Bewährtes Gameplay

Das Gameplay orientiert sich größtenteils an den PSone-Vorgängern – sogar der auf der PS2 eher in Vergessenheit geratene NeGcon-Controller wird unterstützt. In der Standardkonfiguration führt Ihr normale Lenkmanöver mit dem linken Analogstick aus, während Ihr mit den Schultertasten zusätzlich die linke oder rechte Luftbremse aktiviert, um auch enge Kurven erfolgreich zu meistern. Die Luftbremsen sind zwar gerade bei den Standardschiffen deutlich schwächer als aus den Vorgängern gewohnt, lassen sich aber durch entsprechendes Tuning gezielt verstärken.

Ansonsten dosiert Ihr den Schubpegel, werft einen Blick nach hinten oder aktiviert ein aufgesammeltes Powerup. Diese reichen von diversen Waffensystemen über Schutzschilde und Turboboost bis hin zu Autopilot oder Tarnkappenfunktion. Versehentlich eingesammelte Powerups können auf Tastendruck auch wieder abgeworfen werden und wenn Ihr das Feld anführt, lassen sich durch einen kurzen Schulterblick Granaten, Raketen und einige andere Todbringer auch nach hinten gerichtet einsetzen. Über zwanzig offensive und defensive Powerups sowie das facettenreiche Schadensmodell lassen so schnell jedenfalls keine Langeweile aufkommen.

Hinzu kommen neben den auf der Strecke verteilten Powerup-Pads auch kurzfristig beschleunigende Turbo-Pads, streckenverändernde Schalter-Pads und die nur auf der Mond-Strecke verfügbaren, schwerkraftumkehrenden Gravitations-Pads, die Euch vorübergehend an der Decke fahren lassen. Wenn die Schildenergie Eures Vehikels einmal knapp wird, könnt Ihr diese durch Passieren der Boxengasse automatisch wieder auffrischen, was Euch zwar wertvolle Sekunden kostet, manchmal allerdings unumgänglich ist, denn Eure clever agierenden CPU-Rivalen kennen keine Gnade.

Im Rausch der Geschwindigkeit

Das vermittelte Geschwindigkeitsgefühl weiß vor allem in den höheren Rennklassen und aus der Ego-Perspektive zu begeistern. Wenn man mit zweifacher Schallgeschwindigkeit 90°-Gefälle hinab rast, bei Loopings kurzzeitig alles Kopf steht oder man bei Korkenzieherwindungen gar nicht mehr weiß, was oben und unten ist, pumpt das Adrenalin. Dennoch sind die Strecken insgesamt nicht ganz so rasant und spektakulär wie etwa bei XG3. Zudem verliert man in manchen Abschnitten viel zu leicht die Übersicht. Vor allem die teils konfusen Offroad-Abschnitte sorgen mit zahlreichen Hindernissen, Verzweigungen und durch den Vordermann aufgewirbelte Staub- oder Schneewolken oftmals für fatale Blindflüge – ein Streckenradar sucht man indes vergebens.

Aber auch dunkle Höhlenlabyrinthe mit herabfallenden Felsbrocken, Schleusentore, die sich erst kurz vor dem Passieren öffnen und Sprünge über Rampen, bei denen man die eigentliche Strecke komplett aus den Augen verliert sind meist eher ein Ärgernis als eine willkommene Abwechslung. Dafür rauschen die Umgebungen bis auf äußerst seltene Slowdowns stets blitzschnell und butterweich an Euch vorbei – auch im vorbildlichen Splitscreen-Modus und optionalen Breitbildformat. Bei der gebotenen Geschwindigkeit ist es auch entschuldbar, dass die Randbebauungen meist eher schlicht gehalten sind und es bei fulminanten Crashs teils zu massiven Clipping-Fehlern kommt.

Ansonsten gibt sich die rasante Optik jedoch kaum Blößen und auch die satten Soundeffekte überzeugen auf ganzer Linie und das auf Wunsch in Dolby ProLogic 2. Das Intro bietet sogar digitalen 5.1-Raumklang und via Musicplayer dürft Ihr den Soundtrack nach eigenen Vorlieben zusammenstellen. Im Vergleich zu früheren Episoden sind Interpretenliste und Song-Auswahl aber nicht ganz so imposant. Elektro- und Dancefloor-Fans kommen dank Future Sound of London, Orbital, Utah Saints & Co. aber dennoch auf ihre Kosten.

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