Knallharte Kräuterkunde
Einst war das Königreich von Thymesia ein güldenes Sammelbecken für die mächtigsten Magier, Zauberer und Kräuterkundler – doch eine scheinbar menschengemachte Plage überzog das Land mit Tod und Verderbnis. Die meisten Bewohner sind dem Wahnsinn verfallen oder haben sich aufgrund einer Blut-Infektion in monströse Bestien verwandelt, vom einstigen Glanz der zahlreichen medizinischen Errungenschaften ist nichts mehr übrig. Ein strenges Kastensystem gilt allerdings weiterhin: Während das arme Volk am Rande des Wahnsinns in düsteren Kellern so etwas ähnliches wie ein Dasein fristet, hat sich die aristokratisch angehauchte Obrigkeit in die oberen Stockwerke verzogen und versucht auf diesem Weg, den fleischgewordenen Albträumen aus dem Weg zu gehen.
Wo bin ich jetzt, wo will ich hin?
In den verfallenen, feuchten Gärten des Philosophen erwacht ein seltsames Wesen aus einem tiefen Schlaf. Sein Name ist Corvus (lateinisch für Rabe) und er hat absolut keinen Schimmer, wie und warum er an diesen mysteriösen Ort gekommen ist. Die Erinnerungen an die vorangegangenen Ereignisse sind komplett aus seinem Kopf verschwunden. Nur, dass hier etwas überhaupt nicht so ist, wie es eigentlich sein sollte, das spürt die seltsame und wunderliche Mischung aus Mensch und Krähe sofort. Zum Glück findet sich unweit des Aufwachorts eine junge, scheue Kreatur, die an ein kleines Mädchen erinnert und sich mit dem Namen Amissa vorstellt.
Der erste von zahlreichen, stumm geführten Dialogen mit ihr offenbart Schreckliches – und Corvus muss nicht nur all seine Erinnerungen zurückerlangen sondern auch dafür sorgen, dass das Königreich von Thymesia wieder im Einklang schwingt. Mit ihrer Zauberkraft ist die junge Hexe in der Lage, Corvus an die Orte zu versetzen, die aus seiner Erinnerung gelöscht wurden. Auf diesem Weg soll es ihm möglich sein, die Bruchstücke so zusammenzusetzen, dass er seiner herbeigeführten Amnesie entgehen kann. Seine erste Station sind die unteren Etagen von Thymesia – die Keller, die einst lebendige und vielbesuchte Märkte und Attraktionen beherbergten, sind nun das Reich des dem Wahnsinn verfallenen Zirkusdirektors Odun…
Mit Schwert und Federn
Bereits nach dem Teleport in das neblig braune, von hölzernen Architekturen dominierte Gebiet, das unangenehme Erinnerungen an die Schandstadt aus Dark Souls weckt, lässt ein Jaulen, Kreischen und Wimmern in der Ferne vermuten, dass die Bewohner nicht gut auf Corvus zu sprechen sind. Kurz nachdem er sich von seinem Stuhl, der hier als Leuchtfeuer dient, erhebt, und ein paar Schritte in die Nebelsuppe wagt, stürmen die ersten Gegner auf ihn zu. Mit schnellen Schlägen per Säbel in seiner rechten Hand kann er ein paar Treffer laden und einen Teil der über dem Kopf des Angreifers eingeblendeten Energieleiste zunichte machen.
Diese besteht bei jedem Biestling allerdings aus zwei Schichten: Die erste (weiße) stellt die Rüstung dar, nach und nach zeigt sich dann darunter eine grüne Leiste, welche für die eigentliche Lebensenergie steht. Um diese schnell und effektiv zu reduzieren kann sich Corvus nur bei den ganz schwächlichen Gegnern weiterhin auf seine Stichwaffe verlassen. Besser geht es mit einer Pranke, die unter seiner rechten Schwinge versteckt ist und in der Kombi mit dem Säbel zu sinnvollen Ergebnissen führt. Also erst so viel weiße Energie, wie bis zum unvermeidlichen Gegenangriff möglich ist, abziehen und dann nach einem Konter mit dem Dolch in der linken Hand die Pranke zum Einsatz bringen. Auf diese Weise nimmt es Corvus mit den kleineren Gegnern zu Beginn recht locker auf. Doch, im Guten wie im Schlechten, gibt es natürlich auch zahlreiche Gegner, die mit solch einfachen Mitteln keinesfalls zu legen sind…
Mir machts ueberraschend viel Spass. Das Kampfsystem ist aehnlich wie Sekiro, aber Kontern gibt dir viel mehr Zeit und man kann das sogar leveln, dass es noch leichter wird. Wer nicht kontern will kann auch dodgen leveln und es sich da einfacher machen. Es forciert einen schoen schnellen und agressiven Kampfstil, was mir echt Spass macht... gleichzeitig fuehlt es sich aber nicht wie das Reaktionsmonster Sekiro an, da man ja wie gesagt grosszuegigere Zeitfenster fuers parrieren hat.
Sekiro war trotzdem irgendwie cooler, hatte mehr Wucht und ein markanteres Art-Design... und war schon richtig schoen befriedigend endlich Genichiro geschafft zu haben. Das ist bei Thymesia wegen des leichteren Schwierigkeitsgrad nicht so intensiv.
Es fehlt die Ausruestung, wie in den Souls Spielen, ums richtig cool zu finden... und die wenigen Umgebungen sind auch ... zu wenig.
Schwierigkeitsgrad ist fuer mich bisher nicht wirklich unfair oder extra schwer oder so. Fuehlt sich gut an, wie nen Dark Souls. - Der erste Boss hatte mich schon ein paar Versuche gekostet, hatte aber von Anfang an das Gefuehl, dass es an mir liegt, dass ich einfach zu ungeduldig war. Man muss es vorsichtiger spielen. Das ist fuer mich immer ein gutes Zeichen, wenn ich dieses Gefuehl hab.
Also ich wuerds fuer Souls Liebhaber, oder Leute, die es doof fanden, dass man in Sekiro nicht leveln konnte, durchaus empfehlen.
Ein weiteres Soulslike, das wieder einmal mit übertriebenem, teils unfairem Schwierigkeitsgrad punkten will.
Und was ebenfalls wiederholt auffällt, dass wie in gefühlt 99% aller Tests mal wieder nur die Playstation-Version getestet wurde.
Jetzt wird gleich wieder das Argument kommen, man hätte ja keine XBox-Codes bekommen. Die Frage, warum das denn so ist, wurde bisher leider immer noch nicht beantwortet. Und trotzdem wird dann eher verwundert reagiert, wenn man der Seite hier eine starke Sony-Affinität attestiert.