Dreidimensionale Rätsel

[GUI_PLAYER(ID=103192,width=400,text=Der Launch-Trailer zum Knobelspaß für iPad und iPhone.,align=right)]Ich kann diesen seltsamen Apparat drehen und wenden wie ich will: Ich komme nicht weiter! Vielleicht an dieser bronzenen Schraube ziehen? Oder auf diesen emaillierten Knopf drücken? Verflixt, bringt beides nichts. Ganz ruhig: Nochmal rauszoomen, nochmal mit der Kamera um diese mysteriöse Konstruktion aus Holz und Metall fahren. Da muss doch irgendwo etwas…Moment: Was ist mit dem Globus, der die sechseckige Öffnung zeigt? Da passt doch bestimmt der Ring rein, den ich vorhin eingesammelt habe…

Also kurz ins Inventar getippt, den Ring ausgewählt, ganz nah ran geholt, gedreht und…die Ernüchterung: Er hat ja bloß eine viereckige Form. Trotzdem nochmal stur den Ring auf die Öffnung ziehen, um ganz sicher zu gehen – nein, er rastet nicht ein. Also schalte ich einen der drei optionalen Hinweise zu: „Auf diesem Bolzen ist ein quadratisches Muster. Vielleicht passt es irgendwo?“ Muss ich evtl. mein Okular einschalten? Einmal auf die Linse getippt, schon verschwimmt alles in grünen und roten Tönen. Endlich: Ich sehe etwas, das mir zuvor verborgen blieb und komme weiter!

Sinnliche Knobelerfahrung

Wer das Okular einsetzt, bekommt eine andere Sicht auf die Apparate - und kann so Verborgenes sehen.
Wer das Okular einsetzt, bekommt eine andere Sicht auf die Apparate – und kann so Verborgenes sehen. © 4P/Screenshot

Wer Spaß an dreidimensionalen Knobeleien hat, wird sich in den vier Kapiteln für ein paar Stunden pudelwohl fühlen. Die Fireproof Studios sorgen in gediegener Atmosphäre für Entdeckerflair, wenn man neugierig dreht und wendet, entziffert und kombiniert. Im Zentrum stehen dreidimensionale Apparate voller Geheimnisse, die jeweils einen Level darstellen. Es gilt über sorgfältiges Betrachten erste Hinweise wie eine kleine Schublade, einen Knopf oder etwas anderes Bewegliches zu finden. Kaum rastet irgendwo etwas ein oder löst sich eine Schraube, bekommt man weitere Hinweise – so wird man immer weiter geködert, um das Rätsel eines Apparates komplett zu lösen. Wer nicht weiter weiß, darf bis zu drei Hinweise hinzu schalten.
 
Zwar wird hier nicht das umfangreiche Spektrum eines Prof. Layton abgerufen, was Logik- und Zahlenrätsel angeht, aber dafür sorgt The Room für eine sehr sinnliche Knobelerfahrung, weil man quasi alles ertasten und erspüren muss, weil man aktiv kippen, schieben oder ziehen kann – und das bei sehr intuitiver Steuerung über ein oder zwei Finger. Für Abwechslung sorgen dabei kleine Werkzeuge wie Schraubendreher oder kostbare Schmuckstücke, die sich manchmal kombinieren lassen. Hinzu kommt das Okular, das als optisches Hilfsmittel nicht nur leuchtende Spuren offenbart, sondern auch Lichträtsel und interessante dreidimensionale Puzzles einleitet: So muss man aus einem wild schwebenden Ziffernwust z.B. über geschickte Drehungen den Code für ein Schloss finden.

Erstklassige Präsentation

Jeder Apparat birgt mechanische und inhaltliche Geheimnisse.
Jeder Apparat birgt mechanische und inhaltliche Geheimnisse.Die Rätsel reichen von einfachen Kombinationen bis hin zu Zahlen-, Symbol- und Lichtaufgaben. © 4P/Screenshot

Dass The Room so viel Spaß macht, liegt auch an der gestochen scharfen Präsentation. Die edlen Apparate wirken wie riesige Schatztruhen oder vergessene Artefakte aus dem British Museum: Die Designer haben mit ihren Verzierungen, Scharnieren, Mustern und Materialien von Holz bis Edelmetall ganze Arbeit geleistet;  die fiktiven Konstruktionen sehen aufgrund ihrer feinen Gravuren und Maserungen nicht nur erstklassig aus, sie wirken auch noch so authentisch, dass ein Schreiner sie vermutlich nachbauen könnte. Hinzu kommt die stimmungsvolle Akustik, die mit wenigen, aber dafür wirkungsvollen Geräuschen das von Beginn an mysteriöse Flair verstärkt.

Warum eigentlich mysteriös? Worum geht es? Um ein großes wissenschaftliches Geheimnis, das angesichts der faszinierenden Apparate allerdings keine tragende Rolle spielt. Leider will die Hintergrundgeschichte trotz guter Ansätze nicht richtig in Fahrt kommen – man hakt sie nebenbei ab. Erzählt wird die Story über sieben Briefe, die man im Laufe des Abenteuers findet. Gleich zu Beginn schreibt ein Forscher von einem bisher unentdeckten Element, dem so genannten „Null-Element“. Scheinbar hat er sich mit anderen Gelehrten überworfen und ist auf eigene Faust auf der Suche nach etwas, das schon Tibeter, Babylonier und Ägypter unter anderem Namen kannten. Obwohl später eine gewisse Brisanz aufgebaut wird, verpassen die Entwickler die Chance, den Spieler während des Knobelns mal erzählerisch oder dramaturgisch zu überraschen. Man knobelt immer recht sorgenfrei vor sich her.

  1. Ich finde, die Schwierigkeit bei the Room besteht darin, die Rätselelemente überhaupt zu finden. Wenn man sie gefunden hat, ist es albern einfach. Ich bin enttäuscht, besonders angesichts des Rufs des Spiels.
    Aber gut, wenn der Tester schon mit "Journey" vergleicht, bei dem ich mich auch sehr geärgert habe, wundert es mich nicht, dass "The Room" bei mir nicht zündet.

  2. Habe "The Pocket Room" für 1,79€ fürs iPhone runtergeladen. Schon ein unglaublich atmosphärisches Game, absolut intensiv! Aber definitiv nichts, was ich dauernd spielen würde. Ich muss dafür in der passenden Stimmung sein. Deswegen habe ich es immer noch nicht durch. ;)

  3. Leider viiiiel zu kurz aber absoluter Suchtfaktor..."Das eine Rätsel noch.....ahhh...so klappt's....und wofür kann ich das jetzt gebrauchen...?" Ich konnte kaum aufhören.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1