Wie laufen die Kämpfe ab? Die situative Spannung erreicht im Handgemenge mitunter eine Qualität, die man nur von Condemned oder I Am Alive kennt. Im Gegensatz zu Letzterem gibt es hier zwar keine Psychospiele vor Beginn eines Kampfes, also weder Dialoge noch ein Bluffen hinsichtlich der Bewaffnung. Trotzdem kann man beobachten wie unterschiedlich Feinde reagieren, je nachdem ob man eine Schusswaffe in der Hand hält oder nicht – falls ja, alarmieren sie sich umgehend und springen früher in Deckung. Meist geht es aber ohne irgendeine Kommunikation sofort in die Vollen gegen zombieske Kreaturen oder Menschen. Dann hat man die Wahl: Man kann einige Kämpfe komplett vermeiden, indem man clever schleicht und Wachen ablenkt. Das Werfen von Flaschen oder Steinen ist hier ein sehr gutes Mittel, vor allem gegen die blinden Clicker, die nur nach Geräuschen jagen.
Erleichtert wird einem das Umgehen von Joels akustischer Ortung, die Gegner durch Wände anzeigt. Man kann darüber streiten, ob es eine gute Entscheidung war, dieses unrealistisch anmutende Hilfsmittel von Anfang an anzubieten, aber angesichts des fordernden zweiten von drei Schwierigkeitsgraden (ein weiterer wird nach dem ersten Durchlauf freigeschaltet) und der zahlenmäßigen Überlegenheit kann man seine Laufwege damit taktisch besser planen. Außerdem ist es ein Teil der fragwürdigen Fähigkeitenentwicklung , denn man kann die Ortung in mehreren Stufen verbessern. Fragwürdig deshalb, weil die Verbesserungen, die man über gesammelte Pillen freischaltet, teilweise komplett überflüssig sind: Schnelleres Basteln oder Heilen? Habe ich nie gebraucht. Lediglich die Beständigkeit des Messers bringt neben der erhöhten Lauschreichweite effiziente Vorteile.
Überhaupt ist The Last of Us ein Eldorado für Schleichfreunde, die langsam im Lichtkreis der Taschenlampe vorwärts pirschen, die Konfusion von Rauchbomben nutzen und vielleicht leise mit dem Bogen töten wollen – hier sind Treffer auf Distanz zwar schwierig, aber umso befriedigender. Pfeile können übrigens an harten Flächen zerbrechen oder aufgesammelt werden, falls sie noch ganz sind. Wer sich einem Feind lautlos nähert, kann diesen entweder als lebende Geisel vor sich her schieben (cool ist, dass sich die so Gefangenen irgendwann wehren und mit einem Hieb lösen) oder sie erwürgen oder erstechen. Ersteres dauert länger und sorgt für Lärm, Letzteres geht schneller, ist leise, kostet aber eine Klinge. Gerade zu Beginn muss man sich auch deshalb sehr gut überlegen, wann man die zerbrechlichen Messer einsetzt, weil nur sie manche Türen öffnen und weil sie gegen Clicker sehr effektiv sind.
Handgemenge und Flucht
Wenn man in Unterzahl ist und mal wieder keine passende Waffe parat hat, bleibt nur der schnelle Nahkampf: Dann wird auf Knopfdruck sofort zugeschlagen oder ausgewichen. Die Fülle an überaus brutalen Aktionen ist verblüffend, denn die Umgebung wird komplett einbezogen, wenn Köpfe gegen Wände krachen und Gelenke brechen. Diese rohe Gewalt wird allerdings besser dargestellt als taktisch ausgespielt: Es gibt kein aktives Kampfsystem mit Block, Konter oder Griff, sondern kontextsensitive Ein-Knopf-Manöver. Nur ganz selten bekommt man einen weiteren Knopf zum Stoßen oder ein Reaktionstest eingeblendet. Die Nahkämpfe sollte man spätestens gegen mehrere Feinde nicht überstrapazieren, sondern die Flucht über L2 ergreifen. Hat man es sprintend außer Sicht geschafft, lohnt es sich, sofort eine Deckung zu suchen und in die Knie zu gehen. So entsteht ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel.
Der Übergang von lautlosem Schleichen zur Action in Schulterperspektive ist nahtlos. Man hat für die Attacke einige explosive Argumente: Man findet diverse Pistolen und Gewehre, kann sowohl Molotow-Cocktails als auch Nagelbomben werfen bzw. als Fallen platzieren und später einen Flammenwerfer spucken lassen – vor allem gegen die riesenhaften “Bloater” ist er sehr hilfreich. Es herrscht zwar keine radikale Munitionsknappheit wie in I Am Alive, aber wer von Beginn an häufig ballert, muss ordentlich mit den Projektilen haushalten. Zu den gewöhnlichen Elementen gehört das Aufrüsten an Werkbänken: Dort kann man zusätzliche Halfter, schnelleres Nachladen, mehr Munitionskapazität, panzerbrechende Kaliber etc. erstellen. Dass man spätere Stufen trotz genug Material erst aufrüsten kann, wenn man entsprechende Werkzeugkisten findet, ist eine ärgerliche Beschränkung.
@ nokke: Mach's ruhig mal. Man muss sich an ein paar Dinge gewöhnen, wie z.B. dass man nicht schleichen kann indem man den Stick komplett bis zum Anschlag bewegt, sondern dass man da dosiert steuern muss und sehr viel langsamer schleichen. Das führt dann dazu, dass man Gegner die sich bewegen und an die man sich von hinten anpirscht nicht einholen kann, was einen widerum zum Umdenken zwingt. Das Spiel wird insgesamt wesentlich taktischer. Man muss sich viel mehr Gedanken um die eigene Vorgehensweise machen. Man muss aber auch eine gewisse Frusttoleranz mitbringen. Dieser Raum z.B. in dem umgestürzten Hochhaus zu Anfang, an dem man mit Joel vor geht und ein paar Infizierte und Clicker ausschalten muss, damit Tess und Ellie weiter können und ein paar andere Szenen sind schon Geduldsproben, da will ich dir nichts vormachen. Man merkt dann auch dass das Spiel dich in gewissen Szenen zur Konfrontation zwingt indem es einen Gegner der per Script auftaucht immer in dein Versteck schickt, in jedem neuen Versuch, egal wo du dich dieses Mal versteckst. Wenn man da nicht Frustresistent ist, kann sich das unfair anfühlen. Alles...
Das Spiel ist auf Survivor eines der genialsten Spielerlebnisse ever. Ich habe es zwar schon auf der PS3 auf den vorigen Schwierigkeitsgraden durchgespielt, aber auf dem höchsten ist es einfach nur der totale Kick, besonders wenn der letzte Walkthrough schon etwas her ist und einem die Abschnitte nicht mehr so präsent sind. Man muss sehr taktisch vorgehen, ein einzelner Treffer bedeutet meist den Tod, Ressourcen gibt es kaum. Selbst die Souls Spiele haben micht nicht dermaßen gepackt. Was habe ich geflucht und gezittert und wie großartig war das Gefühl einen weiteren Abschnitt überlebt zu haben.
Ja, gegen Gruppen zu spielen ist wirklich hart. Zumal wenn man selbst alleine spielt, also ohne ein eingespieltes Team neben sich zu haben. Ich selbst würde mich nun nicht mehr als Anfänger bezeichnen und komm trotzdem regelmäßig ins Schwitzen, wenn es heisst gegen gut organisierte Teams zu spielen, welche man halt häufig in den Gruppenspielen antrifft. Auch der Skill der jeweiligen Spieler dort ist meistens wirklich hoch. Immer fein den Kopf unten halten, denn die Wahrscheinlichkeit dort von einem Spieler mit nem Jagdgewehr aufs Korn genommen zu werden ist recht hoch, meistens sitzen deren Schüsse auch auf Anhieb. ^^
Früher hab ich immer gerne Vorratsraubzug gespielt, mittlerweile zock ich lieber den Überlebenmodus. Ich find den Modus einfach spannend. Bei diesem Modus ist es wichtig möglichst lange am Leben zu bleiben, immer ein Blick aufs eigene Team zu haben, schlau vorzugehen und nicht sinnlos irgendwelche Selbstmordaktion zu starten, da jeder Tod, dich und dein Team abstraft. Zudem ist die Ausbeute an Teilen relativ hoch. Punkte von 5000 - 6000 sind keine Seltenheit. Während man beim Vorratsraubzug dafür ordentlich ackern muss.
Achso, ok. Sollte dem tatsächlich so sein, dann nehme ich alles zurück. Es wirkt dann nur so merkwürdig, aber wenn es euch öfters genauso ergeht wie mir, dann bin ich ja beruhigt. Dann scheint ja bei mir doch alles normal abzulaufen. Das Spiel macht wirklich großen Spaß und ich finde den Online-Multiplayer richtig interessant gestaltet, danke für den Tipp übrigens Nuracus. Ich habe zuvor Uncharted 2 und 3 gespielt wovon mir Online nur der zweite gefallen hat und gestern habe ich dann mal The Last of Us Online versucht und ich fand es richtig klasse. Ich muss dazu sagen, dass ich mich dann doch entschuldigen muss, da ich mit The Last of Us zu beginn gar nichts anfangen konnte, da es sich komplett anders spielt als Uncharted zuvor und ich das Spiel einfacj total falsch gespielt habe und dadurch hatte ich auch keinen Spaß. Erst kürzlich ist der Funke übergesprungen und ich spiele das Spiel jetzt auch völlig anders und komme nun deutlich besser zurecht als zuvor, wenn man einmal die Mechaniken begriffen und verinnerlicht hat.
Gestartet habe ich erstmal als Firefly und Überleben ohne Gruppe, da ich gelesen habe, dass in richtigen Gruppierungen als Einsteiger unterlevelt dann auch absolut keine Chance hat, da sich dort meistens die Profis versammeln. Man steigert ja erst nach und nach seine Skills von z.B. Stufe 1 auf Stufe 2 und die mögliche Punktevergabe wird ja ebenfalls stetig vergrößert von anfänglich 8 auf über 10 (ich kenne den Maximalwert nich).