\u00a0<\/strong><\/p>\n Angriff! Kreischend feuern die Panzerwerfer hinten aus allen Rohren, w\u00e4hrend sich vorne die Infanterie einen Weg durch das dichte Geb\u00fcsch des Waldes in der N\u00e4he der s\u00fcdwestrussischen Stadt Kursk bahnt. Aus dem Dickicht er\u00f6ffnen sie das Feuer auf die Soldaten der Roten Armee, w\u00e4hrend die Raketen meiner Artillerie das kleine D\u00f6rfchen an der Wegkreuzung mit vernichtenden Explosionen \u00fcberziehen. Dann sto\u00dfen meine Jagdpanzer vor und geraten prompt in einen Hinterhalt, den meine Aufkl\u00e4rung anscheinend \u00fcbersehen hat. Zwei, drei, vier der wertvollen Sturmgesch\u00fctze gehen in Flammen auf \u2013 und mein Finger h\u00e4mmert erneut auf die Schnelllade-Taste. Nein, leicht ist dieses Sudden Strike 4 wirklich nicht!<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Wie schon in den Vorg\u00e4ngern muss ich n\u00e4mlich in der Schlacht mit den Einheiten auskommen, die mir, zum Teil \u00fcber Verst\u00e4rkung w\u00e4hrend der Eins\u00e4tze, zur Verf\u00fcgung gestellt werden. Basenbau oder manuelle Nachr\u00fcstung gibt es nicht. Wird meine Infanterie durch einen unvorsichtigen Vorsto\u00df vernichtet oder schicke ich meine Panzer frontal in eine stark gesicherte Panzerabwehrstellung, muss ich mit den brutalen Verlusten leben. Die Missionen sind allerdings stark gescriptet \u2013 habe ich mich bei einem Angriff verrannt, kann ich per Schnellade-Funktion schnell eine andere Taktik nutzen, um die oftmals statisch agierenden Feinde auszuman\u00f6vrieren. Zudem nutzen die Entwickler einen Trick, um die Schwierigkeit in knappen Situationen drastisch zu erh\u00f6hen: So gut wie alle Einheiten sind verdammt kurzsichtig.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Zwar ist es einigerma\u00dfen realistisch, dass man durch die Sehschlitze eines Panzers wenig sieht. Und die M\u00f6glichkeit, den verwundbaren Kommandanten aus dem Turm lugen zu lassen, ist eine coole strategische Variante. Aber dass man dem feindlichen Metallunget\u00fcm quasi auf die Sto\u00dfstange fahren muss, um ihn auf offenem Feld sehen zu k\u00f6nnen, ist doch arg \u00fcbertrieben. Auch die Infanterie hat ihre Brille anscheinend zuhause gelassen, sodass auch die Fu\u00dftruppen kaum weiter als 30 Meter weit blicken k\u00f6nnen. Aus diesem Grund werden Vorst\u00f6\u00dfe oftmals zum Trial-and-Error-Gl\u00fccksspiel, da man zwar mit einzelnen Infanteristen oder als Spezialf\u00e4higkeit eingebundenen Aufkl\u00e4rungsflugzeugen die Situation auskundschaften kann, oftmals aber trotzdem eine zehn Meter weiter hinten stehende Panzerabwehrkanone \u00fcbersieht.<\/p><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Fokus auf den Einzelspieler<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/strong><\/p>\n Sch\u00f6n ist der Fokus auf die Einzelspieler-Erfahrung: Zwar sind Mehrspieler-Karten an Bord, die Online-Duelle erm\u00f6glichen, aber der Schwerpunkt der Weltkriegs-Strategie liegt klar auf der Kampagne. Hier kann man mit den West-Alliierten, der Roten Armee und der Wehrmacht in die Schlacht ziehen. Jeder der drei Feldz\u00fcge umfasst sieben Missionen, die im Schnitt eine Stunde deutlich \u00fcberschreiten. Leider sind die Schlachten staubtrocken inszeniert\u00a0 – bis auf ein paar historische Informationen, ein Briefing mit Platzhalter-Charakter und eineEinleitung im Tagebuchstil gibt es nichts, weder Filmsequenzen noch Ingame-Kamerafahrten. Zudem sind die Schlachten nicht miteinander verbunden, so dass es keinen inhaltlichen Rahmen oder zumindest eine sinnvolle Entwicklung der Gefechte \u00fcber mehrere Karten gibt; Wendepunkte des Konfliktes wirken so wie Fremdk\u00f6rper.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Weniger beliebig ist der Kampf selbst, denn schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad sind die Schlachten, die oftmals in mehreren Phasen ablaufen, alles andere als ein Zuckerschlecken.\u00a0 Jeder verlorene Panzer schmerzt und vor allem die verletzlichen Infanteristen sind unglaublich wertvoll, da nur sie durch W\u00e4lder vorr\u00fccken oder schmale Gassen nutzen k\u00f6nnen, um feindliche Abwehrpositionen auszuman\u00f6vrieren. Cool: Es gibt Sanit\u00e4ter, die ihre schwer verletzten Kameraden wiederbeleben k\u00f6nnen. Diese am Leben zu erhalten hat in den Gefechten meist oberste Priorit\u00e4t, da man nur so seine Trupps bei effizienter Kampfst\u00e4rke halten kann.<\/p><\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p> Kritische Feldreparatur<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Sch\u00e4den an Panzern k\u00f6nnen allerdings nicht wiederhergestellt werden \u2013 die empfindlichen Reparaturfahrzeuge sind im Normalfall nur dazu da, kritische Sch\u00e4den wie Motortreffer oder besch\u00e4digte Ketten zu beheben.\u00a0 Schade ist, dass sich die Fu\u00dftruppen, anders als das motorisierte Kriegsger\u00e4t, visuell kaum voneinander unterscheiden, obwohl es mit Grenadieren, Maschinengewehren, M\u00f6rsern etc. viele Varianten der Schlammstapfer auf dem Schlachtfeld gibt. Generell ist das Missionsdesign in der Kampagne ordentlic h, bietet aber zum gro\u00dfen Teil nur altbew\u00e4hrtes: Punkte einnehmen, Stellungen halten, Konvois sch\u00fctzen oder Landeoperationen durchf\u00fchren.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Dabei kontrolliere ich mal nur eine Hand voll, mal gleich mehrere Dutzend Einheiten, die zudem an mehreren Frontabschnitten der Karten agieren. Um den \u00dcberblick zu behalten ist die integrierte Pausenfunktion \u00e4u\u00dferst hilfreich, da,wie schon bei Company Of Heroes, die Kamera etwas zu nah \u00fcber dem ansehnlichen Schlachtfeld schwebt. Das kann hinsichtlich der brachialen Wucht zwar nicht ganz mit dem Klassenprimus aus dem Hause Relic mithalten, aber durchaus h\u00fcbsche Explosionen und Landschaften auf den Bildschirm zaubern. Vor allem hohes Gras und dichte W\u00e4lder, die der Infanterie als Deckung dienen und deren B\u00e4ume und Str\u00e4ucher sich sacht im Wind wiegen, bevor sie von Ketten plattgewalzt werden, erzeugen ein durchweg stimmiges Bild.\u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Viel Mikromanagement<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Haupts\u00e4chlich bin ich bei Sudden Strike 4 in den Gefechten allerdings mit Mikromanagement besch\u00e4ftigt \u2013 das ist beabsichtigt, denn Panzer und Soldaten verbrauchen Munition; zudem brauchen alle Fahrzeuge Benzin, was von verletzlichen Versorgungs-LKW durch die Kampfzone kutschiert wird und manuell an das Kriegsger\u00e4t verteilt werden muss. Dabei ben\u00f6tigen die Besatzungen Zeit, um ihre Tanks zu f\u00fcllen und neue Granaten in die Panzer zu laden, so dass ich Kampfpausen geschickt ausnutzen muss, um meine Einheiten gefechtsbereit zu halten. Geht den Versorgern selbst das Material aus, kann an bestimmten Punkten auf der Karte, die meist erst vom Feind erobert werden m\u00fcssen, aufgestockt werden. Auch Sonderf\u00e4higkeiten wie der Kommandanten-Ausguck der Panzer, das Zur\u00fccksetzen der Fahrzeuge und Handgranaten-Einsatz m\u00fcssen manuell ausgel\u00f6st und per Klick best\u00e4tigt werden.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Weniger beabsichtigt d\u00fcrfte das nervige Babysitting und teils extrem friemelige Navigieren der Panzergruppen durch die engen Stra\u00dfen der D\u00f6rfer in der Normandie sein, das vor allem durch die fehlerhafte Wegfindung der gepanzerten Stahlr\u00f6sser entsteht. Nicht selten blockieren sich an schmalen Durchg\u00e4ngen zwei oder mehr Panzer, wenn man einer ganzen Gruppe den Bewegungsbefehl erteilt. Dann hei\u00dft es m\u00fchsam einzelne Fahrzeuge zu markieren und St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck durch die Engstelle zu lotsen. Ist man gerade am anderen Ende der Karte in ein Gefecht verwickelt, kann das zu \u00fcberfl\u00fcssigen Verlusten f\u00fchren. Mit diesen Problemen ist Sudden Strike 4 sicher nicht alleine (Hallo, Company Of Heroes 2), \u00e4rgerlich ist dieses traditionelle Problem der Echtzeit-Strategie im Jahr 2017 allerdings immer noch.<\/p><\/p>\n \u00a0<\/p> Gut gemeint, aber nicht gemacht<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/strong><\/p>\n Besonders deutlich wird dies auf der PlayStation 4. Das ist schade, denn offensichtlich haben sich die Entwickler viele Gedanken \u00fcber die Steuerungsproblemaktik von Echtzeit-Strategie gemacht und f\u00fcr einige Probleme durchaus kompetente L\u00f6sungen in Form von Radialmen\u00fcs und schl\u00fcssigen Tastenbelegungen gefunden. So kann z.B. mit L2 die Minikarte aktiviert und auf ihr gescrollt werden, R3 und L3 erm\u00f6glichen das Belegen von Schnellzugriffsgruppen und auch die Auswahl von Einheitengruppen per in der Gr\u00f6\u00dfe anpassbarem Kreis (X + Linker Analogstick) funktioniert tadellos \u2013 auch wenn man die eigenen Gefechtsgruppen mit der Maus nat\u00fcrlich immer noch komfortabler und z\u00fcgiger \u00fcber das Schlachtfeld scheucht. Die Wegfindung ist aber auch hier ein Problem, so dass man mit dem Controller noch etwas nerviger Panzer f\u00fcr Panzer um Hausecken friemelt.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Zudem krankt die PS4-Fassung unter technischen Macken, die in der PC-Version nicht auftreten. Mal werden Missionsziele nicht richtig ausgel\u00f6st, mal l\u00f6sen sich get\u00f6tete Soldaten einfach in Luft auf und zum Teil h\u00e4ngen sich die Animationen des Waffenfeuers auf, was bei uns im Test auf der PlayStation 4 Pro sogar zu vereinzelten Abst\u00fcrzen gef\u00fchrt hat. Zudem l\u00e4uft Sudden Strike 4 auch auf Sonys Zugpferd nicht immer ganz fl\u00fcssig.\u00a0 So gibt es gerade in Panzergefechten gerne mal sp\u00fcrbare Einbr\u00fcche der Bildrate, die das Spielen zwar nicht unm\u00f6glich machen, aber ungleich z\u00e4her gestalten.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Die Wahl des Generals<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/strong><\/p>\n Auf beiden Plattformen gleich ist die Auswahl der Gener\u00e4le vor den Schlachten, die mit errungenen Sternen aufgewertet werden k\u00f6nnen und bestimmten Einheiten neue F\u00e4higkeiten verleihen. Pro Fraktion gibt es je einen Infanterie-, Panzer- und Unterst\u00fctzungs-General.\u00a0 Letzterer erm\u00f6glicht z.B. den Reparaturfahrzeugen, bis zu 50% der Panzerlebenspunkte wiederherzustellen, w\u00e4hrend ein Infanterie-Kommandeur die Soldaten mit Erste-Hilfe-Paketen versorgt, die sie einmalig nutzen k\u00f6nnen um schwere Verwundungen zu heilen.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Das System ist etwas simpler als z.B. bei Company Of Heroes 2 funktioniert aber schl\u00fcssig und erm\u00f6glicht neue Taktiken im Kampf. Die zus\u00e4tzlich einsetzbare Luftunterst\u00fctzung kann hier allerdings weder verbessert noch quantitativ aufgewertet werden: Der m\u00f6gliche Einsatz von Bodenkampfflugzeugen, Bombern und Co. Ist von der Mission selbst abh\u00e4ngig. Dabei cool: Aufkl\u00e4rer und Tiefflieger verbleiben f\u00fcr eine bestimmte Zeit im Einsatzgebiet und letztgenannte attackieren selbstst\u00e4ndig im Bereich auftauchende Feinde \u2013 somit k\u00f6nnen Mustangs z.B. gut dazu genutzt werden, Infanteriegruppen f\u00fcr kurze Zeit bestimmte Bereiche zu verwehren und die eigenen Truppen in eine bessere Position zu man\u00f6vrieren.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00dcberfl\u00fcssige Scharm\u00fctzel<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n So richtig \u00fcberfl\u00fcssig\u00a0 sind hingegen die Standard-Gefechte gegen die KI, die zum Teil nichtmal in der Lage ist, die Missionen erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Zudem ist der Umfang mit gerade mal vier (!) Mehrspieler-Karten bestenfalls mager, auch wenn mit der Variante, Einheiten nur an bestimmten Eroberungspunkten bestellen zu k\u00f6nnen, eine im Kern interessante\u00a0 Variation der \u00fcblichen Scharm\u00fctzel geboten wird. Derselbe Spielmodus kommt im g\u00e4hnend leeren Mehrspieler-Modus zur Anwendung, bei dem im Test nicht ein Spiel zustande gekommen ist. Wer ausschlie\u00dflich auf actionreiche Multiplayer-Strategie steht, sollte von Sudden Strike 4 Abstand halten.<\/p>\n Kite Games liefern mit Sudden Strike 4 grundsolide Echtzeit-Strategie im Zweiten Weltkrieg ab. Die drei Kampagnen sind umfangreich, fordernd und bieten aufgrund der Schauplatzwechsel ordentlich Abwechslung, auch wenn die Eins\u00e4tze staubtrocken inszeniert werden. Die Kulisse \u00fcberzeugt mit stimmigen Umgebungen und sehenswerten Explosionen, kommt aber letztlich nicht an den Klassenprimus Company Of Heroes 2 heran. Auch spielerisch liegt man hinter der Relic-Konkurrenz, selbst wenn mit der Nachschub-Mechanik und herausforderndem Schadensmanagement der Fahrzeuge durchaus \u00fcberzeugende Wege beschritten werden.\u00a0 Auch auf der Konsole ist Sudden Strike 4 beileibe kein schlechtes Spiel, die Fehler in der Wegfindung fallen aber aufgrund der (dennoch sehr durchdachten) Controller-Steuerung etwas st\u00e4rker ins Gewicht, zudem gibt es mehr technische Fehler als auf dem PC. Der Mehrspieler-Modus ist auf beiden Plattformen mit vier Karten mager und die Gefechte gegen die schwache KI sind komplett \u00fcberfl\u00fcssig. Wer sich allerdings alleine in herausfordernde Schlachten an Ost- und Westfront st\u00fcrzen m\u00f6chte und \u00fcber ein paar Designmacken hinwegsehen kann, wird mit Sudden Strike 4 solide unterhalten.\u00a0<\/span><\/p><\/div><\/div> Grundsolide Weltkriegs-Strategie mit Macken bei Wegfindung, Mehrspieler-Umfang und Inszenierung<\/p><\/div><\/div> Grundsolide Weltkriegs-Strategie mit Macken bei Wegfindung, Mehrspieler-Umfang und Inszenierung, zu denen sich auf der Konsole auch kleinere technische Probleme gesellen. <\/p><\/div><\/div> Anzeige: Sudden Strike 4 (PC DVD) [UK IMPORT] kaufen bei ![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=82474,id=92550932)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92550932-vollbild.jpg\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=82474,id=92550932)]\\"")
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