Nachdem Anno 2205<\/a> bei den “Annoholikern” aufgrund vieler gestrichener Elemente (Schiffbau, Seeschlachten in den Sektoren etc.) und der eingeschr\u00e4nkten Wiederspielbarkeit trotz toller Neuerungen wie den Sessions (parallel laufende Siedlungen) nicht besonders gut ankam, verfolgten Blue Byte und Ubisoft einen anderen Ansatz bei der Entwicklung von Anno 1800, der die W\u00fcnsche der Community besser ber\u00fccksichtigen sollte. Das Ergebnis ist ein siebter Teil, der sich auf die St\u00e4rken fr\u00fcherer Teile wie Anno 1404<\/a> konzentriert und diese mit den Sessions aus Anno 2205 und weiteren Neuerungen erg\u00e4nzt, zu denen Zoo, Museum, Zeitung, Stadtattraktivit\u00e4t, Elektrizit\u00e4t und die Weltausstellung z\u00e4hlen. Dar\u00fcber hinaus wird ein Komplettprogramm aus Kampagne, Endlosmodus und Multiplayer geboten; nur Szenarien fehlen.<\/p>\n
![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586427)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586427-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586427)]\\"")
<\/figure>\nUnd bei den drei weiteren Bev\u00f6lkerungsstufen, sprich Handwerker, Ingenieure und Investoren, geht es genauso weiter. Somit entsteht der typische Anno-Kreislauf aus dem Ausbau der Siedlung und dem darauf folgenden Ausbau der Produktion usw. \u00a0<\/p> Gleichzeitig in der Neuen und der Alten Welt<\/strong> Solche “Items” bekommt man durch optionale Mini-Aufgaben der Einwohner, die Expeditionen oder gegen Geld bei Nicht-Spieler-Charakteren. \u00c4hnliche Verbesserungsgeb\u00e4ude gibt es ebenso f\u00fcr Wohngeb\u00e4ude und Hafenanlagen. Sp\u00e4testens wenn man mehrere Siedlungen und Lager f\u00fcr Items hat, w\u00fcnscht man sich eine sektor\u00fcbergreifende \u00dcbersicht oder gar ein Inventar. Mit manchem Items k\u00f6nnen wie gewohnt bestimmte Fruchtbarkeiten auf Inseln, wo zum Beispiel kein Wein angebaut werden kann, erzeugt werden. Ab der vierten Bev\u00f6lkerungsstufe kann man Pendlerkais bauen, mit denen sich die Arbeitskraft zwischen den verbundenen Inseln (vollkommen automatisch) zusammenfassen l\u00e4sst, wodurch es m\u00f6glich ist, eine gigantische Siedlung mit hochstufigen Einwohnern zu bauen und alle anderen Betriebe auf andere Inseln auszulagern – und schon f\u00fchlt sich die Anno-Welt ganz anders an.<\/p> “Unsere Stadt soll sch\u00f6ner werden”<\/strong> Die Texte werden leider nicht von einem Sprecher vorgelesen. Sollten sie irgendwann nerven, obwohl sie sich gut in das Gesamtbild f\u00fcgen, kann man sie links liegen lassen und sich auf andere Sachen konzentrieren. An Tiere, Artefakte und Co. gelangt man auch auf anderen Wegen. Ein harmonisches Gesamtbild<\/strong> Kriegerische Konflikte mit Piraten oder anderen Mitspielern werden ausschlie\u00dflich mit direkt steuerbaren Schiffen ausgetragen, die sich mit Items verbessern und modifizieren lassen. Die K\u00e4mpfe finden auf den normalen Karten statt und nicht auf separaten Schlachtfeldern wie in Anno 2205. Zun\u00e4chst k\u00e4mpft man mit Segelschiffen, die auf den Wind reagieren und dadurch stark angeschoben oder zur\u00fcckgehalten werden k\u00f6nnen, und sp\u00e4ter mit dampfbetriebenen Kriegsschiffen. Die eigenen Schiffchen verfolgen gerne Piraten heroisch bis in den eigenen Tod in der N\u00e4he der Piratenbasis. Es gibt zwar mehrere Verhaltensmodi der Schiffe, die aber verhindern nicht, dass sich die eigenen Schiffe ineinander verkeilen, st\u00f6rrisch zeigen oder heroisch ins Verderben man\u00f6vrieren. Generell verhalten sich die KI-Mitspieler zu passiv und selbst eine von sechs Schiffen belagerte Piratin wagte es nicht, ihre zw\u00f6lf Schiffe aus der Festung zu ziehen. Abseits der KI-Macken bleiben die Seeschlachten eher oberfl\u00e4chlich und geh\u00f6ren mit zu den Schwachpunkten – auch hier bleibt sich die Anno-Reihe treu. \u00c4hnlich sieht es bei der Diplomatie aus: Die M\u00f6glichkeiten sind mit Handelsvertr\u00e4gen, Kriegserkl\u00e4rungen, Geschenken, Schmeicheln\/Beleidigen, Aufgaben l\u00f6sen etc. eher \u00fcbersichtlich als komplex. Zumal manche Verhaltensweisen f\u00fcr Verwunderung sorgen, wenn man zum Beispiel die gesamte Flotte der Piratenfrau versenkt, sie aber trotzdem 100.000 Geld f\u00fcr einen Waffenstillstand verlangt. Kampfsystem und Diplomatie gehen in Ordnung, mehr aber nicht. Sch\u00f6n ist, dass man nach ausgehandelten Handelsvertr\u00e4gen bis zu sechs Anteile an den Inseln von anderen Spielern kaufen kann, die nach langer Zeit eine friedliche Komplett\u00fcbernahme erlauben, sofern die Anteile vorher nicht zur\u00fcckgekauft werden. Sch\u00f6n anzusehen sind die aufw\u00e4ndigen Kamerafl\u00fcge als Zwischensequenzen, obgleich sie stark an der Performance zerren. Auch die Sprengung eines Berges, Mini-Entscheidungen und mehrere kleinere Nebenmissionen sind gelungen, nur irgendwie kommt die Kampagne zu einem Ende, bevor die industrielle Revolution und das Endgame mit seinen ganzen Herausforderungen ausbricht, wodurch zugleich nur einen Bruchteil der neuen Spielsysteme vorgestellt wird. Daf\u00fcr darf man die Kampagnenkarte nach dem Ende (endlos) weiterspielen. Apropos Tutorial: Anno-Neulinge k\u00f6nnen vor jeder Partie eine umfassendere Hilfefunktion aktivieren; Veteranen k\u00f6nnen diese Option deaktiveren. Endlosspiel Der Mehrspieler-Modus f\u00fcr bis zu vier Mitspieler wird \u00fcber Uplay realisiert und zeigt sich in deutlich besserer Form als in der Closed Beta, in der es mehrfach Synchronisationsprobleme gab. In der aktuellen Version lief das Spiel mit zwei Personen in der \u00fcber 18 Stunden langen Partie v\u00f6llig problemlos. Nur fehlt mir die Funktion zur Beschleunigung der Spielzeit, vor allem zu Beginn einer Partie. Sp\u00e4ter ist genug zu tun. Die Mitspieler k\u00f6nnen sich in der Lobby vorab in Teams einteilen und somit gleich Allianzen schmieden oder dies in den Partien tun. Ein Koop-Modus, bei dem zwei Spieler an einer Siedlung arbeiten, soll mit einem sp\u00e4teren Inhaltsupdate folgen. Anno 1800 inszeniert nicht nur traumhaft sch\u00f6ne Aufbau-Strategie, sondern auch \u00fcberaus komplexe. Nach den ersten \u00fcberschaubaren Bev\u00f6lkerungsstufen steigt der Anspruch: Die Arbeitskr\u00e4fte und die Elektrifizierung von Produktion sowie Wohngeb\u00e4uden erfordern ein gr\u00f6\u00dferes Umdenken im rechteckigen Raster. Das altbekannte Muster rund um Bed\u00fcrfnisse, Zufriedenheit und Effizienz wird von Neuerungen wie modulare Anlagen, Expeditionen, Zeitung, Einfluss zur Spezialisierung, Attraktivit\u00e4t und Buff-Geb\u00e4ude wie die Handelskammer erg\u00e4nzt. Gerade im Endlos-Modus erweist sich Anno 1800 als ein regelrechter Zeitfresser mit viel Tiefe, der das Beste aus Anno 1404 und Anno 2205 vereint. Auch der im gem\u00e4chlichen Tempo dahin pl\u00e4tschernde Mehrspieler-Modus zeigte in einer 20 Stunden-Partie keinerlei Macken. Eher mittelpr\u00e4chtig ist leider die Kampagne, die zun\u00e4chst mit einer pers\u00f6nlichen Geschichte beginnt, dann aber endet, bevor es richtig losgeht. Trotz der Komplexit\u00e4t und der fantastischen Spielwelt reicht es aber aus anderen Gr\u00fcnden nicht ganz f\u00fcr Platin: Es gab einige Abst\u00fcrze im Testbetrieb, hinzu kommen KI-Probleme, einige unzureichend erkl\u00e4rte Funktionen sowie eher zweckm\u00e4\u00dfige als unterhaltsame Seek\u00e4mpfe. Aber selbst mit diesen kleinen Defiziten entfaltet Anno 1800 sehr viel Spa\u00df. Anno 1800 ist traumhaft sch\u00f6n, \u00fcberaus komplex und trumpft mit vielerlei Neuerungen auf. Nur kleine Macken verhindern Platin.<\/p><\/div><\/div> Anzeige: Anno 1800 Standard Edition | PC Code – Ubisoft Connect kaufen bei
Anno bleibt Anno<\/strong>
Auch Anno 1800 entfaltet sehr schnell seine Qualit\u00e4ten als Zeitfresser, denn wie in den Vorg\u00e4ngern geht es darum, in einer aus Inseln bestehenden Welt eine Siedlung aus dem Boden zu stampfen, die sich mit Rohstoffen und Waren selbst versorgt und stetig gr\u00f6\u00dfer wird \u2026
Ohne allzu sehr auf die grundlegende Spielmechanik eingehen zu wollen, baut man Wohnh\u00e4user, sorgt f\u00fcr Holznachschub und je mehr Einwohner einziehen, desto mehr Bed\u00fcrfnisse wollen gedeckt werden. Anf\u00e4nglich sind die “Bauern” auf der niedrigsten Bev\u00f6lkerungsstufe schon mit Fisch, Schnaps aus Kartoffeln, einem Wirtshaus und Arbeitskleidung aus Wolle zufrieden. Diesmal sind die Bed\u00fcrfnisse allerdings in zwei Kategorien unterteilt, einerseits als zwingende Voraussetzung f\u00fcr den Aufstieg auf die n\u00e4chste Bev\u00f6lkerungsstufe und andererseits f\u00fcr die Zufriedenheit. Letztere muss man nicht unbedingt erf\u00fcllen, jedoch zahlen zufriedene B\u00fcrger mehr Steuern und neigen weniger zu Aufst\u00e4nden.
Sind alle Bed\u00fcrfnisse einer Bev\u00f6lkerungsstufe erf\u00fcllt, k\u00f6nnen die Bauern zu Arbeitern “aufgestuft” werden. Die Arbeiter erm\u00f6glichen den Zugang zu neuen Geb\u00e4uden und haben anspruchsvollere W\u00fcnsche nach Brot, Bier und W\u00fcrstchen, die aufw\u00e4ndiger zu produzieren sind.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586408)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586408-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586408)]\\"")
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Schnell wird es komplexer<\/strong>
W\u00e4hrend der Anfang ziemlich leicht von der Hand geht, muss man auf der dritten Stufe komplexere Produktionsketten realisieren, die mehrere Inseln in der Alten Welt umspannen k\u00f6nnen. Zumal man sich ebenfalls in der Neuen Welt mit s\u00fcdamerikanischem Flair austoben kann, um exotische Waren zu produzieren und dort D\u00f6rfer mit zwei eigenst\u00e4ndigen Bev\u00f6lkerungsstufen und Bed\u00fcrfnissen errichtet. Die spielerischen Unterschiede zwischen der Alten und der Neuen Welt sind nicht ganz so stark wie zwischen Arktis und gem\u00e4\u00dfigter Zone in Anno 2205. Zumindest erfordern die von vielen Fl\u00fcssen durchzogenen Dschungelinseln eine andere Baustrategie, weil der Platz schon arg eingeschr\u00e4nkt ist.<\/p>\n
Die Alte und die Neue Welt werden wie in Anno 2205 parallel simuliert. Man kann jederzeit und ohne Ladepausen zwischen den so genannten Sessions hin- und herspringen, was eine gro\u00dfe Verbesserung gegen\u00fcber dem j\u00fcngsten Zukunftsableger darstellt. Zwischen der Neuen und der Alten Welt k\u00f6nnen und m\u00fcssen Handelsrouten realisiert werden. Sp\u00e4testens wenn man die Alte Welt mit \u00d6l in \u00dcberfluss, Kaffee, Kautschuk, Schokolade und anderem exotischen Zeug versorgen muss, wird auf dem gro\u00dfen Teich zwischen den Kontinenten viel los sein – wobei man die exotischen Waren auch teuer bei Nicht-Spieler-Charakteren oder anderen Spielern im Multiplayer erstehen kann.
Komplexer als gedacht<\/strong>
Auf der vierten Bev\u00f6lkerungsstufe wird die ganze Sache weitaus komplexer. Ich hatte mir mehrfach verwundert die Augen gerieben, was alles f\u00fcr die Produktion von Brillen, Hochr\u00e4dern und Gl\u00fchbirnen erforderlich ist: manchmal sind sogar Zwischenproduktionen n\u00f6tig, die in anderen Produktionsketten involviert sind – und damit wird alles geschickt durcheinander gebracht. Zum Gl\u00fcck sind die Abl\u00e4ufe ansprechend illustriert und mit klar pr\u00e4sentierten Produktionszeiten l\u00e4sst sich errechnen, wie die optimale Versorgung aussieht.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586391)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586391-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586391)]\\"")
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Ab den Ingenieuren kommt mit der Elektrizit\u00e4t, die aus \u00d6l verstromt wird, das wiederum mit Eisenbahnen transportiert wird, ein weiteres Element ins Spiel, das die Produktion bestimmter Industrieanlagen auf 200 Prozent anheben kann – wenn genug Storm vorhanden ist, aber nur in einem kleinen Umkreis, um das Kraftwerk herum. Da auf den Bahngleisen jeweils nur in eine Richtung gefahren werden kann und sp\u00e4ter die Wohnh\u00e4user mit Strom versorgt werden wollen, geht das nur mit einem Kraftwerk im Herzen der Stadt – und einigen n\u00f6tigen Anpassungen.
Dar\u00fcber hinaus wird es belohnt, die Logistik clever zu planen und die Wege f\u00fcr Transportkarren zwischen Produktion und Lager oder Produktionsort und Weiterverarbeitungsgeb\u00e4ude m\u00f6glichst kurz zu halten, was auf manchen Inselkarten durch die platzierten Rohstoffquellen bewusst kniffelig gestaltet wurde.
Gegenst\u00e4nde und Personen als Buff
<\/strong>Aber es kommt noch besser bzw. schlimmer – je nachdem wie sehr man an der Optimierung der Abl\u00e4ufe interessiert ist. Hier kommen die “Buff”-Geb\u00e4ude ins Spiel: Die Handelskammer hat einen festgelegten Wirkungsradius, der im Umkreis liegende Geb\u00e4ude verbessern kann, allerdings nur, wenn man entsprechende Gegenst\u00e4nde oder Personen in diese Handelskammer setzt. Dadurch k\u00f6nnen Produktionsgeschwindigkeit angefeuert, n\u00f6tige Arbeitskraft gesenkt etc. werden.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586429)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586429-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586429)]\\"")
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T\u00fcchtige Arbeitskraft
<\/strong>Sehr gelungen ist das Konzept der Arbeitskraft pro Bev\u00f6lkerungsschicht, das mit Anno 2205 eingef\u00fchrt wurde. F\u00fcr den Betrieb der Geb\u00e4ude sind jeweils unterschiedliche Besch\u00e4ftigte erforderlich: So k\u00f6nnen nur Arbeiter in den Bergwerken und nur Bauern auf Feldern arbeiten, w\u00e4hrend in der Dampfschiffwerft nur Ingenieure ihren Dienst verrichten k\u00f6nnen. Man muss also immer ein bestimmtes Kontingent an Arbeitern von allen Klassen haben, damit die Wirtschaft brummt.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586425)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586425-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586425)]\\"")
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Die Auslagerung von Produktionen ist nicht nur sinnvoll, um Platz auf der Hauptinsel zu sparen. Sowohl die Umweltverschmutzung durch Industrien als auch die Anzahl der Unorte (eher dreckige Produktionsst\u00e4tten), die sich negativ auf die Zufriedenheit der Einwohner und die Attraktivit\u00e4t der Stadt auswirken, k\u00f6nnen so reduziert werden. Das Konzept mit der Stadtattraktivit\u00e4t geht noch weiter, denn erstmals wird man daf\u00fcr belohnt, eine sch\u00f6ne Stadt zu bauen. Umso sch\u00f6ner die Stadt und umso h\u00f6her die Attraktivit\u00e4tsbewertung ausf\u00e4llt, desto mehr Touristen kommen vorbei und zahlen am Besucherkai eine “Eintrittsgeb\u00fchr”.
Die Attraktivit\u00e4t steigert man durch die Verbannung von schmutzigen Industrien, den Bau von Ornamenten oder durch den Zoo oder das Museum. Beide sind modular erweiterbare Riesengeb\u00e4ude: In Zoos pr\u00e4sentiert man gefangene oder gekaufte Tiere (Items) und im Museum werden arch\u00e4ologische Objekte ausgestellt, die je nach Seltenheitsgrad mehr Attraktivit\u00e4t versprechen. Wobei der Zoo rein optisch die h\u00fcbschere Variante ist, da viele Ausstellungsst\u00fccke des Museums in kleinen Geb\u00e4uden versteckt sind, w\u00e4hrend viele Tiere tats\u00e4chlich in ihren Gehegen zu sehen sind.<\/p>\n
Expeditionen ins Unbekannte<\/strong>
Neu sind ebenfalls die Expeditionen, mit denen die s\u00fcdamerikanische Session erstmalig freigeschaltet wird und mit denen man Items f\u00fcr Zoo, Museum und Buff-Geb\u00e4ude bekommen kann. Expeditionen kann man sich als kleine Textbook-Adventures vorstellen. F\u00fcr solch eine Expedition muss man zun\u00e4chst ein Schiff aussuchen, das sich auf die Mission begeben soll. Danach werden Waren und “Items” (Crew und Co.) eingepackt, die bestimme Herausforderungen erf\u00fcllen bzw. kontern k\u00f6nnen. Schnaps eignet sich zum Beispiel als Medizin oder Proviant. Ist das Schiff vollgeladen, wird eine Erfolgsaussicht gegeben und wenn man zufrieden ist, kann die Fahrt losgehen.
W\u00e4hrend der Expeditionen geschehen oft kleinere Ereignisse, auf die man reagieren und zwischen mehreren Optionen w\u00e4hlen muss, ggf. mit den Konsequenzen der Wahl leben. Hat man Gl\u00fcck und kompetente Leute bzw. die richtigen Waren mitgeschickt, erh\u00e4lt man schicke Artefakte wie Maya-Ruinen oder ein Dinosaurier-Skelett f\u00fcr das Museum oder besondere Delphine f\u00fcr den Zoo. Allerdings kann die Expedition auch scheitern oder ergebnislos verlaufen. Obacht: Bei solchen Ereignissen l\u00e4uft das normale Spiel in der bisherigen Spielgeschwindigkeit weiter.
<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586401)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586401-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586401)]\\"")
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Sp\u00e4testens in diesem Bereich fallen gewisse Balance-Macken bei der Ausbalancierung der Items auf, wenn man z.B. f\u00fcr die Erstellung eines Fotos als Aufgabe eines B\u00fcrgers ein richtig gutes episches Item erh\u00e4lt und f\u00fcr eine Expedition, die viel mehr Aufwand und Zeit erfordert, nur \u00f6der Kram rauskommt.
Einfluss und alternative Fakten<\/strong>
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Die Investoren (f\u00fcnfte Bev\u00f6lkerungsstufe) generieren neben Steuern ebenfalls Einfluss und sind zugleich die Grundvoraussetzung f\u00fcr das Endgame-Gro\u00dfbauprojekt, n\u00e4mlich die mehrstufige Weltausstellung, die mit Verlaub gesagt, sauteuer ist, aber die Attraktivit\u00e4t immens steigert und wertvolle Items einbringt.
Der typische Spielablauf aus Aufbau, Ausbau und Optimierung wird durch optionale Mini-Aufgaben (Dinge suchen, Waren liefern, Geleitschutz etc.) von der Bev\u00f6lkerung oder von Nicht-Spieler-Charakteren aufgelockert. Manchmal breiten sich auch Feuer, Aufst\u00e4nde oder Krankheiten aus, die sich mit gewissen Geb\u00e4uden in den Griff bekommen lassen – und irgendwie \u00e4hnlich funktionieren. Diese Ereignisse k\u00f6nnen nicht abgeschaltet werden.<\/p>
Insgesamt greifen die (eher) neuen Elemente wie Arbeitskraft, Stadtattraktivit\u00e4t, Produktionsbuffs, Einfluss, Elektrizit\u00e4t, Expeditionen und Zeitung erstaunlich harmonisch und gut ineinander, ohne den Spieler zu sehr in eine gewollte Richtung zu dr\u00e4ngen. Man hat mehr als genug Freiraum und M\u00f6glichkeiten, um sich in Anno auszutoben und eigene Schwerpunkte beim Aufbau zu setzen – schlie\u00dflich kann man die Einfl\u00fcsse der Schwerindustrie auch direkt mit Ornamenten “bek\u00e4mpfen”. Oder man erh\u00f6ht die Zufriedenheit der Bev\u00f6lkerungsschichten, indem man gezielt die Produktivit\u00e4t der Betriebe reduziert, wodurch weniger gearbeitet wird, aber die Leute zufriedener sind. Oder man schert sich nicht um die Sch\u00f6nheit. Es gibt viele Stellschrauben in Anno 1800, von denen manche ziemlich gut in den Men\u00fcs versteckt sind und von der Tutorial-Kampagne nur unzureichend erl\u00e4utert werden.
Seek\u00e4mpfe und Diplomatie<\/strong>
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Gefechte an Land gibt es nicht, stattdessen bombardieren die Schiffe so lange den Hafen und zerschie\u00dfen die Verteidigungskanonen, bis die Insel ihre Moral verliert und sich “ergibt”. Erringt man den Sieg, darf man sie als eigenst\u00e4ndige Kolonie behalten (Abgabenzahlungen) oder man siedelt selbst auf der Insel, wobei vorher alles niedergebrannt und der nat\u00fcrliche Ursprungszustand wiederhergestellt wird.
<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586414)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586414-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586414)]\\"")
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Die Krux mit der Kampagne
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Anno 1800 bietet zum Verkaufsstart drei Spielmodi: Kampagne, Endlosmodus und Multiplayer. Die Kampagne ist der schw\u00e4chste Teil des Trios, obwohl die famili\u00e4re Geschichte einer H\u00e4ndlerdynastie \u00fcberraschend stark und pers\u00f6nlich beginnt. Ab dem dritten Kapitel verl\u00e4uft sich die Story in der Neuen Welt bevor sie dann \u00fcberhastet und zu schnell endet. Mehr als f\u00fcnfzehn Stunden (je nach Spielertyp und Nutzung der Zeitbeschleunigung) sollte man nicht einplanen.
<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586422)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586422-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586422)]\\"")
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Irgendwie ist es bedauerlich, dass man die industrielle Revolution in der Kampagne nicht erlebt, denn sowohl Inszenierung als auch die pers\u00f6nliche Story sind stellenweise \u00fcberragend in dem Genre. Im Prinzip sind solche kleinen Geschichten ja gar nicht verkehrt, aber vielleicht w\u00e4re es besser gewesen, mehrere Mini-Kampagnen oder alternativ Szenarien mit Kurzgeschichten zu liefern. So h\u00e4tte man sp\u00e4tere Spielstufen mit dem Bau eines Zoos oder der Elektrifizierung einer Stadt als Ziele einplanen k\u00f6nnen. Im Vergleich zu den guten Kampagnen aus Anno 1404 mit dem “imperialen” Kardinal Lucius oder der Tiefsee-Erweiterung aus Anno 2070 zieht man klar den K\u00fcrzeren.
Zum Gl\u00fcck ist die Kampagne nur ein kleiner Teil des Gesamtpakets, das nat\u00fcrlich zu Anno dazugeh\u00f6rt, jedoch kein essentielles KO-Kriterium ist. Viel wichtiger ist der Endlosmodus sowie der Multiplayer – und hier trumpft Anno 1800 richtig auf.<\/p>
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Im Gegensatz zu Anno 2205 gibt es wieder ein echtes Endlosspiel, das mit zahlreichen Optionen angepasst werden kann. Ausw\u00e4hlen kann man von Kartenbeschaffenheit \u00fcber Inselgr\u00f6\u00dfe, Ressourcenvorkommen, der H\u00e4ufigkeit der Stadtereignisse, Inselschwierigkeit bis hin zu drei weiteren Gegner-Pers\u00f6nlichkeiten, Piraten, H\u00e4ndlern und Siegbedingungen. Aus den Einstellungen ergibt sich ein individueller Schwierigkeitsgrad, sofern man sich nicht mit den Voreinstellungen zufriedengeben m\u00f6chte. Zudem kann man festlegen, ob man die kostenlose Versetzung von Geb\u00e4uden erlaubt, einschr\u00e4nkt oder verbietet.
Insgesamt wird ein deutlich h\u00f6herer Wiederspielwert im Vergleich zu Anno 2205 geboten und die zahlreichen neuen Spielsysteme, die komplexen Produktionsketten sowie das ausgeweitete Endgame untermauern dies zus\u00e4tzlich. Mehrere Fraktionen mit unterschiedlichen Spielweisen gibt es nicht, das bot lediglich Anno 2070, wenn auch nur im Ansatz.
<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586392)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586392-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586392)]\\"")
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Vertane Chancen<\/strong>
Trotz vieler Neuerungen und Ideen, die sich harmonisch einf\u00fcgen, verweigert sich die Anno-Welt den Jahreszeiten, die unter Umst\u00e4nden die Produktivit\u00e4t der Ernte beeinflussen k\u00f6nnen. Auch Ereignisse mit Katastrophen-Charakter wie D\u00fcrren, St\u00fcrme etc. fehlen. Es h\u00e4tten au\u00dferdem mehr Aspekte aus der industriellen Revolution eingebaut werden k\u00f6nnen, so kann die Eisenbahn zum Beispiel nur \u00d6l transportieren. Die teils katastrophalen Arbeitsbedingungen in dieser Zeit schneidet Anno nur kurz an, da unzufriedene Arbeiter streiken k\u00f6nnen, was sich mit einer Anpassung der Arbeitszeit f\u00fcr alle Mitarbeiter einer Arbeitskraftschicht regulieren l\u00e4sst. Moralische Entscheidungen wie bei Frostpunk<\/a> gibt es nicht, obwohl diese in der Friede-Freude-Eierkuchen-Welt nicht so richtig passen w\u00fcrden. Mehr Zahlen und Statistiken zu der Produktion und der Effektivit\u00e4t sowie einen \u00dcberblick \u00fcber die gebauten Geb\u00e4ude pro Insel fehlen mir trotzdem. Ein entsprechendes “Statistik-Zentrum” soll sp\u00e4ter via Update nachgeliefert werden.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586393)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586393-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586393)]\\"")
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Technik und Performance<\/strong>
Anno 1800 zaubert eine bildh\u00fcbsche Welt auf den Monitor – voll mit liebevollen Details und hohem Wuselfaktor, der zum Zuschauen einl\u00e4dt. Das Spiel fordert auf den Grafikeinstellungen “Sehr Hoch” und “Ultra Hoch” viel Rechenleistung, vor allem vom Prozessor (CPU), was den Grafikprozessor mit in die Knie zwingen kann. Auf h\u00f6heren Aufl\u00f6sungen sollte man zudem MSAA zur Kantengl\u00e4ttung einsetzen, da die H\u00e4userecken und D\u00e4cher zum Flimmern neigen. Wobei das Spiel auf Hoch immer noch richtig schick aussieht. F\u00fcr weitere Details wird auf die Analyse von PC Games Hardware<\/a> verwiesen. In unserem Testbetrieb (>\u00fcber 60 Stunden) ist das Spiel mehrfach, aber nicht \u00fcberm\u00e4\u00dfig oft oder an kritischen Stellen abgest\u00fcrzt; meistens beim “Entladen der Daten”. Die automatische Speicherfunktion hilft auf jeden Fall. Gespeichert werden kann \u00fcbrigens frei.
Vertrieb via Uplay<\/strong>
Anno 1800 ist an die digitale Vertriebsplattform Uplay von Ubisoft gebunden. Der Keycode der Box-Version aus dem Einzelhandel muss via Uplay registriert werden. Die im Epic Games Store verf\u00fcgbare Fassung sowie die bis zum 16. April auf Steam erh\u00e4ltliche Version ben\u00f6tigen ebenfalls Uplay. Das Aufbauspiel ben\u00f6tigt keine permanente Internet-Verbindung und kann bei Uplay in einem Offline-Modus gestartet werden, in dem der Mehrspieler-Modus nicht verf\u00fcgbar ist. Denuvo Anti-Tamper wird als Kopierschutz eingesetzt.<\/p>\n![\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586410)]\"](\"https:\/\/4players.fdpub.de\/wp-content\/uploads\/sites\/3\/2024\/04\/92586410-vollbild.png\" "\\"[GUI_STATICIMAGE(setid=85755,id=92586410)]\\"")
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Ausblick auf die drei geplanten Erweiterungen<\/strong>
(Hinweis: Zuk\u00fcnftige Inhalte oder Update-Versprechen haben keinen Einfluss auf den aktuellen Test.) Drei Erweiterungen sind vorgesehen. Sie sind separat oder in einem Season Pass f\u00fcr 24,99 Euro erh\u00e4ltlich. Die erste Erweiterung “Gesunkene Sch\u00e4tze” umfasst eine neue Session mit einer gro\u00dfen Kontinentalinsel und dreht sich um einen exzentrischen Erfinder auf einer Schatzsuche (mit seiner Taucherglocke). Die zweite Erweiterung “Botanica” wird ein weiteres modulares Geb\u00e4ude einf\u00fchren, und zwar den botanischen Garten, der \u00e4hnlich wie der Zoo oder das Museum funktionieren wird. Mit dem modularen Botanischen Garten wird man die Attraktivit\u00e4t seiner Stadt steigern und neue Items sowie Belohnungen verdienen k\u00f6nnen. Au\u00dferdem kann man einen Musikpavillon errichten, in dem Musik aus fr\u00fcheren Anno-Spielen aufgef\u00fchrt wird. In der dritten Erweiterung “Die Passage” reist man zum Polarkreis und versucht in dem erbarmungslosen Klima zu \u00fcberleben. Dort wird man in einer weiteren Session einen neuen St\u00fctzpunkt in der Arktis errichten. Neue Produktionsketten und Waren sind geplant.<\/p>\nFazit<\/strong><\/h3>
Zweites Fazit von Eike Cramer:<\/em>
Anno 1800 ist ein fast perfektes Aufbau-Meisterst\u00fcck. Die wundersch\u00f6ne Kulisse mit ihren zahllosen Bewohnern, animierten Produktionsabl\u00e4ufen\u00a0 und tollen Aussichten, der schnell an Komplexit\u00e4t zulegende Siedlungsbau in zwei Regionen sowie die frischen Impulse durch Sch\u00f6nbau-Belohnungen, Tourismus, Zoo und Museum sorgen f\u00fcr viel Abwechslung. Und Blue Byte gelingt das Kunstst\u00fcck, im allerletzten\u00a0Endgame\u00a0die komplette Spielwelt auf links zu ziehen \u2013 der gesellschaftliche Umbruch der Industrialisierung mit ihren Dampfmaschinen, Z\u00fcgen, \u00d6lf\u00f6rderung und Gro\u00dffabriken sorgt f\u00fcr eine v\u00f6llige Neustrukturierung der zu diesem Zeitpunkt dicht besiedelten Inseln. Doch f\u00fcr Platin gibt es noch zu viele Kritikpunkte: eine schwache Diplomatie, fehlende Produktivit\u00e4ts\u00fcbersichten, merkw\u00fcrdige KI-Entscheidungen sowie oberfl\u00e4chliche See-K\u00e4mpfe. Dennoch: Anno 1800 inszeniert sehr gute Aufbaustrategie. Und jetzt muss ich aufh\u00f6ren, meine Ingenieure brauchen dringend neue Brillen.<\/p><\/div><\/div>Wertung<\/strong><\/h3>
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