Taktische Tipps für Einsteiger

Macht es euch wahnsinnig, dass die Aliens gemütlich in Deckung gehen, sobald sie euren Trupp entdecken? In XCOM 2 gehört scheitern zum Prinzip; die Mischung aus Strategie und Taktik stellt selbst erfahrene Commander vor anspruchsvolle Herausforderungen – anfangs jedenfalls, wenn wichtige Abläufe noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen sind. Und um genau das zu beschleunigen, haben wir eine Reihe Tipps zusammengetragen, die euch den Einsteig erleichtern. Ein bisschen zumindest.

Nummer eins, ganz wichtig: der Feldposten – jene Aktion, mit der ein Soldat auf einen Angriff oder einen Sprint verzichtet, dafür aber automatisch auf Gegner schießt, während die Aliens am Zug sind. Eine defensive Maßnahme? Klar! Aber auch ein starkes offensives Mittel. Denn wer den Feldposten richtig nutzt, münzt ihn in einen mächtigen Angriff um. Das funktioniert vor allem dann, wenn der Trupp noch nicht entdeckt wurde. Dann setzt man z.B. drei von vier Einheiten so, dass sie in der Nähe einer Patrouille in Deckung gehen, aber noch nicht auf einem roten Feld oder gar im Sichtfeld eines Gegners entdeckt werden. Alle drei Einheiten müssen sich dann auf Feldposten befinden, bevor der vierte im Trupp das Feuer eröffnet. Tut er das, erwischt er einen patrouillierenden Feind auf freiem Gelände und die Aliens versuchen zu fliehen – wie sonst auch, sobald sie die XCOM entdecken. Nur nehmen die Geschehnisse diesmal einen anderen Lauf: Denn sind die Soldaten auf Feldposten und in Schussreichweite, eröffnen sie das Feuer, noch bevor die Aliens ihre Deckung erreichen – und erledigen so mitunter gleich die komplette Patrouille.

Dieselbe Taktik funktioniert übrigens auch, wenn die Rebellen bereits entdeckt wurden. Sie müssen dann nur vorsichtiger vorrücken, da die Außerirdischen im Alarmzustand früher reagieren, wenn man sich ihnen nähert.

Ganz allgemein gilt ja ohnehin: Trotz der häufigen Zugbegrenzung ist umsichtiges Vorrücken das A und O eines erfolgreichen Commanders! Wobei es sich in den ersten Minuten durchaus lohnt, manche Strecke im Sprint zurückzulegen, also ohne die Soldaten auf Feldposten zu versetzen. Sind die Rebellen noch nicht entdeckt, holen sie durch schnelles Vorrücken locker eine, zwei oder gar drei zusätzliche Züge heraus. Dadurch kann man im späteren Schusswechsel ruhiger taktieren.

So oft es geht, sollte die XCOM außerdem auf Dächern Stellung beziehen; Höhenunterschiede vergrößern nämlich die Chance auf einen satten Abschuss. Und ganz wichtig: Entsprechend ausgebildete Grenadiere zerschießen einfach die Deckung des anvisierten Gegners. Das richtet zwar keinen Schaden an – die folgenden Schüsse ihrer Kollegen allerdings umso mehr! Den gleichen Effekt haben Granaten, an denen man auf keinen Fall sparen sollte. Natürlich richtet eine Granate nicht so viel Schaden an wie ein kritischer Treffer, sie trifft aber auf jeden Fall und zerstört die Deckung im Umfeld des Gegners. Setzt die Sprengkörper deshalb zu Beginn einer Runde ein, damit die verbleibenden Soldaten anschließend das freistehende Ziel aufs Korn nehmen können. Auch Scharfschützen sollten möglichst früh während eines Zugs ihren Schuss abfeuern, da sie anschließend nicht weiter vorrücken können.

Dass Flankieren des Gegners zu den wichtigsten Kniffen gehört, ist euch ja sicherlich bewusst. Weil es so wichtig ist, aber noch mal Klartext: Schießt man von der Seite auf einen Außerirdischen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Treffers deutlich an und die Einschläge richten häufiger kritischen, also erhöhten Schaden an. Passt aber auf: Die Aliens beherrschen das Umgehen der Deckung ebenfalls! XCOM und Flankieren gehören jedenfalls zusammen wie Tomb Raider und Lara Croft.

Kommen wir zu den fiesen Sektoiden und ihrer Gedankenkontrolle – der ihr mit dem richtigen Ausrüstungsgegenstand zwar entgegenwirken könnt, trotzdem werden euch die hageren Kopfpfuscher gelegentlich einen Soldaten wegschnappen. Was tun? Ganz einfach: nicht auf Feldposten gehen! So lange ein noch lebender Kamerad von einem Sektoiden kontrolliert wird, wertet eure Truppe den armen Kerl nämlich als Angreifer und attackiert rücksichtslos. Pustet stattdessen den Außerirdischen in die galaktischen Jagdgründe, um seine Kontrolle zu beenden – das sollte vor fast allen anderen Aktionen Vorrang haben. Selbst das Beseitigen stärkerer Advent-Kommandanten ist nicht so wichtig wie das Zurückgewinnen eines ferngelenkten Kameraden. Der kann immerhin direkt nach seiner Befreiung noch einen Zug ausführen und sich so in Sicherheit bringen oder auf einen Gegner halten. Ach, und übrigens: Blendgranaten lösen die „Leine“ eines Sektoiden zu einem wiederbelebten Toten.

Zum Schluss noch einige Anmerkungen um die taktischen Kämpfe herum. Ganz wichtig ist z.B. die Größe des Angriffstrupps. Erkauft euch deshalb so schnell wie möglich die Möglichkeit, erst fünf, später sechs Soldaten in den Einsatz zu schicken. Das erledigt ihr in der Guerillataktik-Schule. Nehmt außerdem stets einen oder zwei Rebellen mit niedrigem Rang mit auf Mission. So entwickeln die Frischlinge ihre Fähigkeiten im Schutz starker Kollegen und ihr müsst nicht mit taufrischen Rekruten gegen die Advent kämpfen, falls mit einem Schlag mal mehrere erfahrenen Soldaten sterben oder vorübergehend ausfallen.

Das ist natürlich ein Bruchteil dessen, was es über XCOM 2 zu sagen gibt – manchem Rekruten können diese Tipps aber das Leben retten. Ihr habt noch mehr Tricks auf Lager? Schreibt sie in unsere Spieletipps!