Fazit

Dies sind die Momente, für die ich VR liebe: Auch wenn die neue Technik die Spielewelt bisher nicht auf den Kopf gestellt hat, so gibt es doch Augenblicke, in denen man einfach spürt, etwas Neues und Aufregendes vor sich zu haben – so, wie man es noch nicht erlebt hat. The Invisible Hours von Tequila Works gehört klar zu diesen Ausnahme-Titeln, für die das spanische Studio praktisch eine neue Erzählform entwickelt hat. Im Grunde handelt es sich um einen klassischen Mord-Krimi mit sehr verschiedenen Charakteren in einem Herrenhaus. Doch hier wird das ganze Anwesen zur Bühne, auf der man frei herumspaziert. Woher kam gerade der spitze Schrei? Was zum Kuckuck hat der unruhig durchs Haus tigernde Edison dort hinter der Treppe verloren? Und welche Rolle spielen bei all dem die seltsamen surrenden Erfindungen, die auf der Insel stehen? In solchen Momenten kann man gar nicht anders, als die Szene zu pausieren und der Sache auf den Grund zu gehen. Als unsichtbarer Zuschauer kann man schließlich sämtliche Nebenschauplätze besuchen, an denen die professionell agierenden Schauspieler interessante Hintergründe offenbaren. Ein Nachteil ist wie so oft bei VR die Kürze des Ausflugs: Nach nur rund drei Stunden hatte ich die wichtigsten Geheimnisse entschlüsselt. Dazu gesellen sich kleine Mankos wie seltsame Lippenanimationen oder die fummelige Vive-Steuerung. Trotzdem habe ich großen Respekt für diese Leistung von Tequila Works, denn mir fällt gerade kein Spielfilm ein, der mich in diesem Jahr so gut unterhalten hat wie The Invisible Hours! Im Gegensatz zu erzählerisch fokussierten Adventures wie Batman: The Telltale Series nerven hier zudem keine aufgesetzten Alibi-Rätsel. Der Titel versucht schließlich erst gar nicht, ein interaktives Spiel zu sein.

Wertung

HTCV
HTCV

Die Steuerung wurde nicht ideal für Vive umgesetzt, daher ist die Navigation hier etwas fummelig.

Rift
Rift

Die mitreißend immersive Erzählform, toll verknüpfte Handlungsfäden und lebendiges Schauspiel machen den VR-Krimi zu einem besonderem Erlebnis!

VR
VR

Die mitreißend immersive Erzählform, toll verknüpfte Handlungsfäden und lebendiges Schauspiel machen den VR-Krimi zu einem besonderem Erlebnis!

  1. Der Vergleich mit dem Kino passt auch nicht mehr wirklich. Die Preise für die Filme sind z.T. unterschiedlich. Außerdem sollten die Spiele nach dem bewertet werden was sie sind: Kunst.
    Bei Filmen habe ich ja auch eher unterschiedliche Meinungen ob diese ihr Geld wert waren oder nicht.
    Dementsprechend hätte man z.B. für Witcher 3 ja offensichtlich 250€ zahlen müssen wenn ihr den Wert nur an der Spielzeit fest macht.
    Und was muss dann erst WoW oder Eve online wert sein? Ich geh mir schon Mal nen Kredit aufnehmen....
    😀

  2. Hervorragender Test, wie schon der zu Skyrim. Ich kann es so komplett Unterstreichen, auch wenn ich deutlich länger als 3,5 Stunden gebraucht habe. Habe 4Abende mit dem Titel verbracht und alle über zwei Stunden. Das Spiel ist alleine deswegen schon sein Geld wert, weil es zeigt wieviel Potential in VR steckt. Das Geschehen aus unterschiedlichen Blickwickeln zu Verfolgen, den Protagonisten quasi gegenüberzustehen, war schon richtig fesselnd. Sowas würde am Monitor auch nicht ansatzweise so gut funktionieren. Das ganze mit ein Wenig Interaktion und einer Story wie Hevy Rain wäre echt genial.

  3. Warum gibt es keine PSVR Wertung?
    Es ist mehr als 3,5 Stunden Unterhaltung. So lange hab ich mindestens gebraucht um das Haus zu erkunden. Dann spoolt man zurück und vor um zwei Diskussionen zu verfolgen.. Sicher das ist nicht so Nahrhaft aber 4 bis 5 Stunden sind es auf jeden Fall. Wer erst mal nur schaut und nix Beobachter und zwei oder drei Anläufe macht hat auch mehr Zeit im Spiel verbracht.
    Aber ich fand schade das man die Story nicht ändern oder vorspuhlen kann. Das es keine Nahansicht gibt um Indizien zu Suchen etc. Hätte da gerne mehr aus den Sherlock Games drin gehabt. So ist es halt nur ein Bühnenstück.
    Man findet Text Dokumente oder Gegenstände zum Ansehen und überlegt immer wie das zusammen hängt und wem man seine Show glaubt... Durch Zeit und Ort kann man Szenen sehen und darüber mehr erfahren..

  4. DonDonat hat geschrieben: 20.11.2017 16:24
    mafuba hat geschrieben: 20.11.2017 14:06 Edit: verstehe immer die Leute nicht, welche Spielpreise mit Kinobesuchen vergleichen. Naja jedem das seine.
    Liegt vielleicht daran, dass The Invisible Hours ein VR Film ist :wink:
    Steht aber sowohl im Test als auch im Fazit.
    Der Kinovergleich gibt's auch bei nicht-VR-Filmen ;)
    Wird halt gerne genommen, weil du zwei fixe Werte hast: Preis und Unterhaltungsdauer.
    Ein Buch z.B. käme als Alternativwert nicht in Frage, weil jeder unterschiedlich schnell liest. Ein 2-Stunden-Film ist aber immer zwei Stunden lang.
    Es ist natürlich, wie bereits geschrieben, ein hinkender Vergleich, da ein Spiel i.d.R. durch seine Interaktivität mehr Unterhaltung bietet, als ein Film - aber wir vergleichen ja auch unterschiedliche Wertungen aus unterschiedlichen Wertungssystemen und -genres miteinander. Von daher: Einfach nicht weiter drüber nachdenken.

  5. DonDonat hat geschrieben: 20.11.2017 16:24
    mafuba hat geschrieben: 20.11.2017 14:06 Edit: verstehe immer die Leute nicht, welche Spielpreise mit Kinobesuchen vergleichen. Naja jedem das seine.
    Liegt vielleicht daran, dass The Invisible Hours ein VR Film ist :wink:
    Steht aber sowohl im Test als auch im Fazit.
    Na ja so lange man im Kino nicht VR Brillen aufsetzt und entscheiden kann, wo im Film man sich gerade befinden möchte kann man es trotzdem nicht gleichsetzen :Hüpf:
    Der Preis ist schon etwas happig für 3.5 Stunden aber letztendlich hatte man bis jetzt keine vergleichbare Immersion/ Erfahrung. Sei es im Film, Buch oder halt andere Medien.
    Ich mein dann könnte ich ja auch Argumentieren, dass die Harry Potter Bücher mehr bieten als die Filme, weil ich für das Buch 15 Stunden brauche und den Film nur in 2 Stunden fertig hab. :D

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