Kreative Triple-A-Exilanten<\/strong> Kein Wunder, dass einige Ex-Kollegen aus Baldur’s-Gate-Zeiten wie etwa Casey Hudson, die gerade f\u00fcr Electronic Arts in ganz anderen Produktionsdimensionen an Anthem<\/a> arbeiten, ebenfalls gerne<\/a> an kleinen Spielen wie diesem werkeln w\u00fcrden, die der eigenen Kreativit\u00e4t und nicht der Konkurrenzanalyse von Destiny<\/a> entspringen. Aber auch Stoic steht mit diesem Finale unter Druck. Zum einen nagt der Zahn der Zeit an diesem Taktik-Rollenspiel: Wenn nur alle zwei Jahre ein Teil erscheint, ist man vielleicht nicht mehr so tief mit der Geschichte verbunden, vergisst wichtige Einzelheiten. Und mit diesem Finale muss man nat\u00fcrlich beweisen, dass man die epische Saga \u00fcberzeugend abschlie\u00dfen kann. Daran sind schon ganz andere Studios gescheitert. Aber Stoic liefert. die ersten beiden Teile zu spielen und die Spielst\u00e4nde jeweils zu importieren. Zwar kann man sich vor dem Start eine Zusammenfassung der Ereignisse ansehen, aber diese beschreibt nur in sehr groben Z\u00fcgen den au\u00dfenpolitischen Hintergrund. So erf\u00e4hrt man vom Kampf der Menschen und riesenhaften Varle gegen eine mysteri\u00f6se Macht, die die ganze Welt bedroht – und diese Endzeit, die an das altnordische Ragnar\u00f6k erinnert, geht jetzt in die entscheidende Phase. Man muss also auch die Reihenfolge des Schlagabtausches sowie die Position seiner Figuren ber\u00fccksichtigen, damit sie ihre volle Kraft ausspielen k\u00f6nnen. Sobald man einen Gegner attackiert, kann man sich aussuchen, ob man seine R\u00fcstung oder seine St\u00e4rke und damit seine Gesundheit dezimieren will. Einige Feinde sind so gut gesch\u00fctzt, dass man erst dann Schaden anrichten kann, wenn man ihre Panzerung vorher st\u00fcckweise zerbricht. Diese Grundz\u00fcge des Kampfsystems, das \u00fcber die Jahre immer mehr Facetten hinzu gewonnen hat, sollte man kennen, denn man wird als Einsteiger schon auf dem mittleren der drei Schwierigkeitsgrade gefordert. Danach k\u00f6nnt ihr euch f\u00fcr einen Hauptcharakter entscheiden, die F\u00e4higkeiten einiger aufgestiegener Figuren etwas entwickeln sowie Gegenst\u00e4nde anlegen – und das Abenteuer beginnt.<\/p> Es rei\u00dft die Fessel, es rennt der Wolf…
Ob Arnie Jorgensen, Alex Thomas und John Watson ahnten, dass sie mal derart erfolgreich sein w\u00fcrden? Sie haben BioWare verlassen, ein eigenes Studio gegr\u00fcndet und nach sechs Jahren nicht nur eine weltweit ausgezeichnete Saga im Portfolio, sondern weiter treue Unterst\u00fctzer auf Kickstarter gefunden: The Banner Saga 3<\/a> konnte fast 400.000 Dollar einspielen. Dass dieses Abenteuer ohne Vorgaben und Zielgruppenanalysen entstanden ist, demonstriert es seit der Premiere im Jahr 2014 mit seinem markanten stilistischen sowie inhaltlichen Ansatz – die eigenwillige Mischung aus Zeichentrick, Rundentaktik sowie einem ruhigen Erz\u00e4hlstil mit Entscheidungen h\u00e4tte vermutlich kein gro\u00dfer Publisher finanziert.
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Ohne Vorkenntnisse weniger Faszination<\/strong>
Ganz wichtig: Wer diesen dritten Teil komplett ohne Vorkenntnisse startet, wird zu viel innerhalb dieser altnordisch gepr\u00e4gten Fantasy nicht verstehen, keine Bindung zu den Charakteren mit all ihren pers\u00f6nlichen Geschichten haben und nat\u00fcrlich die Konsequenzen vergangener Entscheidungen kaum sp\u00fcren – immerhin beginnt man mit Kapitel 16. Ich rate daher dringend,<\/p>\n<\/figure>\n
Falls ihr dennoch ohne Vorkenntnisse beginnen wollt, solltet ihr zumindest das separate Tutorial spielen, das zumindest in die wesentlichen Merkmale des auf den ersten Blick simplen, aber auf den zweiten \u00fcberaus kreativen Kampfsystems einf\u00fchrt: Das Innovative besteht darin, dass jeder Charakter einen blauen R\u00fcstungswert und einen roten St\u00e4rkewert besitzt, der gleichzeitig die Lebenspunkte darstellt – wer verletzt wird, schl\u00e4gt also auch weniger hart zu. Das sorgt daf\u00fcr, dass reine Schadenverteiler wie z.B. sehr starke Varle nur auf den ersten Blick f\u00fcr Ehrfurcht sorgen: Denn was bringt einem die famose St\u00e4rke von 18, wenn sie nach zwei Attacken auf neun oder f\u00fcnf gesunken ist?
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<\/strong>…hei\u00dft es in der V\u00f6lusp\u00e1, der “Weissagung der Seherin”, dem ersten und ber\u00fchmtesten Lied der Edda. <\/strong>Etwas sp\u00e4ter ist von Br\u00fcdern die Rede, die sich gegenseitig erschlagen; vom allgemeinen Verfall der Werte und vom Chaos, in dem jeder nur an sich denkt und die Gewalt \u00fcberall eskaliert. W\u00e4hrend Riesen und G\u00f6tter miteinander k\u00e4mpfen, schlagen sich auch die Menschen innerhalb der eigenen Sippe tot. Falls ihr euch daf\u00fcr interessiert, haben wir eine Einf\u00fchrung in die germanische Mythologie<\/a> in zwei Teilen im Angebot, wobei Letzterer<\/a> vor allem auf die Riesen eingeht.
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