Manchmal wird es auch zappenduster…ups, da liegt ja ein Tonband. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\n
Auch wenn die Suche nach Erkenntnis in diesem The Witness nicht besonders spannend oder emotional inszeniert wird, bleibt sie auf mechanischer Ebene immer sehr interessant. Zum einen, weil sich ein gro\u00dfes Ganzes durchaus am Horizont abzeichnet: Immer wenn man ein komplettes Gebiet oder Areal entr\u00e4tselt, erheben sich eine futuristische Lichtkanone aus ihren verborgenen Verankerungen und schie\u00dft einen geb\u00fcndelten Strahl auf die verschneite Spitze des einzigen Berges. Dort befinden sich mehrere versteinerte Menschen um eine verschlossene Kiste mit sieben Siegeln – jeder Strahl l\u00f6st eines davon. Was verbirgt sich wohl darin? Wird das gro\u00dfe Geheimnis der Insel so gel\u00fcftet?<\/p>
Magische Momente und R\u00e4tselvielfalt<\/strong> Nicht nur dieses gro\u00dfe Fragezeichen, auch die R\u00e4tselvielfalt sowie einige magische Momente motivieren immer wieder dazu, weitere Gebiete komplett aufzul\u00f6sen: Man erschreckt f\u00f6rmlich und staunt, wenn man entdeckt, dass man von bestimmten Punkten aus auch innerhalb der Landschaft magische Linien zeichnen kann, die dann mit einem pl\u00f6tzlichen Donnern und Funkenschlag ein goldenes Symbol in einen der schwarzen Monolithen gravieren – cool! Man will nat\u00fcrlich herausfinden, was es damit auf sich hat. Nicht unbedingt, weil einen die Geschichte dahinter interessiert, sondern vielmehr die Funktion dieser archaisch anmutenden S\u00e4ulen. <\/p>\n <\/figure>\nEin begehbares Labyrinth: Findet ihr die richtigen Wege? Man muss nicht immer Routen zeichnen, sondern auch mal aktiv \u00fcber Druckplatten ablaufen. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\n
Die ganze Insel ist von einem Netz aus Leitungen, Kabeln, Tunneln, Wegen & Co durchzogen.\u00a0 \u00dcber das L\u00f6sen von R\u00e4tseln kann man T\u00fcren \u00f6ffnen, Strom aktivieren, Farbe oder Wasser flie\u00dfen lassen. Und es gibt einige geniale R\u00e4tsel, die die Sinne sch\u00e4rfen: Manchmal muss man auf Licht, Schatten, Farben oder Ger\u00e4usche achten, um Wege oder gar nicht sichtbare Hindernisse zu identifizieren. Moment, hier knirscht etwas unter den F\u00fc\u00dfen – hei\u00dft das etwa, hier war ein Hindernis, das ich beim Einzeichnen beachten muss? Ja! Manchmal muss man wie in alten Zeiten zu Stift und Karopapier greifen, um eine Situation zu meistern. Allerdings werden etwas zu viele der knapp 600 R\u00e4tsel so bescheiden auf Rastern inszeniert, dass es an der Geduld zehrt. Zwar muss man auch mal schnell sein und gegen die Zeit arbeiten, aber es geht fast nie um Hand-Auge-Koordination oder komplexere physikalische Aktionen.Karierte Quadrate ohne Ende <\/strong> <\/p>\n <\/figure>\nWas hat es mit den Statuen auf sich? Oder sind es versteinerte Menschen? Warum stammen sie aus allen m\u00f6glichen Zeitaltern? \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\n
Die meiste Zeit zieht man also Linien durch karierte Quadrate. Warum macht das trotzdem Spa\u00df? Weil es sich vom Einfachen zum Besonderen steigert. Zun\u00e4chst muss man nur von A nach B kommen, aber schon bald muss man auch die Beziehungen der Symbole beachten, wenn man Gebiete um sie malt: Schwarze und Wei\u00df sollten z.B. getrennt werden; ein Stern darf mit einem Viereck gleicher Farbe zusammen sein, aber zwei Sterne brauchen entweder eines, zwei oder vier Vierecke unterschiedlicher Farbe. Zwei Sterne d\u00fcrfen bei gleicher Farbe wiederum zusammen stehen usw. usw. Wie gesagt: Es gibt keine Legende, man muss sich das alles merken. Spielt man The Witness am St\u00fcck, ist das auch kein Problem, aber wer es l\u00e4nger nicht anr\u00fchrt, muss sich evtl. nochmal einfache Aufgaben ansehen. <\/p>\n
<\/figure>\nWer diese gelben K\u00e4sten aktiviert, kommt der L\u00f6sung n\u00e4her: Sie strahlen Licht auf den Berg der Insel – sieben Siegel kann man so aufbrechen. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\n
Dieses System wird von durchbrochenen Linien, aufzusammelnden Markierungen, freien Platzierungen oder Drehungen von Figuren im Tetris-Stil immer ausgekl\u00fcgelter und komplexer, wenn man pl\u00f6tzlich von zwei Punkten aus zwei Linien gleichzeitig ziehen muss, wobei eine vielleicht spiegelverkehrt ist – oder gar unsichtbar! Man f\u00fchlt sich zwar des \u00d6fteren wie der Ochs im Walde: H\u00e4, wie soll das denn gehen? Aber es gelingt dem Spiel \u00fcber die sanfte Heranf\u00fchrung an die R\u00e4tsel, dass man auf angenehm intuitive Art um die Ecke denkt. Ach so, ich muss erstmal um diesen Apparat herum gehen! Ach ja, ich k\u00f6nnte den Blickwinkel \u00e4ndern! Moment, wenn ich durch das farbige Glas sehe, dann \u00e4ndern sich die Symbole! <\/p>\n
<\/figure>\nVertrackte Suche nach der richtigen Perspektive f\u00fcr das R\u00e4tselmotiv – hier nervt die Steuerung. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\n
Neben kleineren grafischen Defiziten wie Pop-ups gibt es auch spielmechanische Schw\u00e4chen: Dass man lediglich sprinten, aber nicht klettern oder springen kann, ist nicht weiter schlimm. Dass man jedoch nirgends hinunter h\u00fcpfen kann, selbst nicht wenn es lediglich h\u00fcfthoch ist, ist \u00e4rgerlich und sorgt f\u00fcr noch mehr Laufwege. Richtig nervig wird es bei manchen Positionierungen der Perspektive: Manchmal muss man vor einem Raster die Landschaft so fokussieren, dass sich eine umrahmbare Silhouette ergibt – z.B. aus Felsen. Bevor man die richtige Position gefunden hat, justiert man sich schonmal einen Wolf. Hier h\u00e4tte zumindest ein leichter Automatismus geholfen, wenn man denn das richtige Motiv weitgehend im Blick hat.<\/p>\n