Virtua Tennis 4(Sport) von Sega Credit: Sega / Sega

Tradition und die Moderne

Was setzt die Traditionsserie der starken Konkurrenz entgegen – eine schlagkräftige Riege lizenzierter Spieler vielleicht? Tatsächlich müssen sich ungefähr 20 Sega-Profis nicht vor den 25 2K-Assen verstecken. Und natürlich wirft Sega auch den guten Namen in die Waagschale: “Virtua Tennis” steht für hervorragende Ballwechsel – actionreich überzeichnet, aber taktisch fordernd. Vielleicht ist es ja dieses Selbstverständnis, das den Japanern den Mut für einen spielerischen Konter gibt. Denn in seinem wichtigen Kern versucht das vierte Virtua Tennis etwas, das Top Spin in Ausgabe drei bereits gewagt hatte: Es will die Spielmechanik umstellen!

Dabei macht Sega bedeutend kleinere Schritte als die Konkurrenz, denn weder fliegen die Bälle plötzlich zu den Regeln einer glaubwürdigen Physik noch hat sich etwas Wesentliches an der überschaubaren Steuerung geändert. Die Arcade-Serie bleibt ihren Wurzeln treu: [GUI_PLAYER(ID=71004,width=540,text=Hier kämpfen die Asse um Punkte: Die Karriere im Überblick.)] Man findet sofort Zugang zum Spiel, schlägt Schmetterbälle und jetzt auch Asse übers Netz. Slice, Lob sowie Top Spin liegen auf drei der farblichen Tasten und je länger man sie drückt, desto härter donnert der Ball ins gegnerische Feld. Aufs Timing kommt es hier nicht an: Man hält die Taste so lange fest, bis sich der Schuss löst.

Super! Oder?

Neu ist ein Superschlag, den man sich erst erarbeiten muss. Denn Virtua Tennis ändert das System, mit dem es die unterschiedlichen Stärken verschiedener Spieler darstellt: Beim gewöhnlichen Ballwechsel unterscheiden sich die Profis jetzt kaum noch – schade! Spielt man sie allerdings so, wie es ihrem Charakter entspricht, füllt man ihre Konzentrationsanzeige. 20 solcher Spielertypen gibt es. Ein Volley-Virtuose sollte also am Netz stehen, ein Konterkönig gefährliche Bälle retournieren und ein Trickser muss den Rhythmus seines Kontrahenten stören. Verfügt man schließlich über genug Konzentration, darf man einen besonders kraftvollen Ball übers Netz drücken. Vorteil: Das bedeutet noch lange keinen Punktgewinn. Man sollte den Schlag also im richtigen Augenblick einsetzen. Nachteil: Ich habe gesehen, wie Monfils einen flachen Slice gerade noch löffeln konnte, indem er seinen Schläger fast waagerecht unter den Ball hielt – er hat diese Notlösung trotzdem als druckvollen Superschlag gespielt…

Es ist nicht die einzige Schwäche der neuen Technik, die durch eine Zeitlupenstudie erst aus nächster Nähe eingefangen wird, bevor die Kamera den Schlag als normalen Spielball wiederholt. So kann man nämlich genau erkennen, in welche Ecke der Schuss gehen wird – ein ausgesprochen unsinniger Fauxpas, wenn mindestens zwei Menschen gegeneinander spielen! Ohnehin ist es ein seltsam beengendes Gefühl, den virtuellen Profi so zu imitieren, dass sich die Konzentrationsanzeige möglichst schnell füllt. Top Spin löst die Charakterisierung besser, weil es die Stärken und Schwächen der Profis so markant herausarbeitet, dass man ihre Vorteile unbedingt nutzen will.

  1. das ist doch das gleiche theater wie mit fifa und pro evo... jedem das seine.
    wobei mich 58% ebenso stutzig machen. allerdings eher was den tester anbelangt.
    wird einfach zeit, dass der store endlich wieder online geht! dann kann sich jeder beide demos zum vergleich ziehen.
    ich habe mir zwar schon top spin 4 zugelegt, bin aber ehrlich gesagt mit den 89% auf keinen fall einverstanden! gut, nach einer weile macht die steuerung sinn aber die grafik ist absolut nicht zeitgemäß! die zuschauer sehen aus wie aufblasbare gummipummen, ALLE linenrichter rund um den court sehen geklont gleich aus und was die atmosphäre angeht, macht es keinen unterschied ob ihr n hinterhof-turnier spielt oder bei den french open im finale steht. es ist immer das gleiche... ich würde top spin vier nicht mehr wie 75% geben! andere sportspiele (siehe nhl2011 oder pro evo11) zeigen recht deutlich, dass grafisch weitaus mehr möglich ist als 2k sports uns da vorschiebt..
    ich werde mir auf jeden fall die demo von virtua anschauen.

  2. Komisch bei anderen Zeitschrifen wurde Virtua Tennis 4 hoch gelobt und eher Top Spin fertig gemacht... Naja so können sich die Meinungen unterscheiden. Egal, ich bin sowieso nich son tennis Fan und von dieser Move bzw. Wii Steuerung halte ich sowieso garnix!

  3. karaokefreak! hat geschrieben:Top Spin verhaspelt sich einfach in einer viel zu komplizierten und überbelegten Steuerung. Ich will den Sport nicht studieren, ich will flotte Ballwechsel und eine brauchbare Steuerung ohne den ganzen theoretischen Hick Hack, der einem bei Top Spin 4 keinerlei Vorteile bringt, sondern lediglich zu schwachen Ballwechseln führt, wenn man sich in einer Schlagvariante verschätzt..
    Was ist denn an der Steuerung von TS4 überladen?

  4. Schlechter Test.
    Spiel ist definitiv nicht so schlecht, Top Spin ist zwar klar besser, aber VT4 macht ebenso viel Spaß...
    und von alter Grafikengine zu reden, keine Ahnung. Finde die Grafik gut, und nicht veraltet oder so !

  5. Habe mir das Spiel geholt ohne vorher das Review zu lesen und finde es grandios. Kann ehrlich gesagt auch die im Test angesprochenen Kritikpunkte bezüglich des Gameplays nicht verstehen. Das ist tief wie sonstwas, ob ein Schlag gelingt hängt von vielen, jedesmal anderen, von dir beeinflussbaren Faktoren zusammen. Geht man richtig zum Ball klappen die Stops auch völlig problemlos und das ist auch nicht gerade schwer. Natürlich muss man sich dazu mit der Spielmechanik auseinandersetzen und nicht dauern falsch stehen oder falsch getimed schlagen. Habe Topspin 4 ebenfalls, machte mir auch viel Spaß, aber Virtua Tennis 4 steht da in Sachen Fun und Komplexität ne Stufe drüber.

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