Blick in eine bessere Vergangenheit<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p> T\u00f6dliches Labyrinth<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p> Gef\u00e4hrlicher Zeitdruck<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Respekt an Tequila Works: Schon mit ihrem ersten Titel beweisen die Spanier, dass man auch ein abgegriffenes Thema wie die Zombie-Apokalypse erfrischend anders inszenieren kann. Der Mix aus Schatten und glei\u00dfenden Hintergr\u00fcnden sieht richtig klasse aus. Auch der schwerm\u00fctige Soundtrack und Randalls surreale Traumsequenzen passen gut zur Geschichte um versprengte Gr\u00fcppchen von \u00dcberlebenden. Spielerisch bleiben die Spanier zwar konservativ und orientieren sich an Klassikern wie Another World oder Limbo \u2013 gerade deswegen hat mich der gelungene Mix aus R\u00e4tseln und knackigen K\u00e4mpfen aber sehr gut unterhalten. Gest\u00f6rt haben mich nur die etwas zu tr\u00e4ge Steuerung, die h\u00e4ufigen Ladepausen sowie die Verfolgungsjagden unter Zeitdruck. Einer der stimmungsvollsten XBLA-Titel des Jahres!<\/p><\/div><\/div> Ein stimmungsvolles Licht- und Schatten-Design, klassische R\u00e4tsel und Munitionsmangel machen Deadlight zu einem spannenden \u00dcberlebenskampf.<\/p><\/div><\/div> <\/figure>\n
Der Kontrast wirkt wie eine Metapher: Im d\u00fcsteren Vordergrund wehre ich mich gegen zig Zombies, w\u00e4hrend die Welt dahinter wie eine Erinnerung an bessere Zeiten aussieht. Spielerisch l\u00e4sst es der XBLA-Exklusivtitel ruhiger angehen als der Gro\u00dfteil der Survival-Konkurrenz. Beim frisch gegr\u00fcndeten Entwickler Tequila Works aus Madrid haben sich unter anderem ehemalige Entwickler von Castlevania: Lords of Shadow<\/a> und Diablo III\u00a0 zusammengefunden, um ihre bleiarme Vision der Zombie-Apokalypse umzusetzen. Auf meinem Trip durch die Tr\u00fcmmer bin ich oft ohne Waffe unterwegs. Wenn ich einen Revolver oder eine Schrotflinte finde, muss ich gut haushalten und jede Kugel einzeln mit dem linken Schulterknopf in die Trommel schieben.
Meist ist die es aber ohnehin die beste Idee, die hirntoten Heerscharen abzulenken und \u00fcber ihre K\u00f6pfe hinweg in Sicherheit zu springen. Im Kern ist Deadlight n\u00e4mlich ein klassisches R\u00e4tselspiel wie Another World<\/a> oder Limbo. Die Welt hinter den Schatten ist nur ein Design-Element: Wie in einem klassischen 2D-Spiel kann ich nur nach links und rechts laufen oder springen. Anders verh\u00e4lt es sich bei den Zombies, welche hier passenderweise Schatten genannt werden. Sie \u00a0lauern oft auch im Hintergrund und schlurfen nach vorne, sobald ich ihre Aufmerksamkeit errege. Alles, was pechschwarz dargestellt wird, kann ich erreichen: Fu\u00dfb\u00f6den, Plattformen, Untote. Dazwischen gibt es allerlei Leitern, von \u00dcberlebenden gebaute Fallen, Generatoren und andere Dinge, welche ich geschickt manipulieren muss. Im Gegensatz zu den Castlevania-Ablegern f\u00fcr GBA und DS kann ich aber keine gro\u00dfen Areale erforschen oder Upgrades anh\u00e4ufen. Stattdessen erstrecken sich die R\u00e4tsel immer \u00fcber einen oder wenige Bildschirme.
Bedrohliches Szenario<\/strong>
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Mein Alter Ego ist Randall Wayne, ein grummeliger Naturbursche mit Vollbart, Mitte Vierzig, aus einem verschlafenen \u00d6rtchen in Kanada. Sein Tagebuch gibt mir Auskunft \u00fcber die Vorgeschichte der Trag\u00f6die: Der Titel spielt w\u00e4hrend der nuklearen Bedrohung in den Achtziger Jahren. Nach einem Bombenangriff auf Polen und Ger\u00fcchten \u00fcber einen Chemieunfall breitet sich ein mysteri\u00f6se Virus \u00fcber die komplette Welt aus. Im Kampf um schwindende Ressourcen werden auch die Vereinigten Staaten von ein paar Bomben getroffen.
Die wenigen noch nicht infizierten Menschen machen sich auf nach Seattle, denn dort soll es einem Ger\u00fccht nach einen letzten sicheren Hafen geben. Obwohl Pessimist Randall nicht wirklich daran glaubt, macht auch er sich auf in die Metropole. In den Wirren des Ausbruchs sind seine Frau und seine Tochter gefl\u00fcchtet. Auf der Suche nach ihnen trifft er immer wieder auf \u00dcberlebende. Dazu geh\u00f6ren sein Kumpel Ben aus Kanada und diverse \u00dcberlebende, welche beim Kampf gegen die Untoten zusammenarbeiten.
Das letzte sichere Fleckchen?<\/strong>
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Die Reise beginnt mit einer Exekution. Nachdem Randall ein infiziertes Gruppenmitglied in den Kopf geschossen hat, lockt das Geschrei seiner schockierten Freunde Untote an. Um sie abzulenken, trennt sich die Gruppe und Randall ist wieder auf sich alleine gestellt. Ich schl\u00fcpfe in seine Rolle und mache mich auf den Weg zum angeblich sicheren Stadion. Auf dem Weg dorthin finde ich immer wieder pers\u00f6nliche Gegenst\u00e4nde von verstorbenen oder geflohenen Anwohnern. Ausweise, Briefe und andere Kleinigkeiten erz\u00e4hlen die Geschichte hinter den zertr\u00fcmmerten Kulissen.
Die letzten \u00fcberlebenden Bewohner sind mir leider nicht alle freundlich gesinnt. In der Stadt scheint es eine marodierendes Guerilla-Gr\u00fcppchen mit dem Namen \u201eDas neue Gesetz\u201c zu geben, welche andere \u00dcberlebenden schikaniert. Ebenfalls mysteri\u00f6s ist der Greis mit dem Namen \u201eDie Ratte\u201c. Der Obdachlose lebte bereits vor der Katastrophe unter der Erde und hat sich dort ein Labyrinth aus Fallen angelegt. Seltsamerweise l\u00e4sst er nicht nur Infizierte, sondern auch mich den t\u00f6dlichen Parcours passieren, w\u00e4hrend er mein Vorankommen mit erstaunlich sanfter Stimme und selbst erdachten Weisheiten kommentiert.\n<\/figure>\n
Das Bezwingen seiner Todesfallen ist einer der unterhaltsamsten Elemente des Spiels. Mal pfeife ich einen wankenden Untoten herbei, damit er f\u00fcr mich in die Falle tappt. Zack \u2013 schon hat ihn ein schwungvoll nach vorne zischendes, mit Stacheln pr\u00e4pariertes Brett erwischt. W\u00e4hrend es zur\u00fcck klappt, sprinte ich unbeschadet durch die Gefahrenzone. Danach ist Timing gefragt: Um nicht aufgespie\u00dft zu werden, schliddere ich einen Abhang nur zur H\u00e4lfte hinunter, h\u00fcpfe \u00fcber zwei Stachel-Reihen und rolle so ab, dass die n\u00e4chsten Fallen mich nicht mehr erwischen.
Als hilfreich erweist sich auch die Steinschleuder, welche \u201eDie Ratte\u201c mir ausgeh\u00e4ndigt hat. Mit ihr l\u00f6se ich z.B. die Alarmanlage eines Autos aus. Das heulende Fahrzeug lockt wie in Dead Nation die humpelnden Untoten an, w\u00e4hrend ich \u00fcber ihre K\u00f6pfe hinweg in Sicherheit springe. An anderer Stelle muss ich mit dem Revolver kleine Schl\u00f6sser aufschie\u00dfen. Cool ist auch das R\u00e4tsel, bei dem ich einem Trupp von Angreifern mit Hilfe hydraulischer Maschinen den Weg abzuschneide, w\u00e4hrend ein zweites Gr\u00fcppchen in eine unter Strom gesetzte Pf\u00fctze l\u00e4uft.
Ungleicher \u00dcberlebenskampf<\/strong>
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Wenn sich Gewalt nicht umgehen l\u00e4sst, sind zeitlich exakt platzierte Hiebe n\u00f6tig. Der Kampf mit einer Axt ist einfach gestrickt, doch da die Schatten unterschiedlich schnell auf mich zu wanken, wird es trotzdem herausfordernd. Ein Moment zu fr\u00fch und der Schlag zischt ins Leere. W\u00e4hrend Randal sich kurz wieder f\u00e4ngt, hat der Angreifer genug Zeit ihm an die Kehle zu gehen und einen Energiepunkt zu stehlen. Jetzt ist schnelles H\u00e4mmern auf B gefragt, damit er sich losrei\u00dft.
Dann noch zwei Hiebe, ein Sto\u00df und der Zombie liegt am Boden. Zum Abschluss halte ich die B-Taste gedr\u00fcckt um ihm den Rest zu geben. Randall holt weit aus, befreit den Gegner von seinem Kopf und damit auch von seinem Leiden. Erst nach diesem Finisher bewegen sich erledigte Schatten nicht mehr. Wer nicht gr\u00fcndlich genug zuschl\u00e4gt, muss sich also mit einer Armee torkelnder Stehaufm\u00e4nnchen herum\u00e4rgern. W\u00e4hrend der ganzen Aktion muss ich nat\u00fcrlich peinlich genau darauf achten, ob aus dem Hintergrund angelockte Gegner herbei str\u00f6men. Wenn mich mehrere Exemplare gleichzeitig umarmen, sterbe ich sofort. Dann geht es zur\u00fcck an den letzten der meist fair verteilten Checkpoints. Au\u00dferdem muss ich ein Auge auf die Ausdauer behalten, schlie\u00dflich ist Randall ziemlich schnell aus der Puste. Manchmal sorgen die Schatten \u00fcbrigens f\u00fcr unfreiwillige Slapstick-Einlagen: Ab und zu laufen sie selbst f\u00fcr Zombies zu abgehackt durch den Hintergrund \u2013 oder zappeln wild in der Falle.\n<\/figure>\n
Nervig wird es bei den Verfolgungsjagden in der zweiten Spielh\u00e4lfte. Hier funkt manchmal die etwas zu tr\u00e4ge Steuerung dazwischen. Beim \u00dcberwinden eines Zauns muss ich exakt Randalls Animationsphasen abwarten, damit ich mit dem richtigen Timing die Leiter hinauf klettere, mich hin\u00fcber schwinge nach rechts ausrichte und dann abspringe. Ein falscher Knopfdruck oder ein zu weit nach oben gedr\u00fcckter Analogstick wird sofort mit dem Tod bestraft.
Manche Situationen musste ich sogar rund zehnmal angehen, bis ich endlich alle Trial&Error-Sequenzen auswendig kannte und den rettenden Checkpoint in der Zeit erreichte. Okay, Randall ist nicht mehr der J\u00fcngste, aber etwas flotter k\u00f6nnte er die Leitern schon hochklettern, wenn unter ihm ein Gr\u00fcppchen Zombies nach seinen F\u00fc\u00dfen grabscht. Im Jahr 2012 sollte sich die Handhabung ruhig etwas st\u00e4rker vom alten Prince of Persia abheben.
Unfreiwillige Pausen<\/strong>
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Dank einiger kniffliger Situationen in der zweiten H\u00e4lfte gibt es eine ordentliche Spielzeit. Die Stoppuhr im Men\u00fc zeigte lediglich 2:45 Stunden an, doch da ich viele Szenen gleich mehrmals anging, sa\u00df ich gut sieben Stunden am Spiel. In einigen Bestenlisten l\u00e4sst sich die eigene Leistung online vergleichen. Viel Zeit und Geduld kostet leider auch der Ladebildschirm, welcher bei jedem Scheitern erst einmal rund zehn Sekunden nachl\u00e4dt.
Manchmal bin ich auch mit anderen \u00dcberlebenden unterwegs und muss mit ihnen zusammenarbeiten. Meine \u00fcber dem Abgrund baumelnde Begleiterin ziehe ich z.B. auf das rettende Dach. Kurz danach krabbelt sie durch eine schmale L\u00fccke und \u00f6ffnet die T\u00fcr f\u00fcr mich von innen. Auch in solchen Momenten \u00fcbernehme ich aber immer nur die Kontrolle \u00fcber Randall. Die meiste Zeit \u00fcber bin ich ohnehin auf mich allein gestellt. Einen Koop-Modus oder andere Mehrspieler-Varianten gibt es \u00fcbrigens nicht.\nFazit<\/strong><\/h3>
Wertung<\/strong><\/h3>
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