Total War: Pharaoh – Rückkehr zum historischen Setting

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Total War: Pharaoh zeigt uns eine wunderschöne Nil-Landschaft. © 4P/Screenshot

Ausgangspunkt der Kampagne von Total War: Pharaoh ist ein alternder Pharao Merneptah, auf dessen Nachfolge ich als einer von vier ägyptischen und zwei kanaanäischen Fraktionsführern Anspruch erheben kann. Alternativ kann ich mich auch für einen von zwei Hethitern entscheiden und um das verfallene Hethiter Königreich in Anatolien kämpfen. Jeder der acht Anführer ist in guter alter Total War-Manier eine historisch belegte Persönlichkeit aus dieser Zeit und kommt mit diversen Buffs, Debuffs, natürlich einem eigenen Startgebiet und diplomatisch verschiedenen Ausgangspositionen wie zum Beispiel unterschiedlich vorgegebenen Verbündeten und Feinden. Das wirkt sich auf das Spielerlebnis aus und erhöht so den Wiederspielwert. 

 

Leider ist der Bezug zu den verschiedenen, durchaus gut ausgearbeiteten Fraktionsführen nur begrenzt. Konnten vorherige Teile mit charismatischen Figuren wie Ceasar, Attila oder Achilles überzeugen, tappt man bei der aktuellen Auswahl der historischen Persönlichkeiten größtenteils im Dunkeln. Lediglich Ramses scheint es aus den Papyrusrollen heraus ins popkulturelle Gedächtnis geschafft zu haben. Bevor ich die Kampagne starten und mich daran machen kann, den Thron zu erobern, darf ich allerdings noch in einem erfreulich umfangreichen Menü detailliert die Gameplay-Optionen anpassen und damit die Häufigkeit von Invasionen, Diplomatieschwellen, Katastrophen, Rebellionen und vielem mehr beliebig an meine Bedürfnisse anpassen. Das fühlt sich im Vergleich zu vorherigen Titeln wie eine deutliche Verbesserung an und gibt mir die Möglichkeit auf Dauer nervige oder Spielfluss unterbrechende Mechaniken wie Invasionen durch Seevölker oder Naturkatastrophen auszuschalten und mich ganz in meine Eroberungszüge zu vertiefen.

 

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Die eingeführten Außenposten ermöglichen neue Strategien für Eroberungszüge. © 4P/Screenshot

Im Zuge dieses Tests habe ich den Fokus vor allem auf Ramses gelegt. Dieser ist nicht nur als Figur am bekanntesten und damit zugänglich, sondern auch die historisch logische Wahl. Ein kurzer Blick auf seine Biografie zeigt, dass Ramses III. erfolgreich die Krone beansprucht hat und bis 1156 v. Chr. als Pharao herrschte. In gewohnter Total War-Tradition erhalte ich zu Beginn gewisse Zielvorgaben, welche es zu erfüllen gilt und mir die Richtung der territorialen Ausbreitung empfehlen. So muss ich, um Anspruch auf den Thron zu erheben, bestimmte Kerngebiete des ägyptischen Reiches kontrollieren und somit Legitimationspunkte verdienen, mit welchen ich später Anspruch auf den Thron erheben kann. Die Provinzen setzen sich wie gewohnt aus zwei bis vier Städten zusammen, in denen ich Armeen aufstellen und Truppen rekrutieren kann. Als Neuerung in Total War: Pharaoh stehen für jede Stadt zusätzlich zwei bis drei Außenposten-Bauplätze im Umland zur Verfügung mit denen ich militärische, wirtschaftliche und Verwaltungsgebäude, sowie Tempel errichten und managen kann.


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Der ägyptische Hof bietet ein detailreiches diplomatisches System. © 4P/Screenshot
Sind diese erbaut, dienen sie außerdem als Zwischenstationen für meine Armeen und bieten durch Interaktionen praktische temporäre Boni auf Moral, Bewegungsreichweite und Unterhalt. Eine Mechanik, die durchaus bei taktischen Truppenbewegungen zum entscheidenden Vorteil für mich werden kann und der Gebietsverwaltung mehr Tiefgang und Bedeutung verleiht. Um meine Städte auszubauen und die Armeen zu versorgen, benötige ich Nahrung, Stein, Holz, Bronze und Gold. Um genügend Ressourcen zu sammeln, muss ich entweder mit anderen Fraktionen handeln, oder Städte und Regionen erobern, in denen der benötigte Rohstoff ausreichend vorhanden ist. Das rundenbasierte Ressourcenmanagement und das UI dafür sind dabei klar aus dem geistigen Vorgänger wiederverwertet worden, was zugegebenermaßen etwas enttäuscht aber durch die zeitliche Nähe nicht sonderlich überrascht. Als Trost dafür wird das System um „Jahreszeiten“ wie Flut- oder Erntesaison, ergänzt, welche mir ebenfalls temporäre Boni auf Produktion und Rekrutierungskosten gewähren. 

  1. Wenn die Seevölker besiegt sind, kommen sie vermutlich nicht zurück, oder?
    Bis dahin war es echt richtig spannend, aber wenn ich meine Kriegszüge nicht mehr nach deren Einfällen richten und meine Verteidigung auch nicht mehr flexibel halten muss, dann wäre das schon ein bisschen traurig, auch für den Rest der Welt.
    Bis dahin greifen die Mechaniken gut ineinander. Ich musste mein Hethiterreich jedenfalls immer am Limit laufen lassen, fleißig handeln, um nicht schon am Unterhalt zu scheitern, Niederlagen hinnehmen, zerschlagene Vasallen aufbauen. Mich, auf Entsatz wartend, hinter Mauern zurückziehen und zusehen, wie meine Provinz in Flammen aufgeht.
    Dass man jetzt auf zig Arten Wegsysteme bauen kann, hat mir auch richtig gefallen.
    Lange Rede.. ich will sofort meine Feinde wiederhaben!

  2. Khorneblume hat geschrieben: 23.10.2023 19:05 Natürlich, aber auf dem Bild ist ein kaukasischer Mann, bzw. Amerikaner zu sehen. Wahrscheinlich hat der Pharao sogar einen echten Colt in der Hose. Das ist auch überhaupt keine kulturelle Aneignung, ihr woken Spielverderber!
    Khorneblume hat "woke" gesagt. Alle müssen einen Schnaps trinken!
    Wenn man mit dermaßen viel Whitewashing groß geworden ist, ist es irgendwie verständlich, wenn man an jeder Ecke Blackwashing vermutet :P

  3. Natürlich, aber auf dem Bild ist ein kaukasischer Mann, bzw. Amerikaner zu sehen. Wahrscheinlich hat der Pharao sogar einen echten Colt in der Hose. Das ist auch überhaupt keine kulturelle Aneignung, ihr woken Spielverderber!

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