Assassin’s Creed<\/p><\/a> oder Grand Theft Auto<\/a> entspricht, merkt man ihm genauso an wie allen anderen Yakuza-Episoden. Das werfe ich ihm auch gar nicht vor. Aber es wirkt sich nun mal aufs Spielgef\u00fchl aus; diese altmodische Starrheit, die auf dynamisch ineinandergreifende Systeme weitgehend verzichtet und stattdessen ein Hingehen-und-Anklicken fordert \u2013 oft innerhalb eines eng abgesperrten Areals. Judgment ist auch auf PS5 und Xbox Series ein guter geistiger Nachfolger des inzwischen abgel\u00f6sten Yakuza-Prinzips. Die Umsetzungen verdoppeln dabei die Bildrate, verzichten auf Mikrotransaktionen und sind damit die beste Version des Ablegers.<\/p><\/div><\/div> Judgment ist auch auf PS5 und Xbox Series ein guter geistiger Nachfolger des inzwischen abgel\u00f6sten Yakuza-Prinzips. Die Umsetzungen verdoppeln dabei die Bildrate, verzichten auf Mikrotransaktionen und sind damit die beste Version des Ablegers.<\/p><\/div><\/div> <\/div> \t\t\t "Wie negativ wirken sich zus\u00e4tzliche K\u00e4ufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"<\/p>\n\t\t\t\t Es gibt keine K\u00e4ufe.<\/p><\/li>\t\t\t\t\t\t<\/ul> \n\t\t\t\t\t<\/div>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t<\/div> \n\t\t\t<\/div> \n\t\t\t
Mit der Schultertaste durch die Stadt<\/strong>
Und hatte ich geschrieben, dass Takayuki Schl\u00e4gereien aus dem Weg geht? Er betont das h\u00e4ufig, ist genervt, wenn es nicht klappt oder froh dar\u00fcber, dass ihm sein Partner Masaharu Kaito oder andere Begleiter h\u00e4ufig zur Seite stehen. Nur ist das lediglich eine Fassade, die in zahlreichen Filmszenen aufgebaut wird. Tats\u00e4chlich pr\u00fcgelt sich der Detektiv genau wie Mr. Kiryu durch praktisch jeden Konflikt. Extrem selten kann er durch die Auswahl der richtigen Dialogoption mal einen Kampf verhindern. Schon beim gem\u00fctlichen Flanieren wollen ihm derma\u00dfen viele Ganoven an den Kragen, dass ich Judgment seine bem\u00fchte Eigenst\u00e4ndigkeit nie abgenommen habe.
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Nur dem allerersten Yakuza lie\u00df Sega einst eine englische Synchronisation und auch deutsche Untertitel – Judgment ist der erste Ableger, der auf die gleiche Weise lokalisiert wurde.
Mit den englischen Sprechern beweist Sega dabei ein gutes Gef\u00fchl: Sie fangen den Tonfall des Originals weitgehend \u00fcberzeugend ein.
O-Ton-Fans m\u00fcssen aber nicht verzichten, denn die japanische Sprachausgabe ist enthalten. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\nDenkt euch ein paar technische Schw\u00e4chen hinzu, darunter pl\u00f6tzlich verschwindende Personen oder Sammelgegenst\u00e4nde, wenn das Programm vom freien Spiel in eine Dialogszene bzw. zur\u00fcck wechselt \u2013 und stellt euch vor, dass nicht alle Dialoge vertont wurden, Passanten Sprechblasen \u00fcber den K\u00f6pfen tragen, die Verabschiedung beim Verlassen eines Lokals oder Gesch\u00e4fts als Dialog best\u00e4tigt werden muss sowie andere sperrige Reliquien, die Yakuza 6 eigentlich l\u00e4ngst ad acta gelegt und u.a. deshalb eine so vereinnahmende Welt erschaffen hatte. Beim gem\u00fctlichen Erleben st\u00f6rt nicht zuletzt, dass man durchgehend L2 gedr\u00fcckt halten muss, damit die Kamera nicht extrem schnell in Takayukis Blickrichtung zur\u00fcck schwenkt. Warum gibt es daf\u00fcr in den zwei Jahre sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Umsetzungen noch immer keine Einstellungsm\u00f6glichkeit? Wenn mich eine Kulisse so fasziniert wie Kamurocho, schaue ich fast nie strikt geradeaus!
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Multiple-Choice ohne Konsequenz?<\/strong>
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In manchen Unterhaltungen sollte man zudem f\u00fcr den jeweiligen Fall relevante Namen oder Ereignisse parat haben, um wichtige Fragen zu stellen oder richtige Antworten zu geben. \u00dcberhaupt spielen Multiple-Choice-Gespr\u00e4che eine relativ gro\u00dfe Rolle, weil es nicht nur in Ermittlungen, sondern auch beim Flirten mit potentiellen Freundinnen sowie in anderen Situationen auf das Gesagte ankommt. Nun ist Judgment kein erz\u00e4hllastiges Rollenspiel; meist gelangt man \u00fcber das sture Anklicken aller Optionen schon zum Ziel. Manchmal f\u00fchrt genau das aber zum Game Over und fast immer gibt es f\u00fcr das fr\u00fche Anw\u00e4hlen relevanter Aussagen zus\u00e4tzliche Erfahrungspunkte.
Verzweigte Handlungsf\u00e4den spinnt Jugdment nicht. Es gibt nur Einbahnstra\u00dfen mit Belohnungen und Stra\u00dfensperren. Im Kleinen tut es aber tats\u00e4chlich gut, wenn man sich im entscheidenden Moment an einen ausschlaggebenden Hinweis erinnert, ohne dass das Spiel dabei hilft, oder in Befragungen noch einmal die Fakten durchgeht, um gleich beim ersten Mal eine gesuchte Antwort zu finden.Freunde und Schl\u00fcssel<\/strong>
Sehr angetan bin ich weiterhin von der Art und Weise, mit der Nagoshi \u201esein\u201c Kamurocho (einen zweiten Schauplatz gibt es diesmal nicht) st\u00e4rker zu einem glaubw\u00fcrdigen Stadtviertel macht, als es das zuletzt gewesen ist. Auch dazu tragen verschiedene Ideen bei, von denen die vielleicht profanste ein Schl\u00fcsselbund ist, mit dem Takayuki seine B\u00fcro- und andere T\u00fcren \u00f6ffnet. Denn das geschieht nicht automatisch; man muss den richtigen Schl\u00fcssel selbst anw\u00e4hlen. Obwohl das nicht bei jedem Betreten der entsprechenden Areale notwendig ist und obwohl es eine F\u00e4higkeit gibt, die nach dem erstmaligen Benutzen den richtigen Schl\u00fcssel stets anzeigt, ist das ein ebenso feines wie wirkungsvolles Detail.
Eine weitere Kleinigkeit sind Freundschaften, die der Privatschn\u00fcffler durch das Erf\u00fcllen kleiner Gefallen schlie\u00dft. Die entsprechenden Bekannten gr\u00fc\u00dfen ihn anschlie\u00dfend n\u00e4mlich auf der Stra\u00dfe, was seine Energie f\u00fcr besonders m\u00e4chtige Angriffe steigert, oder zeigen sich anderweitig erkenntlich. Seine Vermieterin stellt ihm etwa Essen in den K\u00fchlschrank, das seine Gesundheit wiederherstellt.
Guten Appetit!<\/strong>
\u00dcberhaupt spielt das Essen in\u00a0 Judgment neuerdings eine gro\u00dfe Rolle, denn aus der Vergangenheit bekannte Heilmittel sind diesmal rar und teuer. Sandwiches und Sushi-Pakete nehmen jetzt deren Platz ein. Abgesehen davon drehen sich erstaunlich viele Gefallen und Auftr\u00e4ge in irgendeiner Form um die Nahrungsaufnahme, was bisweilen seltsam anmutet, das Abenteuer aber auch ein St\u00fcck weit in der realen Welt erdet.
Und dann sind da noch vertraute Sammelpunkte wie Children\u2018s Park im Nordwesten sowie Raucherinseln, an denen Takayuki die dort stehenden oder sitzenden Menschen nach Informationen befragt oder sich selbst eine Zigarette anz\u00fcndet, um Gespr\u00e4che der \u201eMitraucher\u201c zu belauschen. Wie gesagt: Es ist nach wie vor das altbekannte Kamurocho. Keine einzige Person l\u00e4uft in der offenen Welt an einen solchen Treffpunkt, um sich dort zu unterhalten und anschlie\u00dfend einkaufen zu gehen. Es gibt vielmehr strikt voneinander getrennte Zufallspassanten, die immer nur unterwegs sind, sowie Kettenraucher, die ihr gesamtes Spieleleben nichts anderes tun.
Woher nehmen und nicht pr\u00fcgeln?<\/strong>
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Umso besser gef\u00e4llt mir daf\u00fcr das Geldverdienen \u2013 oder vielmehr das Nicht-Geldverdienen, da in den Schl\u00e4gereien kaum noch ein Groschen abf\u00e4llt. Stattdessen muss Takayuki arbeiten gehen, sprich Auftr\u00e4ge annehmen und erledigen. Das sind keinen anderen als die bisherigen, jetzt aber plausibel in Welt und Erz\u00e4hlung eingebettete Nebenmissionen. Der Detektiv wird auch kaum noch auf der Stra\u00dfe angesprochen, sondern nimmt an bestimmten Anlaufstellen F\u00e4lle an, trifft sich anschlie\u00dfend mit den Klienten und erledigt dann die erhaltenen Aufgaben.
Auch das tr\u00e4gt entscheidend dazu bei, dass Kamurocho ein kleines St\u00fcck mehr glaubhafte Welt ist als zuvor. Im Rahmen der vertrauten Beschr\u00e4nkungen erschafft Nagoshi eine \u00fcberzeugende Umgebung. Auch wenn es die meisten Bausteine in der Yakuza-Serie schon gegeben hat, ist das aktuelle Vergn\u00fcgungsviertel in seiner Gesamtheit damit st\u00e4rker Takayukis \u201eHood\u201c als es je Kazumas Zuhause war.Familie statt Clan<\/strong>
Gro\u00dfen Anteil hat daran nicht zuletzt eine Erz\u00e4hlung, in der Takayukis Kollegen sowie sp\u00e4ter hinzukommende Kameraden eine Art Familie bilden. Nach zehn Jahren Einzelk\u00e4mpfer-Mentalit\u00e4t f\u00fchle ich mich in diesem w\u00e4rmeren Umfeld jedenfalls verdammt wohl. Die Autoren und Filmemacher bringen sogar einen sympathisch spitzfindigen Humor ins Spiel, der vor allem Takayuki und seinen Partner Masaharu als sympathisches Duo etabliert, und von einer erstaunlich wohldosierten Prise Slapstick flankiert wird.
Viele Klischees sind aber immer noch zu beobachten: gelegentliches Schreien etwa oder das idiotische Verpr\u00fcgeln des besten Freundes. Im Gegenzug erz\u00e4hlt Judgment daf\u00fcr einen Krimi, der einmal mehr etliche Umwege \u00fcber Verschw\u00f6rungen in Verschw\u00f6rungen nimmt, insgesamt aber direkter zum Punkt kommt und sich auch unmittelbarer um den zentralen Charakter dreht. Er ist sogar auf eine Weise emotional, die an Yakuza 2<\/a> erinnert und das ist das gr\u00f6\u00dfte Lob, was ich einer Yakuza-Geschichte aussprechen kann!
Andere L\u00e4nder, andere Sitten?<\/strong>
Einen ganz bestimmten Aspekt der Erz\u00e4hlung finde ich allerdings fragw\u00fcrdig und das ist nach wie vor die Repr\u00e4sentation von Frauen bzw. der Geschlechterrollen. Nun bin ich beileibe kein Experte der japanischen Kultur und will Ryu Ga Gotoku Studio au\u00dferdem zugestehen, dass sie vor dem Hintergrund einer traditionell st\u00e4rker sexualisierten Frauendarstellung eine durchaus fortschrittliche Botschaft vermitteln. Gleichzeitig f\u00e4llt aber auf, dass in der hier erschaffenen Welt ausschlie\u00dflich M\u00e4nnern Handelnde sind, w\u00e4hrend Frauen praktisch nur als Opfer oder Unterst\u00fctzung dienen und nat\u00fcrlich besch\u00fctzt, ja sogar von einem Mann eingekleidet und geschminkt werden m\u00fcssen.
Mal abgesehen davon, dass der 35-J\u00e4hrige Takayuki im Rahmen eines Handlungsstrangs mehrmals mit einer 19-J\u00e4hrigen ausgeht \u2013 was ich deshalb als extrem unangenehm empfand, weil man diese Geschichte selbst in den zahlreichen Multiple-Choice-Gespr\u00e4chen nicht anders entwickeln darf au\u00dfer sie als eine Art Minispiel gewinnen zu m\u00fcssen, indem man sie mit Geschenken und \u201cromantischen\u201d Antworten umgarnt. Alternative Handlungsverl\u00e4ufe gibt es nicht; man k\u00f6nnte die Nebenmission lediglich unerledigt lassen.
Der ungenierte Blick<\/strong>
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Nichts gegen ein bisschen altmodisches Rittertum, doch im Gro\u00dfen und Ganzen untermauert Judgment sehr wohl die Einstellung, dass Frauen zun\u00e4chst mal Spielzeuge sind und unterstellt seinen Spielern gleichzeitig, sie w\u00fcrden Freude daran empfinden \u2013 das ist es, worauf ich gerne verzichten kann.
Ausgerechnet der Flipper…<\/strong>
Und weil es gerade um Testosteron geht, will ich abschlie\u00dfend noch ein paar Worte den Schl\u00e4gereien sowie den Minispielen widmen, bei denen alte Bekannte (Baseball, Poker, Shogi, Dart, Virtua Fighter Showdown u.m.) um ein paar neue erg\u00e4nzt wurden. Am interessantesten sind hier die Drohnen-Wettrennen, bei denen man durch die Stra\u00dfen Kamurochos rauscht, Beschleunigungsfelder durchfliegt, in immer schnelleren Turnieren irgendwann Champion wird und als nette Dreingabe mit den hochgeladenen Rekorden von Freunden oder fremden Spielern um die Wette rast. Den Umfang der taktischen Clan-Gefechte aus Yakuza 6 erreicht das nicht, aber eine unterhaltsame Abwechslung ist es allemal.
An dieser Stelle \u00fcbrigens der Hinweis, dass es bis zum Zeitpunkt dieses Tests weder auf PS5 noch auf Xbox Series jene Mikrotransaktionen gibt, wegen denen wir das Spiel auf PlayStation 4 nachtr\u00e4glich von 77 auf 74 Prozent abgewertet haben. Genauer gesagt sind sowohl die Zug\u00e4nge zu einem gr\u00f6\u00dferen Minispiel als auch Verbesserungen der Drohne ausschlie\u00dflich im Spiel selbst erh\u00e4ltlich, aber nicht im PlayStation oder Xbox Store. Stattdessen enth\u00e4lt die Umsetzung auch alle einst kostenpflichtigen kosmetischen Downloadinhalte, was sie gegen\u00fcber der PS4-Fassung nat\u00fcrlich ebenfalls aufwertet.
Nimm die Beine in die Hand!<\/strong><\/div>\n
Minispiele sch\u00f6n und gut; der bittere Ernst erwartet Takayuki selbstverst\u00e4ndlich auf den Stra\u00dfen, wo er sich st\u00e4ndig gegen angriffslustige Ganoven zur Wehr setzen muss. Wie gesagt: Der ganz gro\u00dfe K\u00e4mpfer ist er nicht. Er bewegt sich anfangs recht langsam und richtet wenig Schaden an \u2013 er soll schw\u00e4cher sein als Kazuma, was dadurch unterstrichen wird, dass ihm beim K\u00e4mpfen im Rahmen der Handlung h\u00e4ufig Begleiter zur Seite stehen. Anders als sein Vorg\u00e4nger tr\u00e4gt er au\u00dferdem “t\u00f6dliche” Wunden davon, wenn er von einer Kugel oder von Messern getroffen wird. Diese Wunden verk\u00fcrzen seinen Lebensbalken dauerhaft, was nur ein Besuch beim Arzt oder der Einsatz eines teuren Erste-Hilfe-Pakets r\u00fcckg\u00e4ngig machen kann, und dort knifflig wird, wo man w\u00e4hrend einer l\u00e4ngeren Mission pl\u00f6tzlich kein Paket mehr parat hat.
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Eine witzige Form des Freischaltens ist das sogenannte Quickstarter, bei dem Takayuki Geld in Projekte investiert, die ihm sinnvoll erscheinen. Das fertige “Produkt” erh\u00e4lt er umso schneller, je mehr er daf\u00fcr ausgibt. \u00a9 4P\/Screenshot<\/div>\n<\/div>\nF\u00fcr zus\u00e4tzlichen Druck sorgt nicht zuletzt die Polizei, denn l\u00e4sst man sich in den Zufallsk\u00e4mpfen auf Kamurochos Stra\u00dfen zu viel Zeit, kommt jetzt eine Patrouille angefahren. Ist der Staatsgewalt nach zehn Jahren Yakuza-Schl\u00e4gereien also endlich aufgefallen, dass es in Kamurocho ein Problem gibt… Will man nicht im Gef\u00e4ngnis landen, sollte man dann jedenfalls die Beine in die Hand nehmen und weglaufen. Das ist ebenfalls eine gelungene kleine Erg\u00e4nzung.
Allerdings: So richtig schwach ist Takayuki unterm Strich eben doch nicht. Hat man erst mal einige seiner F\u00e4higkeiten entwickelt, hat er ja vor allem akrobatisch eine Menge auf dem Kasten. Er springt dann von W\u00e4nden ab oder \u00fcber Feinde hinweg, f\u00fchrt noch im Sprung m\u00e4chtige Finisher aus u.v.m. Weil die K\u00e4mpfe eine so gro\u00dfe Rolle spielen, mag das spielerisch notwendig sein. Es wird \u00fcber Takayukis Yakuza-Vergangenheit auch gerade noch plausibel erkl\u00e4rt. So richtig passen seine \u00fcberm\u00e4\u00dfig artistischen Man\u00f6ver aber nie zur Figur.
Alte St\u00e4rke, neue Schw\u00e4che<\/strong>
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Alte Schw\u00e4chen \u00fcbernimmt Judgment aber ebenfalls, denn relativ tr\u00e4ge Bewegungen sorgen erneut daf\u00fcr, dass man manche Aktionen nicht genau genug ausf\u00fchren kann. Gerade das coole Wandlaufen funktioniert nicht zuverl\u00e4ssig. Finisher werden zudem wie separate Filme nicht unbedingt dort inszeniert, wo sie tats\u00e4chlich stattfinden, weshalb man sich im Anschluss oft neu orientieren muss, was im Zusammenspiel mit einer ohnehin mangelhaften \u00dcbersicht frustrierend sein kann. Sp\u00e4testens wenn Takayuki Begleiter zur Seite stehen, geht der \u00dcberblick gern fl\u00f6ten, in Innenr\u00e4umen sowieso. Umso seltsamer scheint mir die Entscheidung, eine Vielzahl der wichtigen Pr\u00fcgeleien in ausgesprochen engen Bereichen zu platzieren.
Ein zweischneidiges Schwert sind schlie\u00dflich die starken Tr\u00e4nke, welche man herstellen und jederzeit einnehmen darf. In dem Zusammenhang ist es nat\u00fcrlich praktisch, dass man bis zu drei Inventargegenst\u00e4nde auf das Steuerkreuz legt, um sie schnell zu aktivieren. Weniger durchdacht ist allerdings, dass Takayuki sowohl durch die Tr\u00e4nke als auch das Einnehmen von Alkohol ausgesprochen m\u00e4chtig wird. Selbst auf dem h\u00f6chsten Schwierigkeitsgrad sind manche K\u00e4mpfe dann geradezu banal \u2013 wer sich auch nur halbwegs Zeit zum Erledigen optionaler Auftr\u00e4ge nimmt, hat ja weder Geld- noch Ressourcen-Sorgen. Hinzu kommen Bossk\u00e4mpfe, die man durch das Aneinanderreihen ganz bestimmter Aktionen spielend leicht gewinnt. Die Balance stimmt hier einfach nicht.\nFazit<\/strong><\/h3>Judgment war der erste Ableger, der das Ryu Ga Gotoku nicht im Namen tr\u00e4gt, dem Sega aber eine aufw\u00e4ndige Lokalisierung spendiert – die Zeichen standen also ganz klar auf Neuanfang. Nur dass es spielerisch gar keiner ist. Denn so sehr mir nach wie vor die Idee gef\u00e4llt, einen smarten Detektiv zu spielen, der nicht mit dem Kopf durch die Wand rennt, so sehr ist Takayuki Yagami eben doch ein Abziehbild seines auf Krawall geb\u00fcrsteten geistigen Vorg\u00e4ngers. Dabei sind das Schl\u00f6sserknacken, Verkleiden und Suchen nach Beweisen durchaus unterhaltsam – aber auch weitgehend belanglose Mikrospiele, die ausschlie\u00dflich an daf\u00fcr vorgesehen Punkten stattfinden. Den eigentlichen Ermittlungen schaut man nur in Filmszenen zu; selbst f\u00fchrt man sie fast nie aus. Gelungen sind immerhin Multiple-Choice-Dialoge, die erz\u00e4hlerisch zwar nicht verzweigen, in denen man f\u00fcr richtige Antworten aber belohnt wird. Gelungen ist auch ein leicht ver\u00e4ndertes Kamurocho, das aufgrund technischer Altlasten eine noch immer recht starre Kulisse ist, durch sinnvolle Neuerungen aber ein St\u00fcck Glaubw\u00fcrdigkeit gewinnt und auf PS5 sowie Xbox Series zudem von 60 Bildern pro Sekunde und weggefallenen Mikrotransaktionen profitiert. Ebenfalls gelungen ist nicht zuletzt die Charakterzeichnung des Protagonisten, die \u00fcber eine emotionale Geschichte und eine Prise wohl dosierten Humors eine neue \u201cFamilie\u201d etabliert. Nur eines muss in dem frisch angek\u00fcndigten Nachfolger unbedingt besser werden: Das grunds\u00e4tzlich unterhaltsame K\u00e4mpfen ist streckenweise absurd einfach, leidet gleichzeitig aber unter mangelhafter \u00dcbersicht, einer frustrierend unpr\u00e4zisen Steuerung und passt noch dazu denkbar schlecht zur Person des frisch etablierten Protagonisten. Neben der fehlenden Eigenst\u00e4ndigkeit ist also ausgerechnet das zentrale Spielelement das gr\u00f6\u00dfte \u00c4rgernis \u2013 und damit auch der Grund, aus dem Judgment den Sprung auf eine etwas h\u00f6here Wertung verpasst.<\/div><\/div>
Wertung<\/strong><\/h3>
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Echtgeldtransaktionen<\/strong><\/h3>\n\t\t\t\t
Gar nicht.<\/h4>\n\t\t\t\t\t
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Pro & Kontra<\/strong><\/h3><\/div><\/div>
Gef\u00e4llt mir<\/h3>
Gef\u00e4llt mir nicht<\/h3>