Volkswagen GTI Racing(Rennspiel) von Deep Silver Credit: Techland / Deep Silver

KI mit Gummiband-Ausrüstung

Eure Konkurrenten verhalten sich leider nicht sonderlich clever und lassen kaum den Nervenkitzel eines Rennens aufkommen. Neben ihren halsbrecherischen Rempeleien und teilweise extrem dämlichen Fahrfehlern trägt vor allem das

Beim legalen Rennen sind schnelle Reaktionen gefragt, wenn ihr den sich bewegenden Papp-Aufstellern ausweichen müsst.

extreme Gummiband-Verhalten dazu bei, dass ihr die KI nicht so richtig ernst nehmen könnt – es sei denn, sie hängen euch bei der Führung direkt an der Stoßstange und fegen euch kurz vor dem Ziel rücksichtslos von der Strecke. Liegt ihr dagegen hinten, warten sie, bis ihr wieder den Anschluss an die kleine Gruppe gefunden habt, die nur aus mageren drei Teilnehmern besteht. Von einem echten Fahrerfeld kann hier also keine Rede sein. Was macht man, wenn man in Führung liegt und die Verfolger in Schach halten will? Man schaut in den Rückspiegel oder wirft einen Blick zurück und macht bei Bedarf dicht. Leider scheitert diese Abwehrmethode bei GTI Racing an dem fehlenden Rück- und Innenspiegel sowie der nicht vorhandenen Möglichkeit, auf Knopfdruck nach hinten zu sehen. Was soll das? Gerade bei derart aggressiven Gegnern ist eine solche Funktion eigentlich ein Muss. Doch dafür gibt es eine Cockpit-Perspektive, bei denen VW-Kenner sicher sofort merken werden, dass es sich dabei um originalgetreue Nachbildungen der jeweiligen Modelle handelt. Ich liebe authentische Cockpit-Ansichten, wenn sie gut gemacht sind. Aber mussten sie hier derart grobpixelig realisiert werden? Und warum so dermaßen statisch, dass sich noch nicht einmal die Nadel im Tacho oder Drehzahlmesser rührt? Das ist erbärmlich! Das gilt auch für die arg gewöhnungsbedürftige Synthi-Techno-Mucke, die aus den Lautsprechern dröhnt und die höchstens durchschnittlichen Motorengeräusche begleiten. Wenn Mitarbeiter mit der Frage in die Redaktion kommen, ob wir Retro-Spiele testen und anschließend aufgrund der GTI-Lärmbelästigung die Tür schließen, spricht das wohl für sich – nicht aber für den Audiobereich des Spiels. Genial sind dagegen die Replays, die das vorangegangene Renngeschehen mit etlichen Filtern Revue passieren lassen und sich auch abspeichern lassen. Besonders angetan hat es mir der Edges-Filter, der die gesamte Kulisse und auch die Fahrzeuge in einen comicartigen Cell-Shading-Look

Da hebt er ab…

verwandelt. Hier hätte ich mir gewünscht, auch während des Rennens auf diesen witzigen Grafikstil umschalten zu können, der dem Spiel ein gewisses, cooles Flair verliehen hätte.

Multiplayer auf Sparflamme

Ihr ahnt es sicher schon: Wenn schon bei der Karriere nur drei weitere Fahrer mit euch an den Start gehen, wird es im Multiplayer-Modus sicher nicht anders aussehen, oder?! Ja, das entspricht leider den Tatsachen und so könnt ihr nur mit maximal vier Teilnehmern im LAN oder über das Internet Einzelrennen oder ganze Meisterschaften austragen. Besondere Veranstaltungen wie die Drift-Wettbewerbe sind dagegen leider nicht möglich, doch steht euch als Ausgleich sofort der gesamte VW-Fuhrpark zur Verfügung, den ihr zudem ohne Geldnöte nach Belieben bis an die Leistungsgrenze tunen könnt. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass man aus den Multiplayer-Möglichkeiten deutlich hätte mehr machen können, wobei vor allem die Begrenzung auf magere vier Spieler den Spielspaß-Motor ins Stocken bringt. 
 

 

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