Die Fokussierung auf Traglast, Kampf & Co in der Charakterentwicklung ist mir unverständlich. Warum gibt es keinerlei rhetorische oder psychologische Talente? Warum gibt es kein Schloss knacken oder Ähnliches? Warum kann man nicht seine paranormalen oder detektivischen Fähigkeiten verbessern? Apropos: Türen werden plump eingerannt, Schlösser aufgeschossen. Es ist mir jedenfalls vollkommen schleierhaft, wie man dazu mit Pegasus ein Pen&Paper-Abenteuer namens “Schwarze Tiefen” aufsetzen kann! Aber Moment, wenn ich das hier in der Beschreibung lese…
“Schwarze Tiefen ist besonders für Neueinsteiger oder Spieler, die ein nicht allzu komplexes Regelwerk bevorzugen.”
..wird wieder einiges klar. Liebe Lovecraft-Interessierte, liebe Pen&Paper-Einsteiger: Es gibt seit 1981 ein bis heute aktualisiertes und richtig gutes Regelwerk von Sandy Petersen bei Chaosium. Das empfehle ich euch dringend. So, und jetzt
Die guten Seiten
Mir gefällt z.B., dass man aufgrund der überfluteten Straßen nicht alles zu Fuß, sondern teilweise nur mit dem Boot erreichen kann und dass man einige Questziele auf der Karte aktiv suchen muss, indem man Straßennamen durchstöbert. Das ist noch sehr leicht und hat man erstmal genug Schnellreise-Telefonzellen entdeckt nicht besonders gefährlich: Vorher muss man aber schonmal durch ein infiziertes Gebiet, das wie ein Ghetto abgeriegelt ist – da gibt es in Tonnen und Kisten viel Beute, aber aus dem Boden brechen schnell zig Monster, da hilft nur schnell durchlaufen.
Man kann die Gefahr bzw. den Anspruch verstärken, wenn man im Schwierigkeitsgrad nicht nur den Kampf in drei Stufen, sondern auch die Detektivarbeit anpasst; so bekommt man schon auf “normal” weniger optische Hilfsanzeigen und weniger
Hinweise kombinieren
Überhaupt hat die Recherche gute Ansätze, die etwas logisches Nachdenken erfordern: Hinweise aus Dialogen werden zunächst als separate Notizen abgelegt, die man aktiv miteinander kombinieren muss – wie etwa ein Motiv und einen Mordverdächtigen. Außerdem kann man aus diesen passenden Hinweisen mehrere Schlussfolgerungen ziehen, so dass man einen Täter am Ende eher entlastet oder klar beschuldigt. Je nachdem wie man sich hier entscheidet, gibt es kleinere Konsequenzen wie Belohnungen oder größere Folgen innerhalb der Story mit ihren mehreren Enden. Hier und an weiteren Stellen bemerkt man die Expertise der Sherlock-Holmes-Macher.
Man kann im Krankenhaus, bei der Polizei oder Zeitung z.B. in Archiven stöbern, um bestimmte Personen zu finden. Dabei muss man drei Indizien aus vier möglichen Kategorien eingeben, darunter etwa der Zeitraum, der Bezirk oder die Art des Verbrechens, um ein Ergebnis zu bekommen. So fühlt man sich jedenfalls deutlich mehr als Privatdetektiv als etwa in Judgment, wo man gar nichts selbst recherchiert. Zwar ist das Sammeln von Hinweisen an Tatorten eher banal, weil man erst alle Monster erledigt und dann einfach alles anklickt, was irgendwo markiert ist. Trotzdem sorgt das Drehen von Gegenständen samt Erkenntnissen für aktives Untersuchungsflair à la The Room.
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Als großer Lovecraft Fan quäle ich mich gerade in kleinen Dosen durch The Sinking City. Man kann festhalten, dass das Spiel einfach nicht fertig geworden ist und noch mindestens ein halbes Jahr in der Entwicklung benötigt hätte. Mal abseits der unzähligen Bugs auf die man ständig trifft, wirkt vieles noch recht unausgereift und bloß wie ein Platzhalter. Items respawnen jedes mal wenn man eine infizierte Zone betritt, weil die Entwickler offensichtlich keinerlei Konzept für deren Verteilung hatten. Die Stadt sieht eigentlich recht cool aus, aber man merkt schnell, dass man ständig die selben Bausteine benutzt hat. Vor den meisten kämpfen kann ohne Probleme weg rennen was den Gruselfaktor der Gegnern gegen null tendieren lässt. Das Kämpfen ist bestenfalls zweckdienlich nervt aber eigentlich nur. Auf Dauer ist es frustrierend dass man ständig Adressen auf der Karte suchen muss. Das ist vielleicht für jemanden der ohne Navi nirgendwo hin finden kann eine gelungen Übung, sollte aber keine Herausforderung für Leute darstellen, die schon mal einen echten Stadtplan in der Hand hielten. Die Detektivarbeit beschränkt sich auf ein Minimum. Nachdenken muss man dabei nicht und Abwechslung sollte man fernab des einfachen chronologischen Sortieren des Tathergangs auch nicht erwarten. Eigentlich schade, weil die Geschichte schon Lust auf mehr macht und die eigentliche Atmosphäre passend ist. Ach ja... Updates gab es bisher auch keine. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass da noch was großartiges kommen wird. Das Spiel ist in seinem Zustand leider ein Totalschaden, den man wohl nicht einfach mal so zurecht patchen kann.
Zum Glück spiel ich es mit nem Freund und wir quatschen nebenbei immer. Alleine würde ich mir das nicht geben
Nachtrag: Das dumme Spiel hat jetzt einen game breaking Bug. Ein notwendiges Ereignis wird nicht getriggert, weshalb man nicht mehr vorankommt. Erst war ich verärgert, aber jetzt bin ich froh, diesen Müll nicht weiterspielen zu müssen.
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Ich kauf das Ding.
Mich hat schon zuletzt Call of Cthulhu total gerockt und das hatte ne miese Wertung hier.
Das war ein schöner Lovecraft Walking Simulator mit genialen Schauplätzen. Das Fischerdorf hatte zwar wenig begehbare Straßen aber trotzdem hat mich das Spiel geflasht. Eins der wenigen der letzten Jahre die ich durchgezockt habe, das will schon sehr viel heißen. Ich glaube das letzte Game davor wo ich nen Endscreen gesehen habe war Tropical Freeze.
Und wenn mir nur der Ort gefällt und ich die Detektiv Arbeit mag reicht mir das schon. Und sicher wirds den ein oder anderen Performance Patch geben. Ausserdem freu ich mich auf ne gute deutsche Lokalisation. Ist ja heute was besonderes.
Das Ding gibts in der Day One mit Karte für 59,-
Weiß jemand welche Steuerungs Settings es für die Analog Sticks gibt bei Sinking City ? Lefty, Sticks swappen ö.ä. ?
@Topic: Schade, nach Call Of Cthulhu habe ich echt alle Hoffnungen in Sinking City gesetzt. Hatte mich zunächst über die Epic Exklusivität geärgert, das ist damit aber ja auch vom Tisch etwas positives hat es ja. Waruuuuum schafft niemand ein offizielles, geniales Lovecraft Spiel