Der unbekannte Held
Thexder ist ein Klassiker, keine Frage. Nur halt ein Klassiker, den außerhalb Japans kaum einer kennen dürfte: Vor 25 Jahren war es das erste Spiel der frisch gegründeten Firma Game Arts, die mittlerweile durch die Lunar- und Grandia-Spiele sowie nicht zuletzt auch Super Smash Bros. Brawl zurecht Ruhm und Ehre kassierte. Beides gab’s in japanischer Sprache bereits für Thexder, das 1985 für NEC-PCs erschien und auf denen auch ein großer Hit wurde – irgendwann folgten unweigerlich Umsetzungen für Amiga, DOS, MSX, Apple 2 oder NES, und damit auch frische Bekanntheit in den Sphären der Langnasen. Aber eine echte Retro-Legende wurde das Spiel bei uns nie. Und trotzdem gab es von Seiten Square-Enix’ (die seinerzeit bereits das Original auf das NES hievten) schon letztes Jahr eine PSP-Version, die jetzt nochmals aufgepustet auch auf PS3 landet.Mit dem Dauerfeuer sollte man aufpassen, nuckelt der Laser doch kontinuierlich Lebensenergie vom Roboter ab.
Gleich zu Beginn sollte ein Missverständnis aus der Welt geschafft werden: Thexder Neo ist kein Shooter. Es ist allerdings auch kein Plattformer – es ist irgendwas dazwischen. Der Namen gebende Roboter kann gemächlich stapfen, springen und mit seinem zielsuchenden Laser um sich ballern, aber spätestens vor engen Gängen ist Schluss damit. Einen Knopfdruck sowie eine Transformers-kompatible Verwandlung später ist Thexder ein Flugzeug, das durch schmale Schächte passt. Die ständige Verwandlung zwischen beiden Varianten ist eine der beiden Säulen des Spiels.
Wir sind die Roboter!
Die andere ist die Energie: Thexders Laser mag zielsuchend sein, aber er ist auch gefräßig – knabbert er doch beständig die karge Lebensenergie weg. Dauerfeuerfreunde finden sich also schnell vor einem Bildschirm wieder, in dem sie Beethovens Mondscheinsonate auf
Speed sowie ein hämisches »Game Over!« präsentiert bekommen. Bedachtes, abwägendes Ballern und die Suche nach Energie spendenden Feinden ist also genauso wichtig wie eine ruhige Plattformhand.Sich in ein Flugzeug transformieren zu können ist zwar die große Besonderheit des Spiels, aber auch seine größte Schwäche – die Steuerung ist grausam!
Sowie eine hohe Frustrationsgrenze, denn die 100 Levels sind zum großen Teil labyrinthartig aufgebaut und voller Gegner. Was nur halb so schlimm wäre, wenn die Steuerung präzise arbeiten würde, was sie aber gerade im Flugzeug-Modus nicht mal ansatzweise auf die Reihe kriegt: Viel zu träge wendet der Flieger, so dass punktgenaue Anflüge auf schmale Gassen zum Geduldsspiel werden. Viel zu nutzlos ist der in diesem Modus ausschließlich nach vorne feuernde Laser, so dass man ratzfatz von Widersachern umkreist und zerstückelt wird. Nichts gegen beinharte Spiele (immerhin halte ich die MegaMan-Flagge in der Redaktion so hoch wie nur möglich), aber irgendwo habe selbst ich eine »Was soll der Scheiß?«-Grenze. Immerhin haben die Entwickler insofern mitgedacht, als dass ein Easy-Modus integriert wurde – dessen einziges Unterscheidungsmerkmal zur normalen Variante eine Continue-Funktion ist. Ganz harte Hunde können vom Hauptmenü aus auch auf die »Classic«-Variante zurückgreifen, eine Umsetzung der originalen NEC PC-Version. Und wer fünf Freunde hat, die Thexder Neo ihr eigen nennen, kann mit ihnen gemeinsam einen Level nach dem anderen abklappern.
fand das Orginal schon damals in der Happy Computer überbewertet, aber bei einem Remake hätte man sich doch mehr Mühe geben können... schade.
Ich kam, sah und roflte.
Wie ist es eigentlich mögliche eine Steuerung zu versaun? Ich mein die Entwickler müssen doch selbst spielen können?!
FAILED!!!
Kann dem Test nur zustimmen.
Hab im PSN die Demo geladen und mich nach 10 min gewundert warum ich immer nur sterbe und ob mich gefragt ob ich wohl zu dumm für die Steuerung bin.
Ist wirklich ziemlich mies.
Kann nur allen raten, sich selbst die ZEit für runterladen und ausprobieren der Demo zu sparen.