The Unfinished Swan(Plattformer) von Sony Credit: Giant Sparrow / Sony
Ballonsammler

Wofür ich die Ballons nutze? Zum einen bin ich für jede Herausforderung dankbar. Zum anderen tausche ich Ballons gegen kleine Hilfen oder witzige Extras. Ich könnte etwa die Möglichkeit kaufen, etliche Farb- oder Wasserbeutel in der Luft abzusetzen, um sie per Knopfdruck alle auf einmal loszulassen. Ich könnte außerdem alle Änderungen, die ich in einem Abschnitt vorgenommen habe, rückgängig machen oder ein Symbol einblenden, das größer wird, je näher ich einem Ballon komme. Praktisch, brauchbar, aber natürlich nur Dreingaben.

Keine Bewegung!

Als ärgerlich empfinde ich die fehlende Unterstützung des Move-Controllers. Das Werfen der Farbbeutel fühlt sich zwar auch mit Analogsticks und Tasten gut an, es fehlt aber der physische Aspekt des Erkundens. Die nachgeahmte Wurfbewegung ist auf PS3 ein wichtiges Bindeglied zwischen Spieler und Spielwelt.

Und auch auf dem Handheld hätte ich mir mehr gewünscht als das Antippen des Bildschirms zum Platzieren der Farbe. Es wäre ein leichtes gewesen, das Umsehen und Werfen mit Move auf gefühlvolles und schnelles Streichen des Touchscreens zu übertragen. So fehlt ein Stück der Liebe zum Detail, die im Original steckt.

Augen in der Dunkelheit

Immerhin fängt sich das Abenteuer später, wenn Monroe in tiefschwarzer Nacht zwischen dunklen Bäumen und geifernden Augenpaaren steht. In der Ferne thront eine Königsstatue; in der Nähe leuchtet nur eine matte

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Rote Paddel bewegen verschiedene Mechnismen. Kleckst Monroe Wasser auf Boden oder Wand, suchen sich grüne Ranken einen Weg dorthin. Knackige Rätsel löst er dennoch zu selten. © 4P/Screenshot

Laterne. Wenn ich die anschnipse, gibt sie mir ein paar Quadratmeter Sicherheit – entferne ich mich aus dem Leuchtkreis, fallen die roten Augen über mich her…

Jetzt ist die Suche nach dem unvollendeten Schwan wieder spannend! Sie kommt etwas vom Weg ab, weil Fingerfertigkeit plötzlich mehr zählt als räumliches Vorstellungsvermögen, doch das Spiel mit wenig Licht in einer stockfinsteren Umgebung hat meine volle Aufmerksamkeit. Es kommt auch dort vom Weg ab, wo ich in den dreidimensionalen Skizzen einiger Gebäude deren reale Ebenbilder fertig malen muss: Dafür errichte ich Quader beliebiger Größe oder lösche sie, indem ich Verdünner drauf schnipse – eine andersartige, aber gelungene Erweiterung des Zurechtfindens im virtuellen Raum.

Wenn die Lösungen zum Vorankommen nur nicht so offensichtlich wären! Wenn es versteckte Ballons gäbe, die spätestens jetzt meinen ganzen Orientierungssinn fordern würden! Und wenn die Geschichte im letzten kurzen Abschnitt doch nur mehr wäre als eine überschaubare Metapher über das Spiel selbst…

  1. Als "Experiment" fanden wir Stubenzocker auch ganz interessant, zumal es auch nicht zu lang ist. Denn nach 2 Stunden geht einen das rumgestocher nach dem Weg schon ein wenig auf den Keks ...
    Bericht gibt es auch bei uns.

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