Das gro\u00dfe Vorbild<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Bereit f\u00fcr den ersten von vielen Zelda-Vergleichen? Sorry, aber das kann ich euch nicht ersparen. Denn als erfahrerener Videospieler von Immortals Fenyx Rising sprechen und dabei die augenscheinlichen Parallelen zu Zelda: Breath of the Wild<\/a> aussparen – das klappt nicht. Doch erlaubt mir noch ein Vorwort: Die Zelda-Reihe wurde, meiner Meinung nach, trotz ihrer herausragenden Qualit\u00e4t und der Strahlwirkung auf viele Bereiche des Videospiels, erstaunlich selten kopiert. Freilich gibt es Vertreter: Die beiden Neutopia-Spiele auf PC-Engine, die Master-System-Oldies Golvellius und Golden Axe Warrior, der fr\u00fche SNK-Titel Crystalis oder ein paar Jahre sp\u00e4ter Story of Thor. In der Polygon\u00e4ra bedienten sich nat\u00fcrlich Starfox: Adventures<\/a>, Darksiders<\/a>, Oceanhorn<\/a> oder zuletzt Genshin Impact<\/a> daran. Auch CrossCode<\/a>, 3D Dot Game Heroes<\/a> oder Minit<\/a> verschweigen ihre Verehrung f\u00fcr die gro\u00dfe Nintendo-Reihe nicht, sondern huldigen ihr explizit – sei es durch Anspielungen, den Look oder die direkte \u00dcbernahme von Spielelementen. Trotzdem finde ich die Liste, angesichts der Qualit\u00e4t und des Ideenreichtums von Zelda, \u00fcberschaubar – verglichen mit den gef\u00fchlt 30 grau-braunen Call-of-Duty- und Gears-of-War-Nachahmern der fr\u00fchen 2010er Jahre.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Ubisofts Quebec-Niederlassung machte zuletzt 2018 von sich reden – mit dem sehr gelungenen, aber ausufernd gro\u00dfen Assassin’s Creed Odyssey<\/a>, das bekanntlich in Griechenland angesiedelt war. Das Team blieb diesem reizvollen, sagenumwobenen Land im S\u00fcdosten Europas treu – und beschloss, eine weiteres gro\u00dfen Action-Abenteuer dort spielen zu lassen. Aber bunter und lustiger sollte es sein, mit mehr Mythologie und Fantasy. Herausgekommen ist Immortals Fenyx Rising, das 2019 noch als Gods and Monsters angek\u00fcndigt<\/a> war – und nun als Ubisofts Interpretation eines familienfreundlichen Action-Abenteuers mit offener Spielwelt zum 4Players-T\u00dcV vorf\u00e4hrt.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Angesp\u00fclt<\/strong><\/p>\n Fenyx\u2019 Abenteuer beginnt mit einem Schiffbruch (Zelda-Fans denken unwillk\u00fcrlich an Link’s Awakening<\/a>) nimmt aber rasch eine dramatische Wendung: Der Held oder die Heldin – das entscheidet ihr, ebenso wie \u00fcber Hautfarbe, Frisur, Tattoos oder Stimme – erf\u00e4hrt bald, dass sie die einzige Hoffnung des griechischen Pantheons ist, den zornigen Angriff des Typhon zu \u00fcberstehen. Der ist der Spross von Gaia und Tartaros, ein turmhohes, feuerumbraustes Mischwesen, das laut griechischer Mythologie einst dem Zeus unterlag. Doch im Spiel ist er wieder da. Und Zeus, der zusammen mit Prometheus, einem zynischen Sportkommentatoren-Duo gleich, das Abenteuer aus dem Off kommentiert, glaubt nicht recht daran, dass Fenyx’ schmale menschliche Schultern tats\u00e4chlich eine Chance haben, ihm seinen sakrosankten Allerwertesten zu retten.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Kein sch\u00f6ner Land<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Das ist nicht dramatisch, nimmt dem gro\u00dfen Abenteuer aber eine Komponente, die es in Zelda (und vielen anderen Action-Adventures oder Rollenspielen) eben gibt. Auch ausuferndes Mahlzeiten-Kochen und sich bei Gebrauch abnutzende Waffen sind kein Bestandteil von Immortals: Fenyx Rising, daf\u00fcr viele andere Elemente aus Breath of the Wild<\/a>. Zum Beispiel die F\u00e4higkeit, Gegenst\u00e4nde, Felsbrocken, Kisten oder Baumst\u00e4mme per Telekinese-Griff hoch \u00fcber euren Kopf zu heben – Fenyx kann solche Dinge im Kampf krachend auf Feinde schleudern oder in Dungeons tonnenschwere Metallkugeln auf Schalter schieben. Das Spiel mit der Physik funktioniert gut, ganz so essentiell in den Spielablauf eingebunden wie in Zelda ist es aber nicht. Schlie\u00dflich muss Fenyx mit g\u00f6ttlicher Kraft-Unterst\u00fctzung auskommen und hat kein Multifunktions-Tablet, das gleichzeitig noch die Zeit anhalten oder Wasser einfrieren kann.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Multiple Motivation<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Auf die Zw\u00f6lf!<\/strong><\/p>\n Wor\u00fcber ich noch kaum gesprochen habe: \u00fcber die K\u00e4mpfe. Dabei k\u00f6nnen sich die Schl\u00e4gereien sehen lassen, machen sie doch auf Dauer mehr Laune als z.B. j\u00fcngst in Assassin’s Creed Valhalla<\/a>. Eine Prise Kingdoms of Amalur<\/a>, dazu reichlich God of War<\/a>, etwas Souls und Zelda – fertig ist ein wuchtiges Kampfsystem mit vielen starken Special Moves, Block- und Pariersystem sowie cooler Zeitlupe bei perfektem Ausweichen. Fenyx haut flugs mit dem Schwert zu, schwingt die tr\u00e4gere Axt und feuert Pfeile ab (deren Vorrat sich langsam, aber automatisch f\u00fcllt). Man kann Feinde markieren und umkreisen, schwere Felsbrocken auf sie schleudern, ordentlich draufschlagen, wenn sie bet\u00e4ubt sind, und auch Fenyx Vogelfreud Phosphor in den Kampf miteinbeziehen. An vielen Stellen merkt man, dass die Entwickler mitgedacht haben: Gut getimte Ausweichschritte aktivieren nicht nur die erw\u00e4hnte kurze Slow-Motion-Phase, sondern f\u00fcllen auch die Ausdauerleiste um ein St\u00fcck – die braucht es, um Spezialattacken zu lancieren, z.B. einen riesigen Hammerschlag, eine Schulterrammattacke oder Speere aus dem Boden. Dazu habe ich mir fr\u00fch im Spiel einen Meteor-Angriff f\u00fcr meinen Phoenix-Vogel gekauft: Dann wird ein ausgew\u00e4hlter Feind mit brennenden Steinen bombardiert, die beim Aufschlagen auch noch blaue Ausdauer-Kugeln fallen lassen. Perfekt, um die von vielen Blocks, Spr\u00fcngen und Special Moves doch arg strapazierte Ausdauerleiste wieder zu f\u00fcllen.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Fenyx\u2019 Pfeile sind \u00fcbrigens nicht nur im Kampf relevant: So manche Kiste in der Oberwelt ist hinter einer roten Barriere verborgen, die erst verwindet, wenn man ein kleines R\u00e4tsel geknackt hat – das reicht vom Heranschaffen einer bestimmten Zahl Kohlk\u00f6pfe \u00fcber das Transportieren einer brennenden Kugel \u00fcber Wasser bis hin zu abschie\u00dfbaren Zielen. Per Zeitlupenschu\u00df steuert man die Flugkurve des Pfeils selbst, erreicht so Tafeln hinter Ecken oder entz\u00fcndet klug verstecke Feuerkelche. Au\u00dferdem warten Odysseus\u2019 Pr\u00fcfungen, wo man – analog zur mythologischen Vorlage – einen Pfeil durch trickreich angeordnete Axt-\u00d6sen schie\u00dfen muss. Ein spa\u00dfiger Zeitvertreib. Der Lohn f\u00fcr solche Dinge sind Charon-M\u00fcnzen, die Fenyx zum Upgraden ihrer Moves nutzt, neue Waffen (die stets mitleveln, wenn man eine Waffengattung verbessert) oder Materialien, die zum Schmieden der Waffenverbesserungen unerl\u00e4sslich sind.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Die Verheerung Typhon?<\/strong><\/p>\n \u00c4hnlich wie die \u201eVerheerung Ganon\u201c im Herzen von Hyrule sa\u00df, so ist auch der d\u00fcster-apokalyptische Feuerberg von Typhon im Zentrum der Spielwelt angesiedelt – der Zugang dorthin ist allerdings deutlich schwerer als in Zelda. Schon in den ersten Stunden Typhon die Aufwartung zu machen, ist hier nicht m\u00f6glich. Dennoch h\u00e4tte Ubisoft das Erzmonster hier etwas eigenst\u00e4ndiger und nicht ganz so Ganon-like in der Welt verankern k\u00f6nnen. Ach so: Ab und zu f\u00e4rbt Typhon die ganze Landschaft in feurig-rotes Licht und l\u00e4sst allerorten d\u00e4monische Ranken und Feinde aus dem Boden sprie\u00dfen. Dann sollte man entweder Rei\u00dfaus nehmen und auf dem Pferde- oder Rehr\u00fccken davongaloppieren oder sich den Finsterknechten stellen – hier begegnen euch dann auch die verfluchten Versionen legend\u00e4rer Helden (z.B. Atalante), die ihr sp\u00e4ter auch in ihren eigenen Kerkern aufsuchen und dauerhaft ruhigstellen k\u00f6nnt.<\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Technik-Showdown <\/strong>(u.a. von Marcel Kleffmann)<\/p>\n \u00a0<\/p>\n Rechenknecht<\/strong><\/p>\n \u00a0<\/p>\n Das auf der AnvilNext-Engine (AC Origins<\/a>, Odyssey<\/a> & Valhalla<\/a>) basierende Action-Adventure wurde gut auf den PC umgesetzt – und \u00e4hnlich wie bei Valhalla<\/a> nutzt das Spiel die CPU nicht so exzessiv wie vorherige Titel mit derselben Engine. Auch die Auslastung der unterschiedlichen CPU-Kerne ist vorbildlich. Die PC-Version setzt aus “Kompatibilit\u00e4tsgr\u00fcnden” lediglich auf DirectX 11. Ansonsten werden eine unbegrenzte Bildwiederholrate, Multi-Monitor- und Widescreen-Support (angeblich dynamisch bis 48:9), HDR-Unterst\u00fctzung, ein Fotomodus, eine Echtzeit-Performance-Analyse sowie eine Benchmark-Funktion geboten. Die Systemanforderungen findet ihr hier<\/a>. Die Grafik-Einstellungsm\u00f6glichkeiten sind gut, fallen aber im Vergleich zu anderen Spielen von Ubisoft weniger \u00fcppig aus. Die relevanten Qualit\u00e4tsoptionen sind vorhanden: So kann das Sichtfeld angepasst werden und auch die Bewegungsunsch\u00e4rfe sowie Sch\u00e4rfentiefe lassen sich deaktivieren; drei Profile f\u00fcr Farbfehlsichtigkeit stehen zur Auswahl.<\/p><\/p>\n \u00a0<\/p>\n \u00a0<\/p>\n H\u00fcbsches, umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht.<\/p><\/div><\/div> H\u00fcbsches, umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht.<\/p><\/div><\/div> H\u00fcbsches, umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht.<\/p><\/div><\/div> Umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht. Technisch klar die schw\u00e4chste Version.<\/p><\/div><\/div> H\u00fcbsches, umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht.<\/p><\/div><\/div> H\u00fcbsches, umfangreiches, spielerisch \u00e4u\u00dferst elegantes Action-Abenteuer im Stil von Zelda: Breath of the Wild, das die enorme Qualit\u00e4t des gro\u00dfen Vorbilds beinahe erreicht.<\/p><\/div><\/div> <\/figure>\n
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Fazit<\/strong><\/h3>Wow, so ein hervorragendes Videospiel hatte ich nicht erwartet. Dass jenes, auf der E3 2019 eher unspektakul\u00e4r enth\u00fcllte \u201eGods and Monsters\u201c (so der Projektname) zu meinem Lieblingsspiel des Jahres 2020 avancieren w\u00fcrde, w\u00e4re mir nicht im Traum in den Sinn gekommen. Aber dem Team hinter Assassin’s Creed Odyssey<\/a> ist es tats\u00e4chlich gelungen, ihre Version eines familienfreundlichen Action-Abenteuers im Zelda-Stil ganz formidabel umzusetzen. Klar ist die Anlehnung an Breath of the Wild<\/a> – f\u00fcr mich eines der st\u00e4rksten Spiele \u00fcberhaupt – in vielen Punkten allzu deutlich und mitunter sogar dreist. Aber durch die technisch wie spielerisch starke Umsetzung bereitet der Titel dann eben auch fast so viel Vergn\u00fcgen wie das Nintendo-Original. Immortals Fenyx Rising steht in puncto organisch wirkender Spielwelt und Entdecker-Spa\u00df hinter Breath of the Wild zur\u00fcck, sieht aber deutlich sch\u00f6ner aus und packt mehr coole Action in die K\u00e4mpfe. Die vielen kleinen Dungeons strotzen nur so vor spa\u00dfigen Kopfn\u00fcssen und Geschicklichkeitspr\u00fcfungen, ebenso verlangen euch die in der wunderh\u00fcbschen Welt verteilten Truhen und Pr\u00fcfungen einen stets angenehmen Cocktail aus Suchen, Gr\u00fcbeln und Zuschlagen ab. Dreieinhalb Jahre nach Zelda: Breath of the Wild<\/a> sollte jeder Spieler zuschlagen, der mit Links letztem Abenteuer viel Spa\u00df hatte oder der es mangels Nintendo-Konsole verpasst hat – denn Immortals Fenyx Rising kommt seinem Vorbild \u00fcberraschend nahe.<\/div><\/div>
Wertung<\/strong><\/h3>
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