Von Bugs und Fehlern

Bis auf die unnötig gestreckte Kampagne, die laut den Entwicklern noch in den nächsten Jahren mit kostenlosen Erweiterungen bzw. Akten versorgt werden soll, zeichnet sich Wolcen durch ein gutes Spielgefühl in den Kämpfen und vielfältige Möglichkeiten zur Charakter-Entwicklung aus. Nur leidet das Spiel, wie schon mehrfach angemerkt, an vielen Bugs, Balance-Macken und zahlreichen Problemen, wobei die Zahl der Fehler in den Offline-Partien merklich schwindet.

Während unserer Testpartien beobachteten wir feststeckende und nicht-kämpfende Gegner, temporäre Soundausfälle, Feinde und eigene Leute, die im Boden feststeckten, eine sich leerende Gegenstandstruhe in der Stadt (nach 1.0.4 nicht mehr), nicht direkt angreifbare Fledermäuse, stockende Charakter-Animationen und Tooltipps von Gegenständen, die im Inventar nicht immer angezeigt wurden. Computergesteuerte Mitstreiter griffen gelegentlich auch völlig sinnlose Attrapen an.

Kooperatives Chaos

Wesentlich schlimmer waren die Fehler im kooperativen Online-Modus, sofern dieser nach dem Server-Debakel am Start-Wochenende zugänglich war. So kam es mehrfach zu Synchronisationsproblemen zwischen den Spielern, egal welcher Spieler die Partie eröffnet hat. Diese Probleme zeigten sich dahingehend, dass ein Charakter auf dem einen PC in eine andere Richtung schaute als auf dem anderen Rechner. Und wenn der falsch synchronisierte Charakter mit seiner Attacke z.B. nach rechts schlug, während er auf dem anderen Rechner nach unten schaute, traf die Figur mit dem großen Hammer keine Gegner, obwohl der Angriff definitiv traf. Auf dem anderen Rechner sprang die Position des Charakters nur seltsam hin und her.

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Sync-Problem im Koop-Modus: Der Hammer trifft augenscheinlich die Gegner, aber es wird kein Schaden angerichtet. © 4P/Screenshot



Zu diesen Sync-Problemen gesellte sich mehrfach das Gefühl, dass Attacken und Ausweichaktionen nicht immer direkt, sondern erst nach einer Verzögerung (Lag) ausgeführt wurden, was manche Bosskämpfe, bei denen es auf schnelles Ausweichen ankommt, unnötig schwerer machte. Außerdem gibt es keinen Drop-In/Drop-Out im Koop. Man muss immer erst eine Gruppe im Menü erstellen und kann erst dann es loslegen, anstatt einfach eine Partie eines Freundes zu betreten. Das Wiederbeleben eines Mitspielers könnte ebenfalls eindeutiger funktionieren und wenn die ganze Gruppe erledigt wurde, muss man vor dem Respawn trotzdem warten. Respawn ist übrigens nicht möglich, sobald ein Mitspieler im Kampf ist – eine völlig unnötige Beschränkung, da hätten Laufweg und ggf. eine Zeitstrafe ausgereicht. Immerhin können Spieler im Online-Modus miteinander handeln.

  1. Sir Richfield hat geschrieben: 10.03.2020 22:03
    SirDotaLot hat geschrieben: 10.03.2020 19:55 Ist das Spiel mitlerweile spielbar? 8Mit Patch 1.08)
    MfG
    Technisch? Schon. Also, man kann die Kampagne beenden und den bekloppten Rechtsklick Bug aus dem Inventar sind sie auch los.
    Ob inzwischen alle Skills/Passives funktionieren, weiß ich nicht.
    Ich habe das Experiment aufgegeben, weil Balance irgendwie immer noch weit hinten in der Liste zu stehen scheint.
    Aus $Gründen oneshotten mich gerade die Elite-Gegner, auch und gerade in den eigentlich "einfachen" Zufallsdungeons. Brauche ich so gerade nicht, muss an meinem Grim Dawn Build arbeiten und Freitag ist Saison 20 dran...
    Ok, alles klar. Du hast noch meine nächste Frage beantwortet---> ich versuch Grim Dawn.

  2. SirDotaLot hat geschrieben: 10.03.2020 19:55 Ist das Spiel mitlerweile spielbar? 8Mit Patch 1.08)
    MfG
    Technisch? Schon. Also, man kann die Kampagne beenden und den bekloppten Rechtsklick Bug aus dem Inventar sind sie auch los.
    Ob inzwischen alle Skills/Passives funktionieren, weiß ich nicht.
    Ich habe das Experiment aufgegeben, weil Balance irgendwie immer noch weit hinten in der Liste zu stehen scheint.
    Aus $Gründen oneshotten mich gerade die Elite-Gegner, auch und gerade in den eigentlich "einfachen" Zufallsdungeons. Brauche ich so gerade nicht, muss an meinem Grim Dawn Build arbeiten und Freitag ist Saison 20 dran...

  3. herrdersuppen hat geschrieben: 26.02.2020 10:17 Die Tests zu Diablo 3 und Wolcen stammen nicht von der selben Person. Von daher ist der Punktvergleich eh sinnlos.
    Ich würde es allerdings auch begrüßen, wenn es zu extrem verbuggten Spielen Nachtests gibt.
    Die sollten dann aber nicht in die alte Wertung miteinfließen. Strafe muss sein.
    Strafe finde ich sinnvoll bei Release, um Druck aufzubauen gegen übereilte Releases. Aber ein Test sollte vor allem auch den Lesern Aufschluss darüber geben, was ihn erwartet. Ein veralteter Test kann das nicht mehr, wenn sich das Spiel seit dem Test stark verändert hat. Daher finde ich Nachtests wie bei GameStar gut und richtig. Was interessiert mich 2020, wie ein Spiel 2018 war, wenn es jetzt ganz anders ist? Und da sollte der Fokus liegen: Beim Nutzen für die Leser.
    Ich würde das aber auch als Anpassung an veränderte Bedingungen sehen, vor allem Service-Games betreffend. Da ist es eben gut möglich, dass Spiele über Jahre verbessert werden und dann irgendwann einfach gar nicht mehr dem entsprechen, was mal getestet wurde. Wolcen würde ich auch ganz klar als Service-Game begreifen und das soll ja laut Entwickleraussage ähnlich reifen wie No Man's Sky. Sofern das Spiel relevant bleibt, wird also irgendwann eine erneute Begutachtung unerlässlich sein, wenn man den Lesern einen guten Service bieten möchte.

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