Warriors Orochi 3(Action-Adventure) von Tecmo Koei / THQ Credit: Omega Force / Tecmo Koei / THQ

Auch der kooperative Online-Modus ist vom Camp aus erreichbar. Allerdings hatte ich bislang Schwierigkeiten, Mitspieler zu finden. Das macht aber nichts, denn als eine der wenigen Neuerungen der Wii U-Fassung kann hier ein Spieler auf dem TV-Schirm kämpfen, während der zweite Spieler den des Gamepads nutzt. Auf dem kleinen Screen allerdings ist die Schrift mitunter kaum zu entziffern und die Details auf der Karte lassen sich ebenfalls schwer ausmachen.

Mehr Strategie

Waffen lassen sich mehrfach kombinieren und mit neuen Fähigkeiten versehen.
Waffen lassen sich mehrfach kombinieren und mit neuen Fähigkeiten versehen. © 4P/Screenshot

Doch es ist nicht nur der schiere Umfang, der Orochi 3 vom üblichen Warriors-Einerlei abhebt und immer wieder dafür sorgt, dass man den mangelnden Fortschritt innerhalb der Grundmechanik nur selten bedauert.

Denn unter dem Strich findet man hier trotz der nur leicht verbesserten Knopfgehämmer-Schlachten das taktisch tiefste Warriors-Spiel seit langem. Damit meine ich nicht nur die Team-Auswahl per se, die beeinflusst, wie man sich schlägt. Denn zusätzlich haben viele Figuren untereinander einen Beziehungsstatus, der wiederum Boni und weitere Hilfen auf dem Feld der Ehre freischaltet. Dabei muss man nicht nur zwangsläufig die jeweilige Figur mit in den Kampf nehmen. Mal reicht es auch, Missionen für sie zu erledigen und später kann man sich die Freundschaften sogar im Teehaus teuer erkaufen.

Auch in strategischer Sicht findet eine positive Rückbesinnung statt: Zwar bestechen die Klonarmeen immer noch eher durch Masse als durch KI-Klasse, doch selten waren die Auswirkungen der eigenen Aktionen auf die mit einem kämpfenden Truppen und Generäle stärker zu spüren als hier. Mitunter habe ich mich positiv an die Kessen-Serie (ebenfalls Koei) oder Phantagrams Kingdoms under Fire-Debüt auf der Xbox erinnert gefühlt. Nicht nur, dass sich scheinbar mehr Truppen um mich scharen, wenn ich erfolgreich durch die Gegner pflüge: Auch die unabhängig von mir kämpfenden und dynamisch durch die Gebiete wandernden Offiziere mit ihren Gefolgsleuten wirken deutlich aktiver, effektiver und ziehen auch ohne mein Zutun Zwischenbosse aus dem Verkehr. Dass man nicht die Hälfte der Spielzeit mit “Babysitting” beschäftigt ist, tut der Dynamik nur gut!

Japanische Kommunikation

Nicht wundern: Die Sprachausgabe ist japanisch.
Nicht wundern: Die Sprachausgabe ist japanisch. © 4P/Screenshot

Ungewöhnlich ist die Entscheidung Koeis, dieses Mal den Kriegern nur japanische Sprachausgabe zu spendieren und diese Englisch zu untertiteln. Ich vermisse zwar das übertriebene Pathos der englischen Sprecher nicht. Doch angesichts der Flut an fernöstlicher Akustik, die auch während der Kämpfe auf einen einprasselt und über entscheidende Wendungen sowie Ereignisse informiert, wird man immer wieder durch die Untertitel abgelenkt. Abgesehen davon wird durch die enorme Fülle an Sprachsamples eine interessante Atmosphäre aufgebaut, die auch von der Musik unterstützt wird. Die gibt sich für ein Warriors-Spiel erstaunlich untypisch und baut eher selten auf den japanischen Pop-Rock, den man eigentlich mit diesen Titeln assoziiert, sondern bietet einen interessanten Mix: Schnelle Beats wechseln sich ab mit ruhigen Melodien oder traditionellen fernöstlichen Kompositionen.

Besser auf Wii U?

Bereits auf den Sony- und Microsoft-Konsolen hatte Warriors Orochi 3 mit technischen Problemen wie Pop-ups zu kämpfen. Und das ist leider auf Wii U nicht anders – ganz im Gegenteil. Stellt man die Versionen nebeneinander, werden einige Unterschiede deutlich: Die Texturen auf dem Nintendo-System sind verwaschener, es gibt immer wieder reduzierte Partikeleffekte, die Sichtweite bis zur Einblendung von Figuren ist geringer und häufig werden Detail-Texturen (z.B. Kleidung) später auf die Figuren gelegt. Bis hierhin sind diese Mankos ärgerlich, aber kein Beinbruch. Dass aber zusätzlich auch Kantenglättung ein Fremdwort ist, die Schatten extrem krümeln und die Bildrate trotz dieser Defizite immer wieder heftig einbricht, ist unglücklich. Vor allem Letzteres wirkt sich auch deutlich auf das Spielgefühl aus, weswegen ein Wertungsabzug unausweichlich scheint.

Unbewegt wirkt die Umsetzung sauber, doch die Wii U-Version wird von einigen Defiziten wie Bildrateneinbrüchen geplagt.
Unbewegt wirkt die Umsetzung sauber, doch die Wii U-Version wird von einigen Defiziten wie Bildrateneinbrüchen geplagt. © 4P/Screenshot

Oder können vielleicht die zusätzlichen Inhalte noch etwas retten? Die Möglichkeit,  mit knapp einer Hand voll neuer Kämpfer anzutreten, werte ich dabei eher der Kategorie “untergeordnet” zu. Der bereits angesprochene splitscreenfreie Koop-Modus versteht es schon eher, mich wieder etwas zu besänftigen. Doch ganz große Chancen, das Unterhaltungsniveau wieder zu heben, hat der Duell-Modus. Dahinter verbirgt sich ein an den ersten Dynasty Warriors-Teil auf PSone erinnerndes Beat-em-up, bei dem Dreierteams gegeneinander antreten. Wahlweise online, offline gegen CPU (auch in einem Survival-Modus möglich) oder offline gegen einen menschlichen Kontrahenten erreicht die Qualität der Kämpfe allerdings zu keinem Zeitpunkt die Intensität der Top-Prügler wie Street Fighter, Soul Calibur oder Tekken. Da man jedoch auch das Kampfgeschehen durch den Einsatz von Karten beeinflussen kann, die man wiederum in der Story erhält, wird für Sammler ein zusätzlicher Anreiz geschaffen. Doch angesichts der technischen Defizite sind die Duelle letztlich nur ein schwach kühlender Tropfen auf dem defizitären Technik-Stein.

  1. Suckisuck hat geschrieben:
    Wenn ein und der selbe Publisher schlechte Ports auf den Markt bringen, würde ich es den Ports ankreiden.
    Wenn aber verschiedene Publisher schlechte Ports rausbringen, muss auch die Frage erlaubt sein ob die Konsole eventuell nicht mehr hergibt.
    Ich frage mich ob ihr Genies auch nur ein wenig nachzudenkt bevor ihr euren Schwachsinn ueberall postet. In jedem verdammten Thread die selbe Scheiße von wegen "hoho! seht ihr? Wii U kann nicht mal PS360 Niveau!" Nennt mir eine einzige Konsole, die zum Launch schon technische Leistungen auf ihrem Zenit bot.

  2. Enttäuschend. War das einzige Spiel, das für mich aus dem Startangebot interessant war. Aber wenn ein Spiel auf einer Konsole Performanceprobleme hat, dann hat es sich für mich einfach erledigt.
    Kann mir jemand sagen, inwiefern KOEI auf der WiiU überhaupt die Möglichkeit hat, da nachträglich per Patch noch was zu drehen? (Wie unwahrscheinlich das auch sein mag)

  3. Peta4Ever hat geschrieben:Das ist also eines dieser Spiele die auf der Playstation so beliebt sind. Sieht ganz schön langweilig aus.
    ne beliebt sind spiele wie darksiders 2 und mass effect 3 und diese spiele sehen alles andere als langweilig aus. gz an die hardcorenintendofraktion jetz könnt ihr diese spiele auch spielen. kosten ja nur 60 euro und haben rukler. meine glaskugel sagt mir: gleiches problem wie bei der vita und psp. nichts als halbherzige ports und in spätestens 2 jahren kommen die hammer games. dann senkt sich auch der preis.

  4. Peta4Ever hat geschrieben:Das ist also eines dieser Spiele die auf der Playstation so beliebt sind. Sieht ganz schön langweilig aus.

    leider ist es überhaupt nicht beliebt, bzw schon gar nicht im Westen. Ist halt kein MiddleEast Shooter :wink:

  5. Azor002 hat geschrieben:Warum um alles in der Welt steht "Controller dient nur als Bildschirm" unter den Contra Punkten???
    Ich finde es super wenn ich die möglichkeit bekomme das Spiel auch Wahlweise nur über den Controller zu spielen ohne den Fernseher zu benutzen.
    Nuja, weils als Kontrapunkt bewertet wird, dass DAS Alleinstellungsmerkmal der U nicht genutzt wird für irgendwelche Sonderfunktionen.

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