Fazit

Im Koop macht Wolfenstein: Youngblood ordentlich Laune – zumindest, wenn man sich mit einem Freund auf die Nazi-Jagd begibt und sich entsprechend absprechen und Feinde clever flankieren kann. Denn erst dann entfaltet der Shooter sein wahres Potenzial und überzeugt mit packenden Gefechten gegen hartnäckige Gegner, die zwar nicht sonderlich clever agieren, aber durch ihre gelevelte Stärke und Konstellationen dennoch eine Gefahr darstellen. Schön auch, dass man sich nicht zwingend ständig in Schusswechsel stürzen muss, sondern auch wieder den Schleichweg verfolgen darf. Großes Lob gebührt Machine Games und den Arkane Studios (Dishonored, Prey) für das abwechslungsreiche, mitunter vertikal ausgerichtete und stimmige Design der Pariser Distrikte, das mit seinen verwinkelten Straßenzügen, Abkürzungen sowie Ausflügen in den Untergrund immer wieder Überraschungen offenbart und zum Erkunden einlädt. Schade nur, dass man es mit dem Sammelkram wieder übertrieben hat, das Treffer-Feedback zu wünschen übrig lässt und die ständigen Gegner-Respawns einen auf Dauer in den Wahnsinn treiben. Das gilt übrigens auch für den finalen Bosskampf, der zumindest bei Solisten ein ähnlich hohes Frustpotenzial bietet wie das Zurücksetzen zum Missionsbeginn nach dem Verlust aller Leben. Doch auch abseits des herausfordernden Finales gibt mehr als genug Situationen, in denen deutlich wird, dass dieser Wolfenstein-Ableger voll auf das Koop-Erlebnis zugeschnitten wurde und die Partner-KI nur eine Notlösung als Ersatz für einen Mitspieler aus Fleisch und Blut taugt. Wer also beabsichtigt, sich ausschließlich alleine mit den durchgeknallten Schwestern den Nazi-Schergen entgegenzustellen, sollte noch ein paar Prozente und eine Schulnote von unserer Wertung abziehen.

Zweites Fazit von Marcel Kleffmann:

Les enfants sauvages: Mit Wolfenstein: Youngblood musste ich erst warm werden, da die Schwestern zu überdreht jugendlich wirken und der Einstieg etwas zu schwer ausfällt, vor allem wenn man alleine mit KI-Unterstützung spielt. Versucht man es im kooperativen Mehrspieler-Modus, zeigt der Shooter mit gescheiter Absprache untereinander aber schnell seine Vorzüge – ein Ping-System hätte dem Spiel dennoch gutgetan und etwas mehr Interaktion zwischen den Zwillingen auch. Während das Spiel als Shooter gut funktioniert und das Treffer-Feedback, wenn man selbst getroffen wurde, abermals zu mau ausfällt, fallen Geschichte und Charakterzeichnung gerade im Vergleich zu Wolfenstein 2: The New Colossus qualitativ mächtig ab. Dafür punktet Wolfenstein: Youngblood mit hervorragender Level-Gestaltung, diversen Alternativwegen in den Gebieten, spürbarer Charakter-Entwicklung und netten Mini-Rätseln – hier spürt man förmlich den Einfluss von den Arkane Studios. Hoffentlich dürfen sie auch bei Wolfenstein 3 ihre Level-Design-Kompetenz unter Beweis stellen. Als nervig empfand ich aber den stetigen Respawn der Gegner in den bereits gesäuberten Arealen, einige als Kugelschwamm fungierende Gegner und die Häufung der Sammelgegenstände. Unterm Strich ist der Ableger aber noch ein ordentlicher Shooter.

Zum Test hat uns Bethesda lediglich die deutsche Version des Spiels zur Verfügung gestellt. In Deutschland wird auch offiziell die internationale Fassung zum Verkauf angeboten (Anm. d. Red.).

Wertung

PC
PC

Im Koop macht Wolfenstein: Youngblood ordentlich Laune und läuft überwiegend rund. Als Solist sollte man aufgrund der KI-Schwächen aber gedanklich ein paar Prozentpunkte von der Wertung abziehen.

PS4
PS4

Im Koop macht Wolfenstein: Youngblood ordentlich Laune und läuft überwiegend rund. Als Solist sollte man aufgrund der KI-Schwächen aber gedanklich ein paar Prozentpunkte von der Wertung abziehen.

One
One

Im Koop macht Wolfenstein: Youngblood ordentlich Laune und läuft überwiegend rund. Als Solist sollte man aufgrund der KI-Schwächen aber gedanklich ein paar Prozentpunkte von der Wertung abziehen.

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  1. Habe die letzten Wolfenstein-Spiele alle durchgespielt und sie haben mir auch gefallen.
    Ich werde auch Youngblood durchspielen, aber der erwähnte Gegner-Respawn und das Backtracking stört mich extrem. Das hat dazu geführt, dass ich oft einfach durch sprinte und nicht mehr viel erkunde, weil die Areale eher langweilig sind und die Story viiiiel zu schwach ist, selbst für Wolfenstein. Der Sammelwahnsinn ist nervig, aber stört mich nicht so sehr wie das vorher erwähnte. Mit den Charakteren kann ich noch leben. Das ist mir zu viel „Nazi-Destiny“, vielleicht bin ich dafür auch nicht die richtige Zielgruppe.
    Im Koop sind die meisten Spiele gut, das kann man hier nicht wirklich als Proargument nennen.

  2. Abstürze hatte ich zum Glück keinen Einzigen am PC.
    Gestört hat eigentlich nur die Sache offline beim Endkampf. Weil man nicht mehr aus dem Level raus kommt und ohne die richtige Taktik dann schon mal abkratzt nach langem Schusswechsel. Dann fehlt einen beim Wiedereinstieg die Munition.
    War die für mich etwas nervige Stelle im ganzen Game. Ging aber wenn man wusste wie man die 2 Phasen angehen muss und auch der KI-Partner dann mitspielt.

  3. Ich bin eigentlich nur an dem RTX-Kram interessiert. Frag mich, wann der denn mal fertig is.
    Für Release-Käufer eher blöd, aber für mich ganz passend :mrgreen:

  4. Gute Nachricht. Die Checkpoints sind einer der Punkte, die ich ziemlich beschissen finde. Zumal ich schon Abstürze hatte, die mich dann richtig Spielfortschritt gekostet haben. Also richtige Abstürze, keine Verbindungsabbrüche.
    Leider repariert das nicht die grunzdämlichen Hauptfiguren, aber was will man machen, besser als nix.

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