Die genauen Story-Details sind unwichtig, wichtig ist, dass der Schleier einige sehr nützliche Zusatzkräfte birgt: In der Standardversion läuft man schneller und sieht Gegner deutlich leuchten, außerdem werden Schwachpunkte dickerer Widersacher idiotensicher hervorgehoben. Darüber hinaus werden hier auch verborgene Türen sichtbar gemacht; wenn’s mal nicht weitergeht, lohnt es sich, das Ding anzuknipsen. Der Gebrauch kostet zwar Energie, aber die ist derart großzügig verteilt (man sieht überall kleine Luftverzerrungen, die wie Hitzeflimmern aussehen – draufstellen und abwarten!), dass Energiemangel nie ein Problem sein dürfte. Im Laufe des Spiels wird das Veil-Medaillon außerdem über »Nachtsonne-Kristalle« erweitert: Dann kann man die Zeit verlangsamen, einen stabilen Schild um sich errichten oder durch gegnerische Deckung feuern. Auch im Falle des Schleiers ist der Schwarzmarkt bemerkenswert gut bestückt, kann man dort doch einen größeren Energievorrat, die Möglichkeit, Feinde durch Wände zu sehen oder einen stärkeren Schild kaufen, der Gegner schon bei Berührung vaporisiert. Falls man ein Upgrade aus irgendeinem Grund nicht mehr leiden kann, darf man es auch wieder verkaufen – kriegt dafür aber nur die Hälfte des ursprünglichen Preises.
Nazibusters!
Zwischen den Missionen läuft man einigermaßen frei in dem Dorf Isenstadt herum, immer auf der Suche nach neuen Missionen, die überdeutlich markiert sind. Außerdem kann man auch hier nach verstecktem Kram suchen, herumlaufende Gegner abknallen oder mit Widerständlern reden, auch wenn die nach ein paar Standardzeilen meist nur ein
Mit der richtigen Waffe ist auch der dickste Feind schnelles Kanonenfutter. Im Zweifesfall hilft es außerdem, schnell den Schleier anzuknipsen, der idiotensicher die Schwachstellen leuchten lässt. |
knurriges »Sorry, kann jetzt nicht mit dir reden!« für einen übrig haben. Sehr viel mehr gibt es nicht zu tun: Es gibt nicht einen Zivilisten in der Stadt, was sie erstaunlich leblos macht. Außerdem wird man sehr oft von A nach B und von dort zurück nach A geschickt, was viele Ladebalken mit sich bringt – die einzelnen Stadtteile sind nicht durchgehend begehbar, sondern werden separat geladen. Kurz gesagt: Da man sich ohnehin immer in denselben paar Aufenthaltsorten tummelt, hätte man diese auch deutlich näher zusammenlegen können, um unnötige Laufarbeit zu verhindern.
Neben den Hauptmissionen gibt es immer wieder auch Nebenaufträge, die man nicht annehmen muss, aber kann – die bringen hauptsächlich Dankbarkeit, mehr Geld sowie frische Ausrüstungsteile für die Waffen. In unregelmäßigen Abständen läuft man auch einem Bossgegner über den Weg, die dankbarerweise nicht einfach per blindem Draufhalten zu erledigen sind; die sinnvolle Nutzung des Schleiers ist hier überlebenswichtig. Ab und zu stehen Schleier-Störgeräte in den Levels herum, was man nicht nur daran merkt, dass er nicht mehr aktivierbar ist, sondern dass sich auch die Umgebung düstergrau färbt – das gilt es natürlich schnellstmöglich zu ändern, indem der grundsätzlich schwer bewachte Störsender zerballert wird. Falls man dabei ein paar Treffer zuviel abbekommt und sich der Bildschirm bedrohlich rot färbt, ist es sinnvoll, mal eben ein paar Sekunden in Deckung zu verweilen – B.J. heilt sich währenddessen selbst. Und falls man doch mal draufgeht, landet man beim letzten automatisch angelegten Checkpunkt; manuelles Speichern ist leider nicht erlaubt.
Ach, mein Geduldsfaden…
Neben der Kampagne gibt es auch den (am PC separat zu startenden) Mehrspielermodus, an den man nach dem glorreichen Original hohe Erwartungen haben dürfte und sollte. Aber tja, wie das so oft ist – hohe Erwartungen fallen umso tiefer. Und so ist es schade, dass der Multiplayermodus bei Wolfenstein so
Die wenigen Bossfights sind gut inszeniert und fordern im Gegensatz zu den Standard-Gegnern sogar etwas Taktik und cleveren Einsatz des Schleiers. |
spartanisch daher kommt: Drei Klassen, drei Spielmodi, acht Karten, das war’s. Zwei der drei Spielvarianten (nämlich »Objective« und »Stopwatch«) sind mit Ausnahme des Zeitdrucks identisch – in beiden muss man bestimmte Verteidigungs- und Zerstörungs-Aufgaben erledigen, bei Stopwatch muss man das lediglich schneller schaffen, als das gegnerische Team es vorgelegt hat. Und zu Team Deathmatch muss wohl kein Wort mehr verloren werden. Auch hier sammelt man Geld ein, mit dem man seine Waffen aufpimpen kann. Neben diesem unspektakulären Inhalt ist es vor allem die Technik, die enttäuscht: Das geht bei der elend umständlichen und unverständlich lange ladenden Serverliste los, die Erinnerungen an das frühe Gamespy weckt. Es geht über Grafikfehler bei Spezialeffekten weiter und endet bei Partien, die komplett unspielbar waren: Ich sehe meiner Figur von hinten unten auf die Hacken, kann sie nur ruckelig bewegen und sonst nichts machen außer mich abknallen zu lassen. Bäh. Wenn alles funktioniert, gehen die Partien angenehm schnell und unterhaltsam zur Sache, aber insgesamt ist der Mehrspielermodus nur ein kostenloser Bonus, der sich auf das Nötigste beschränkt.
Technisch ist Wolfenstein solide – kein Grafikwunder, aber auch kein Absturz. Das Figurendesign ist etwas kantig, und so manche Textur winkt aus den 90ern rüber, aber alles in allem macht es Spaß, das Spiel anzuschauen: Es ist sehr flott, besonders die Veil-Effekte sind sehr beeindruckend, die abwechslungsreichen Levels sind clever designt – die olle Doom 3-Engine wird hier nochmal bis an ihre Grenzen ausgereizt.
Sollte ich mir endlich mal kaufen. Aber 70€ sind mir noch zu viel, die PC-Fassung gibt's nämlich schon um 20... hmmm...
Korrekt. Es geht ausschließlich um die öffentliche Zurschaustellung - der Besitz ist nicht strafbar. Das "vorrätig halten" nach Ziffer bezieht sich auch ausdrücklich nur auf den Besitz mit dem Vorsatz der Zurschaustellung.
http://dejure.org/gesetze/StGB/86a.html
Nur mal so als Info .
rya.
Ich habe das Spiel zwar auf englisch, aber trotzdem denke ich nicht , dass die deutsche Version so schlecht sein kann ,dass es diese Wertung verdient.
Das Spiel ist vielleicht kein Oberknüller aber es macht sau spass!!!