World War Zero: Iron Storm(Shooter) von MC2-Microids Credit: Rebellion / MC2-Microids
Ego-Shooter pur

Mit einigen unrühmlichen Ausnahmen wie Terminator 3 und Dredd vs. Death haben sich Ego-Shooter in den letzten Wochen und Monaten zusehends Taktik-Elemente einverleibt, die sich dann in Spielen wie Ghost Recon Jungle Storm und Rainbow Six 3 äußerten.
Doch mit World War Zero geht Rebellion den klassischen Weg des “Baller-alles-nieder”-Shooters. Dass es sich dabei eigentlich “nur” um eine PC-Umsetzung handelt, dürfte nur die wenigsten stören. Denn das Team hat ganze Arbeit geleistet und den Titel mit dem wohl ungewöhnlichsten Szenario der letzten Jahre passabel umgesetzt.

Die Grafik ist zwar nicht übermäßig aufwändig, dafür aber meist flüssig und gut auf das interessante Szenario abgestimmt.

Erster Weltkrieg ohne Ende

Ihr seid im Jahr 1964 unterwegs, einer Zeit, in der der Erste Weltkrieg immer noch andauert, da die Kriegswirren eine unerwartete Wendung genommen haben und der russische Baron Ugenberg die Weltherrschaft an sich zu reißen versucht. Als Elite-Soldat der westlichen Alliierten müsst ihr durch ein dunkles und zerbombtes Deutschland reisen und den Feind auf heimischem Boden besiegen.

So sehr an den Haaren herbei gezogen sich dieses Szenario auch anhören mag, so gut und stimmungsvoll haben die Entwickler die sich anbietenden Möglichkeiten genutzt. Es wird eine düstere, von 50 Jahren Krieg gezeichnete Landschaft gezeigt, die glaubwürdig wirkt und einen adäquaten Hintergrund für die “Old-School” Ego-Action bildet. Von Schützengräben-Scharmützeln über Kämpfe in ausgebombten Ruinen bis hin zum Showdown im und auf dem Berliner Reichstag geht es nur um Eines: Ballern, bis die Läufe glühen.

__NEWCOL__Gute Umsetzung, schwache KI

Bei der Umsetzung auf die PS2 hat Rebellion penibel darauf geachtet, die Steuerung anzupassen und präsentiert eine Zielhilfe, die je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad variiert.
Doch egal, ob ihr auf Leicht, Schwer oder dazwischen spielt, wird die KI ihrem Namen nicht immer gerecht. Seht ihr euch kleineren Schwadronen gegenüber, versuchen die Feinde zwar das Terrain zu ihrem Vorteil zu nutzen, doch sobald ihr an stationären Geschützen steht, setzt das Lemming-Syndrom ein: Ganz egal, wie viele ihrer Kameraden schon eurem Sperrfeuer erlegen sind, machen die Buben keine Anstalten einen anderen Weg zu wählen, um eurer Bleispritze zu entkommen.
Doch da bei World War Zero sowieso eher auf Gegnermasse denn auf Klasse wert gelegt wird, wird dies kaum stören.

Mit einem guten Dutzend Handfeuerwaffen, diversen Granatentypen und den bereits angesprochenen Stationärgeschützen verfügt ihr über ein breit gestreutes Zerstörungsarsenal, um die dunkle Armee des Barons zu besiegen.
Dabei könnt ihr ad hoc jedoch nur zwischen zwei Waffen wechseln, während der Ersatz im Marschgepäck auf den Einsatz wartet.
Leider gibt es trotz eines fiktiven Szenarios keine Überraschungen im Arsenal: Konventionelle Waffen wie Snipergewehre, Maschinenpistolen und Schrotflinten regieren die Schlachtfelder.

Die KI der Gegner fordert selbst auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad kaum. Dafür gibt es aber Horden von Feinden, die euch das Leben schwer machen.

Linear mit Abweichungen

Dass die insgesamt 16 Abschnitte streng linear abgespult werden, wird durch optionale Missionsziele, die auf höheren Schwierigkeitsstufen deutlich an Gewichtung zunehmen, wieder wettgemacht.

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