WarioWare Credit: Nintendo / Nintendo

Ein Spiel wie kein anderes

Das Spielprinzip von Wario Ware ist so simpel wie genial: Mehr als 200 superkurze Minispiele lauern auf der Disk. Jedes wird hintereinander abgefeuert, wobei ihr jeweils nur fünf Sekunden Zeit habt herauszufinden, was und vor allem wie ihr das tun müsst. Die Sache wird dahingehend erleichtert, dass ihr lediglich das Steuerkreuz sowie einen Button zur Kontrolle braucht. Du Beginn jeder Runde bekommt ihr noch ein helfendes Schlagwort wie “vermeiden”, “fliehen”, “zählen” oder “manövrieren” hingeschmissen, danach seid ihr auf euch gestellt – wenn es klappt, seid ihr eine Runde weiter; wenn nicht, wird euch ein Leben abgezwackt, bis ihr keines mehr habt. Danach geht es auf Wunsch von vorne los.

Voll auf die Nuss: Dem Box-Gegner müsst ihr gut getimt eine verpassen.
Der Variantenreichtum der Minigames ist ebenso verblüffend wie abgefahren: Ihr müsst u.a. Außerirdische einfangen, einen Holzstamm zerschmettern, Superman-ähnlich durch eine Großstadt fliegen, Wheelies mit einem Motorroller fahren, Hamburger mit Ketchup verzieren, Ziegel auf dem Einrad balancieren, einen Finger korrekt ins Nasenloch einführen, ein Schildkröten-Übergewicht bestimmen oder eine kleine Runde Schere-Stein-Papier spielen – das alles jeweils wohlgemerkt innerhalb von fünf Sekunden. Die Spiele sind in neun Kategorien der Marke »Sport«, »Sci-Fi« oder »alten NES-Games nachempfunden« eingeteilt. Jede Kategorie wartet mit 24 Games auf euch. Am Ende müsst ihr einen Bosskampf überstehen, um zur nächsten Abteilung zu kommen. Und auch hier zeigt das Game, dass es anders ist als alle anderen da draußen: Als End-Herausforderung müsst ihr z.B. einen Nagel unverbogen ins Brett befördern, einen Punching-Ball vermöbeln oder ein sehr expressionistisches Jump-n-Run bewältigen.

Da geht noch mehr!

Habt ihr alle Stufen bewältigt und alle Herausforderungen geschafft, habt ihr noch nicht mal die Hälfte des Spiels gesehen. Denn danach werden höhere Schwierigkeitsstufen freigeschaltet, die ihrerseits mit weiterem Bonusmaterial und mehr Mini-Games locken. Wer partout an einer Herausforderung verzweifelt, wendet sich vertrauensvoll an das »Album«: Dort sind alle bislang gespielten Minigames verfügbar, und können bis zum Morgengrauen gezockt werden, wobei die Herausforderung jedes Mal schneller und schwerer wird. Als freispielbare Boni warten dann u.a. Filmchen der im Spiel auftretenden Charaktere, die stark an Flash-Animationen erinnern.

Wer nicht gern allein durch die Spiele düst, wird am Mehrspielermodus seine Freude haben: Hier dürft ihr in mehreren Spielvarianten bis zu vier Mann hoch gegeneinander antreten.
Einige Games sind Nintendo-Klassikern nachempfunden – hier besiegt ihr aller Kürze Mother Brain aus Metroid.
Aufgrund der Connectivity-Funktion könnt ihr fehlende Controller auch durch angeschlossene GBAs ausgleichen, mit denen sich das Spiel etwas exakter steuern lässt. Ihr müsst einen Dance-Contest bestehen, Schildkröten balancieren oder die Mini-Games so schnell wie möglich bestehen, um die Kontrolle weiterzureichen – wer nämlich beim Ablaufen des Zeitlimits (dargestellt durch einen platzenden Luftballon) an der Reihe ist, fliegt raus.

Alles wie gehabt

Optisch ist das Spiel auf den ersten Blick ein Schock: Man könnte einen im Hintergrund laufenden GBA-Emulator vermuten, denn die Grafik ist exakt dieselbe – nur auf Fernsehformat aufgeblasen. Große Pixel, verschwommene Bilder, nur die Zwischengrafiken sind hochauflösend und speziell für die GC-Version gedacht. Ironischerweise bietet das hiesige Spiel aufgrund der Abwesenheit eines echten Intros und der Figurenfilmchen weniger als sein GBA-Pendant. Die Grafikgüte der Mini-Spiele schwankt zwischen »monochrome Strichmännchen« (das ist keine Übertreibung) und »ganz nett«, ist aber niemals wirklich ansehnlich. Mehr ist aber auch nicht nötig, denn gerade dieser konsequent durchgezogene Minimalismus bei Präsentation und Spieldesign macht eben den Reiz der Games aus.

Der Sound sticht zumindest ein wenig hervor: Innerhalb der Spiele bekommt ihr immer kurze, aber passend abgefahrene Jingles zu hören, die mit immer höherer Geschwindigkeit entsprechend schneller abgespult werden, und der Sache dadurch zusätzliche Hektik verleihen. Dazu gibt es noch an Slapstick erinnernde Sprachsamples – aber auch das alles kennt man von der GBA-Version.

  1. ich hab das game ja selber aufm GBA und es stimmt schon alles so. Ich denke, dass man sich eine cube variante hätte sparen können, aber für alle die keinen GBA haben is es ein versuch wert, zumal der Preis des Spiels angemessen is ( mehr wäre bei der Grafik auch schon eine unverschämtheit) :lol:

  2. Wario Ware sorgte letzte Jahr für eine Sensation auf dem GBA: Über 200 Minispiele, jedes anders als das nächste, jedes einzelne auf Reaktionsschnelligkeit und Nachdenken ausgelegt – das begeisterte die Spieler weltweit. Jetzt soll auch dem GameCube dasselbe Glück widerfahren. Warum unsere Freude dennoch nur auf kleiner Flamme köchelt, erfahrt ihr aus der Review.<br><br>Hier geht es zum gesamten Bericht: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... CHTID=3106" target="_blank">Wario Ware, Inc.: Mega Party Game$</a>

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