Fazit

What Remains of Edith Finch ist das beste Erzählspiel der letzten Jahre. Die magische Traurigkeit erinnert an Ray Bradbury, das morbide Flair an Tim Burton, viele Motive an Jules Verne und alte Sagen – dabei dreht sich alles um rätselhafte Tode in einem Haus, das man wie ein Entdecker à la Nemo erkundet. Die Entwickler demonstrieren auf eindrucksvolle Art, welche narrative Kraft in diesem Medium steckt, wenn man seine interaktiven Möglichkeiten mit einer guten Geschichte verwebt, wenn Entdeckungen in der Gegenwart in historische Rückblicke und Minispiele übergehen. Leider gibt es nur kleine Fingerübungen und keine anspruchsvollen Rätsel, aber die märchenhafte Erzählweise sorgt immer wieder für interaktive Überraschungen – man folgt in der Rolle einer 17-jährigen geheimen Wegen in die Vergangenheit der eigenen Familie, in der man ebenso surreale wie bewegende Kurzgeschichten aus der Perspektive der verstorbenen Verwandten erlebt. Nicht alle bieten dasselbe dramaturgische Niveau, es gibt mitunter kleine Steuerungstücken sowie Bildratenprobleme. Aber wer Storytelling-Experimente à la Dear Esther, Gone Home, The Vanishing of Ethan Carter oder Everybody’s Gone to the Rapture mag, erlebt eine zauberhaft inszenierte Geschichte weitab von emotionalem Kitsch, aber dennoch unheimlich bewegend. Falls sich jemand fragt, ob zwei bis drei Stunden für ein Spiel nicht viel zur kurz sind: Nein. Vor allem nicht, wenn man am Ende eine Träne verdrücken muss.

Wertung

PC
PC

What Remains of Edith Finch ist ein sehr gutes Erzählspiel. Es demonstriert auf eindrucksvolle Art, welche narrative Kraft in diesem Medium steckt, wenn man seine interaktiven Möglichkeiten mit einer guten Geschichte verwebt.

PS4
PS4

Stellt euch vor, ihr findet einen Zauberwürfel mit in sich verdrehten Geschichten. Und ihr könnt ihn betreten, um dem labyrinthischen Schicksal einer Familiengeschichte zu folgen. Das ist Edith Finch.

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  1. Habs gerade eben nachgeholt und bin durchweg begeistert. Das innovative Gameplay war dabei nicht mal der Hauptgrund. Die tragikkomischen (eigentlich nur tragischen) Geschichten haben mich ziemlich mitgenommen, musste mehrere Pausen einlegen und kurz frische Luft schnappen. Dann noch die fantastische Musik im Hintergrund, da kommen mir fast die Tränen beim Spielen und das, obwohl mich solche Erzählungen oft kaltlassen.
    Für mich steht WRoEF auf einer Stufe mit elitären Indispielen wie "Gorogoa" und "To the Moon".

  2. Naja, bei dem Spiel spielt das weniger eine Rolle fand ich. Untertitel lesen sich dort nicht unter Druck und man wird nicht von einem Gameplay abgelenkt und hat Zeit dafür (nicht wie zB in GTA V wo das echt nervt und man im Straßenverkehr Unfälle baut, weil man mit lesen beschäftigt ist).

  3. Hab zuletzt durch PS+ den Gedanken bekommen es nochmal zu spielen, weils ja nur Spielfilmlänge hat und finde es beim zweiten Durchlauf besser als beim ersten zum Release. Für mich jetzt nicht inhaltlich das beste Spiel seiner Art aber die Machart gehört zu den besten was die Verbindung von Gameplay und Story angeht. Der

    Show
    Comic und die Fischfabrik
    sind einfach genial.

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