcber die verwitterten Schienen hin zum Staudamm, wo sich Fachwerkh\u00e4user zeigen, wirkt diese nordamerikanische Idylle seltsam verwunschen \u2013 wie der Hexenwald in einem Grimm\u2019schen M\u00e4rchen. Und obwohl das keine offene Welt ist: man kann tats\u00e4chlich fast \u00fcberall hin spazieren. Es gibt nicht nur einen weitl\u00e4ufigen Bergwald samt Flussufer, man kann diese alten H\u00e4user durchst\u00f6bern, dazu eine Holzkirche samt Friedhof sowie ein labyrinthisches Bergwerk. Aber findet man auch den geheimen Eingang? Es gibt keine Karte.
Und genau das ist gut so, denn gerade das Umherirren verst\u00e4rkt das Erkundungsgef\u00fchl bei der Suche nach Antworten. Ab und zu kann man auch Schienenfahrzeuge oder Aufz\u00fcge benutzen. Ansonsten ist man lediglich zu Fu\u00df unterwegs \u2013 ohne Waffe, Notizblock oder Inventar. Es gibt zwar keinen Tag- und Nachtwechsel oder Wettereinfl\u00fcsse, aber je nach Ort wechselt die Stimmung. Etwas unrealistisch mutet an, dass man endlos ohne Ersch\u00f6pfung rennen kann. Zwar ist das komfortabel, weil man sich in der Weite wirklich verlieren kann und lange Wege zur\u00fccklegen muss. Aber ansonsten haben die Entwickler auch sehr konsequent jeden helfenden Schnickschnack \u00a0vermieden \u2013 es gibt auch keine Hotspotanzeige, keine optionale Hilfe.
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Aber wie soll man in dieser offenen Wildnis ohne Kompass, Zielmarkierungen oder Metalldetektor blo\u00df einen Gegenstand finden? Da gibt es einen subtilen Kniff: Schwirren z.B. mehrere Worte \u201eKurbel\u201c\u00a0 wie M\u00fccken umher, muss man sie\n<\/figure>\n
Sch\u00f6n ist auch, dass man Gegenst\u00e4nde als 3D-Objekte drehen und so genauer ansehen kann; schade ist allerdings, dass dieses System nur selten genutzt wird, um etwas Verborgenes zu entdecken – meist geht es nur um die R\u00fcckseite von Briefen. Da war mehr drin!
Detektiv mit \u00fcbersinnlichen F\u00e4higkeiten<\/strong>
Gesucht, gefunden: Endlich ist alles wieder an seinem Platz am Tatort. Ich habe die Axt zur\u00fcck in ihre Wandnische gestellt und die Schere auf den Schreibtisch gelegt. Wenn ich jetzt die Leiche untersuche, rei\u00dft ein Loch in der Realit\u00e4t auf, das immer gr\u00f6\u00dfer wird und mir schlie\u00dflich einen gespenstischen Blick in die Vergangenheit gew\u00e4hrt. Dann fliegen mehrere blaue Lichter davon, denen ich folge und die bei meiner\n<\/figure>\n
Aber was ist zuerst passiert? Ich kann die Szenen von eins bis f\u00fcnf nummerieren und sie dann ablaufen lassen – das ist allerdings nicht besonders schwierig. Falls die Reihenfolge stimmt, komme ich dem Geheimnis um das Verschwinden von Ethan Carter wieder ein St\u00fcck n\u00e4her.
Genau dieses Sammeln von Indizien, Zur\u00fcckbringen zum Tatort plus Blaulichtverfolgung und Reihenfolge-Puzzle, sorgt schon beim zweiten Mal daf\u00fcr, dass sich \u00fcber die Routine auch eine gef\u00e4hrliche Gew\u00f6hnlichkeit in das \u00fcbersinnliche Abenteuer einschleicht. Immerhin gibt es zumindest ein kniffligeres alternatives R\u00e4tsel, in dem man in einem Haus \u00fcber mehrere Etagen mit vielen T\u00fcren eine Art Ged\u00e4chtnis-Teleportspiel meistern muss, indem man sich f\u00fcr die richtigen Orte auf der anderen Seite entscheidet.
Die polnischen Entwickler haben ihr Mystery-Adventure als \u201eDear Esther mit 18er-Einstufung und Gameplay” beschrieben. Und das beschreibt ganz gut, was man \u00fcber knapp vier Stunden erlebt. Auch wenn der einleitende Satz \u201eeine erz\u00e4hlerische Erfahrung\u201c verspricht, kann die Regie dieses Versprechen nicht so intensiv erf\u00fcllen wie etwa ein Dear Esther<\/a> oder Gone Home<\/a>. Das liegt nicht daran, dass es hier auch klassische interaktive Elemente gibt, sondern<\/p>\n<\/figure>\n
Es gibt tolle Ans\u00e4tze daf\u00fcr, aber die werden nicht konsequent genug verfolgt. Denn: Man wei\u00df irgendwann, und zwar viel zu fr\u00fch, dass einem nichts passieren kann. Selbst in den Situationen, in denen man etwas “falsch machen” kann, droht einem keinerlei Gefahr. Gerade das Teleportspiel mit den Zimmern h\u00e4tte man auch nutzen k\u00f6nnen, um f\u00fcr mehr Angst oder schleichenden Wahnsinn zu sorgen.
Die Hintergrundgeschichte wird nur auf zwei Ebenen erz\u00e4hlt: Zum einen gibt es an bestimmten Stellen gesprochene Kommentare des Privatdetektivs Paul Prospero \u2013 keine trockenen Analysen, sondern Gedanken zum \u00dcbersinnlichen, das an diesem Ort f\u00fcr ihn sp\u00fcrbar scheint. Zum anderen findet man nicht nur Leichen, sondern auch mal ein Foto oder Notizen, die das Geschehen langsam mit Figuren und Geschichte f\u00fcllen.\n
Etwas mehr Lovecraft<\/strong>
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Gleichwohl l\u00e4sst auch The Vanishing of Erhan Carter einiges an erz\u00e4hlerischem Potenzial liegen. Die uralte Macht wird skizziert, aber mehr nicht. Dabei h\u00e4tte dem Spiel etwas mehr vom Schrecken eines H.P. Lovecraft sehr gut getan.
\u00a0 Eine erz\u00e4hlerische Schw\u00e4che ist vielleicht, dass das konfus Okkulte und \u00dcbersinnliche, also d\u00e4monische Beschw\u00f6rungsformeln auf Latein hier, oder Kr\u00e4henopfer dort, etwas im luftleeren Raum schweben, ohne einen Zusammenhang mit dem eigentlichen Ort und die Artefakte in ihm. Was hat es mit den Gr\u00e4bern von Deutschen auf sich? Oder mit dem Platz im Wald, an dem erst Lichter brennen und dann ein Zelt steht? Indianisch? Noch \u00e4lter? Mehr Wissenswertes \u00fcber die Historie des Tals und seiner Anwohner oder die Vandegriff-Familie w\u00e4re w\u00fcnschenswert gewesen. Nat\u00fcrlich darf das alles nicht logisch erkl\u00e4rt werden, aber es sollte zumindest in einen besseren Kontext der Ahnungen und M\u00f6glichkeiten gebracht werden. “The Vanishing of Ethan Carter” zitiert zwar Poe und Lovecraft, aber die schaurige Sogwirkung der Klassiker wird in diesem Adventure nur angedeutet. Trotzdem ist das ein guter erster Schritt, den die Astronauten da machen. Hoffentlich gibt es noch mehr Spiele dieser Art!
\nFazit<\/strong><\/h3>The Vanishing of Ethan Carter ist ein stimmungsvolles Abenteuer im Stile einer Schauergeschichte, die nicht das blanke Entsetzen oder den panischen Horror, sondern das Erkunden in den Mittepunkt stellt. Und das in einer nordamerikanischen Naturlandschaft, die mit ihrem Bergwald zu den sch\u00f6nsten geh\u00f6rt, die ich bisher in einem Spiel gesehen habe. Man f\u00fchlt sich zu Beginn fast wie in einem alternativen Alan Wake, das sich ohne Action und Schnickschnack auf das Wesentliche konzentriert \u2013 das mysteri\u00f6se Erlebnis. Aber so charismatisch der Erz\u00e4hler ist, so sehr ich die offenen Erkundungsreize und vor allem das auf das Wesentliche reduzierte Spieldesign sch\u00e4tze, ist die Regie letztlich etwas zu entspannt. Man vermisst sowohl einen Spannungsbogen als auch \u2013 und das ist aufgrund der tollen Ans\u00e4tze schade – die Faszination des Unheimlichen. Die interaktiven Chronologie-Puzzles sorgen zwar f\u00fcr R\u00e4tselflair und es gibt auch sonst einiges an Interaktion, aber auch eine gewisse Routine, Gew\u00f6hnlichkeit und Sicherheit. Unterm Strich ein gutes Adventure, das etwas mutiger mit dem Tr\u00fcgerischen und Schrecklichen h\u00e4tte spielen k\u00f6nnen. So werden Poe und Lovecraft zwar zitiert, aber die unheimliche Sogwirkung der Klassiker nur angedeutet. Trotzdem: Hat Spa\u00df gemacht, bitte mehr davon!
<\/div><\/div>Wertung<\/strong><\/h3>
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Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div>
Gef\u00e4llt mir<\/h3>
Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3>
Versionen & Multiplayer<\/h3>
Vertrieb & Bezahlinhalte<\/h3>