In der Welt der Videospiele ist eines definitiv bekannt: der Konami Code. Seit 1986 gibt es die ungewöhnliche Tastenkombination, die damals von Kazuhisa Hashimoto, einem Entwickler bei Konami, erfunden wurde – und daher rührt natürlich auch der Name.
Hashimoto verwendete ihn ursprünglich während seiner Arbeit an dem Titel Gradius, der für Nintendos Entertainment System (NES) entstehen sollte. Um das Spiel besser testen zu können – er fand es angeblich zu schwer –, verschaffte er sich darüber diverse Power-Ups. Der Code lautet: ↑↑↓↓← → ← → B A. Später wurde er in zahlreichen anderen Spielen von Konami verwendet und ist heute ein bekanntes Easter Egg in der Videospielwelt.
Konami Code mal anders
Nach fast 40 Jahren hat sich die mögliche Verwendung des Konami Codes natürlich ausgebreitet. Das bedeutet, er findet sich inzwischen nicht nur in anderen Videospielen wieder, sondern kann auch auf smarte Technologie angewendet werden. Bestes Beispiel: Amazons Sprachassistentin Alexa.
Alles, was zu tun ist, ist die eigentliche Tastenkombination als Sprachbefehl an sie zu richten. Dieser lautet: “Alexa, oben, oben, unten, unten, links, rechts, links, rechts, B, A, Start”. Das aktiviert dann den sogenannten “Alexa-Super-Modus”.
Ein kurzer Spoiler: So hochtrabend der Name klingt, so ernüchternd könnte der Effekt für einige sein. Amazons Alexa antwortet mit einem humorvollen Spruch, der sich auf das bekannte Cheat-Code-Konzept bezieht. Mehr passiert allerdings nicht. Wer sich dennoch daran erfreuen kann, hat zumindest einen kleinen Moment Spaß.
Wer keinen Amazon Echo oder Alexa hat, kann den “Trick” auch in diversen Videos bei YouTube nachvollziehen:
Hier findet sich der Konami Code noch
Zu den “klassischen” Anwendungsfällen des Konami Codes gehören verschiedenste Videospiele, in denen die Tastenkombination funktioniert (hat) oder eine spezielle Funktion mit sich bringt. Vollständig ist die Liste natürlich nicht, spannend ist sie aber dennoch.
Videospiele, in denen der Konami Code gefunden wurde:
- Contra (NES): Bekannt für das Geben von 30 zusätzlichen Leben.
- Castlevania: Bloodlines (Sega Genesis): Gibt Zugang zum Soundtest-Menü.
- Teenage Mutant Ninja Turtles: Fall of the Foot Clan (Game Boy): Erhalt von vollem Leben und allen Power-Ups.
- Metal Gear Solid 2: Sons of Liberty (PS2): Wird von Pliskin benutzt, um sich Snake vorzustellen.
- Metal Gear Solid 3: Snake Eater (PS2): In verschiedenen Kontexten verwendbar, zum Beispiel um bestimmte Gegenstände zu erhalten.
- Dance Dance Revolution (verschiedene Plattformen): Wird verwendet, um bestimmte Menüs oder Optionen freizuschalten.
- Silent Hill 3 (PS2): Freischaltung eines geheimen Beam Saber, wenn man den Code während des Spiels eingibt.
- Castlevania: Harmony of Dissonance (Game Boy Advance): Aktiviert den Boss Rush-Modus.
- Frogger’s Adventures: The Rescue (GameCube): Ermöglicht die Verwendung aller Power-Ups.
- Lego Star Wars III: The Clone Wars (verschiedene Plattformen): Freischaltung des Debug-Menüs.
- Rocket League (verschiedene Plattformen): Schaltet einen bestimmten Autotyp frei (der Code muss im Hauptmenü eingegeben werden).
- Fortnite (verschiedene Plattformen): Auf der Startseite während eines Blackout-Ereignisses im Spiel eingegeben, konnte man ein Minispiel freischalten.
- Bioshock Infinite (verschiedene Plattformen): Aktiviert einen speziellen 1999-Modus, der das Spiel schwieriger macht.
- Destiny 2 (verschiedene Plattformen): Schaltet einen geheimen Zusatzeffekt für ein Emblem frei.
Auch außerhalb von Videospielen kommt beziehungsweise kam der Konami Code vor. Nicht in jedem Fall ist das Feature auch bis heute weiterhin verfügbar. Bei den meisten in der Liste könnt ihr das Easter Egg aber auch weiterhin als kleine Spielerei ausprobieren und anwenden.
Der Konami Code im Alltag:
- X: Auf der Webseite rotiert nach der Eingabe das Logo.
- WWF (UK): Wird der Code auf der Webseite eingegeben, dreht sich das Pandalogo.
- Bank of Canada: Hier führt die Eingabe auf der Webseite für den 10-Dollar-Gedenkschein zu einem Regen aus kleinen Dollarscheinen.
- Twitch: PCGames (2019) zufolge entsperrt(e) die Eingabe des Codes im Creators Dashboard einige Zusatzoptionen.
- Netflix (Xbox 360-App): Laut Gameinformer (2012) ließ sich die Anwendung auf einigen Geräten mithilfe einer Variation zurücksetzen.
- Google Hangouts (eingestellt): Die Eingabe des Codes in einer Google-Hangouts-Konversation änderte den Hintergrund der Konversation, in der der Code eingegeben wurde.
Quellen: eigene Recherche, Gameinformer, Bank of Canada, WWF, PCGames, X