Runde Echtzeit

Von Beginn an ist klar, dass man als Zauberlehrling nicht viel zu melden hat. Während der Zauberer Alguin noch verhältnismäßig behutsam in seiner Wortwahl mit dem Famulus umgeht, ist sein Majordomus direkter. Vor allem, nachdem der Meister nach einem spektakulären Kampf, bei dem er seine letzte Zaubermöglichkeit für den Schutz des Spieler aufwendet , von dem korrupten Gaufroid entführt wurde. Der nur als Geist auftretende und niemals um einen gleichermaßen humorvollen wie beleidigenden Kommentar verlegene Helfer des Zauberers hat den Spieler als Schuldigen ausfindig gemacht – und fordert einen auf, die Scharte des Fehlverhaltens (!) wieder auszuwetzen. Erzählerisch zwischen  dem 1988 erschienenen The Bard’s Tale 3 und dem für nächstes Jahr vorgesehenen vierten Teil der Rollenspiel-Saga angesiedelt, muss man allerdings keine Kenntnisse über das Universum besitzen, um mit The Mage’s Tale Spaß zu haben.

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Um mit den Gegnern in spannenden Echtzeit-Kämpfen fertig zu werden, stehen einem Elementarzauber zur Verfügung, während man die Umgebung für seine Deckung nutzen kann. © 4P/Screenshot

Mit kleinen Anspielungen auf bekannte Schauplätze wie die Stadt Skara Brae, in deren Katakomben man auch herumschlurft, bekommen Fans allerdings einen kleinen Atmosphäre-Bonus. Man teilt sich allerdings ein wichtiges Merkmal mit den Klassikern: Die nur schrittweise Fortbewegung. Obwohl Kämpfe und eigentlich der komplette Spielablauf in Echtzeit erfolgen, bewegt man sich nur in etwa ein Meter kurzen Schritten. Dadurch wird aber nicht nur der Hut vor den rundenbasierten Rollenspielen gezogen, deren moderne Vertreter wie Legend of Grimrock ebenfalls die Fans begeistern. Gleichzeitig und als wichtiger einzuschätzen ist die dadurch entstehende Gefahrenminderung für Bewegungskrankheit. Selbst Kollegen, denen bei freier Bewegung normalerweise ein flaues Gefühl im Magen entsteht, konnten sich in den Gruften problemlos bewegen. Eine zusätzliche Hilfe ist die schrittweise Drehung sowie der Seitwärtsschritt, die neben der Schrittausrichtung per Kopfbewegung dafür sorgen, dass inXile hier eine geschickte und sehr subtile Einbindung der Rundenherkunft der Serie gelungen ist, die sich zudem auf das Spielgefühl auswirkt.

Deckungs-Magier

Wie es sich für Dungeon Crawler ziemt, dürfen auch Auseinandersetzungen mit Gobilns, Skeletten und anderen Monstern nicht fehlen. Es geht relativ beschaulich los: Am Anfang reicht es noch, den Pfeilen per Bewegung auszuweichen, während man seinerseits den Gegnern mit elementaren Zaubersprüchen zusetzt. Doch später wird es zunehmend wichtig, entweder die sorgsam in den abwechslungsreichen Räumen platzierte Deckung oder anderweitige schauplatzspezifische Eigenheiten zu nutzen, da man nicht einem breiten Spektrum an Feinden begegnet, die sich nicht nur auf Fernkampf festgelegt haben. In einem Raum, der von Kluften durchpflügt ist, erweist sich z.B. der Windstoß (vor allem in seiner aufgeladenen Variante) als probates Mittel: Er fegt die sich hinter Schilden versteckenden Angreifer einfach in den nächsten Abgrund. Und spätestens bei den Bosskämpfen, die jeweils am Ende der zehn großen, aber zumeist sehr linearen Areale warten, ist ein geschicktes

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Neben Feuer darf man u.a. auch mit den Elementen Eis, Elektrizität oder Wind experimentieren und sich individuelle Zaubersprüche erstellen. © 4P/Screenshot

Zusammenspiel aus Deckung, dem Nutzen der magischen Schilde, Bewegung und diversen elementaren Angriffen gefragt. Und natürlich muss man wissen, mit welchen Angriffen die Feinde einen piesacken wollen. Bei den Skeletten z.B. ist die Reichweite des Schwertes deutlich höher als bei den Gnomen.

Möglichkeiten, die Kontrahenten in Fallen zu locken, sind eher selten. Allerdings hält The Mage’s Tale für den Spieler mehrere dieser fiesen Lebensenergie-Diebe parat. Wer seine Umgebung nicht ausreichend untersucht, wird sich eher früher als später auf irgendeiner Trittplatte wiederfinden, die einen Feuerstrahl oder sonstige Schmerzbereiter aktiviert. Doch wer geschickt ist, kann auch hier sowohl durch die schrittweise Bewegung im Spiel als auch vor allem durch Feinjustierung per aktiver Bewegung im Raum Positionen erreichen, an denen man gefahrlos den Umgebungsangriff übersteht. Und wenn alle Stricke reißen, findet man an fair gesetzten Punkten auch Heiltränke in Flaschen, die man nicht nur durch eine entsprechende Geste leeren, sondern bei Bedarf auch am Gürtel befestigen und für einen späteren Gebrauch konservieren darf. Doch es warten auch Schalter- bzw. weitere Umgebungsrätsel, die man mit geschicktem Zauber- oder Bewegungseinsatz löst und die einen mit sammelbaren Modellen und in manchen Fällen auch weiteren Heiltränken, sonstigem Sammelkram oder Gimmicks für die Erstellung von Zaubern belohnen.


  1. CrayCobra hat geschrieben: 30.06.2017 23:00Danke für den Link. Ist es dir nicht zu riskant teure Spiele im Oculus Store zu kaufen für ReVive? Ich schrecke davor echt zurück und warte immer, bis es auf Steam kommt.
    Oculus hat schon vor einem Jahr gesagt, dass die Revive nicht mehr blocken werden. Ist auch seitdem nichts mehr passiert.
    "We continually revise our entitlement and anti-piracy systems, and in the June update we’ve removed the check for Rift hardware from the entitlement check. We won’t use hardware checks as part of DRM on PC in the future."
    https://uploadvr.com/confirmed-oculus-r ... vive-hack/
    In Zukunft wird es wohl soweiso OpenXR Unterstützung geben.
    Außerdem spendet Palmer Luckey dem Entwickler jeden Monat 2000 Dollar für die Weiterentwicklung von Revive...

  2. Soleone hat geschrieben: 30.06.2017 19:06 Ist anscheinend ein Jahr offiziell Oculus-Exklusiv aber klappt wohl via ReVive. Werde es mir deswegen holen für meine HTC Vive.
    Danke für den Link. Ist es dir nicht zu riskant teure Spiele im Oculus Store zu kaufen für ReVive? Ich schrecke davor echt zurück und warte immer, bis es auf Steam kommt.

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