The Baconing(Rollenspiel) von Valcon Games Credit: Hothead Games / Valcon Games

Anti, Anti!

Wollt ihr mal wissen, wie es zum Anti-Spank kam? Man hätte ihn ja ganz leicht verhindern können. Die Lage war so: DeathSpank hatte die Welt errettet, mal wieder. Alle sechs Unterhosen aus Teil zwei befanden sich – Spoiler!! – in seinem Besitz, das Böse war besiegt, erledigt, niedergerungen, überredet. Und DeathSpank? Den plagte die Langeweile. Ein Held ohne Gegenspieler… was tun? Fernsehen? Videospiele? Nä. Alle sechs Unterhosen auf einmal anziehen? Das ist es!

Klasse Comedy

Und schwupp: DeathSpank erschuf den Anti-Spank. Muss man nicht verstehen. Ist aber so. Vor allem aber ist es unverfroren komisch, wenn Hothead Games seinem Klamaukhelden auch zum dritten Mal ein so loses Mundwerk verpasst, dass die Fernseher der Freunde des gesitteten Wortwitzes den Beschuss mit Freudenspucke erdulden müssen – köstlich! [GUI_PLAYER(ID=75699,width=525,text=Nur mal so als Vorgeschmack – hier sind ein paar der Durchgeknallten, die DeathSpank treffen wird.)] Ich halte die scharfzüngigen Anspielungen, vorgetragen aus einer Kehle vorzüglich überspielter Überheblichkeit, nach wie vor für den besten Spielwitz jenseits von Edna und Harvey. Nach Fantasy und Kriegsszenario zitiert DeathSpank diesmal die Klischeekisten der Science-Fiction und nimmt das Rollenspiel im Allgemeinen und sich selbst im Besonderen auseinander. Hothead könnte das Monster-Prügeln komplett streichen – The Baconing wäre immer noch ein unterhaltsamer Volltreffer.

Ist ja auch nicht so, dass die zahlreichen Aufgaben („Hau diesen um“, „Besorge jenes“) und das ewig gleiche Tastentippen das Aushängeschild der Serie wären. Und ist schon gar nicht so, dass sich daran in der dritten Episode irgendetwas ändern würde. Im Gegenteil: Es gibt genau zwei Neuerungen. So kann DeathSpank jetzt sämtliche Gegner in der Nähe mit einem druckvollen Hieb seines Schildes von sich stoßen. Und wenn er im richtigen Moment den Schild hochzieht, wirft er jetzt nicht nur direkte Attacken, sondern auch Geschosse auf Gegner zurück. Nett. Insgesamt natürlich belanglos.

Knarren und Dreschflegel

Auch das kooperative Gekloppe wurde erweitert: Willige Mitspieler wählen ab sofort aus vier statt zwei Charakteren. Die kann man erneut nicht entwickeln und sie besitzen wie immer keine eigene Gesundheitsanzeige, sondern nutzen die eine globale. Witzig ist es schon, wenn sich ein Kumpel einen der Handlanger schnappt. Mehr aber auch nicht. Schade, dass Hothead auch die gewohnt unhandliche Inventarfummelei gewohnt unhandlich lässt.

Laune macht das ja! Die übersichtliche Entwicklung von DeathSpanks Fähigkeiten (mit jedem Stufenaufstieg darf man einen Wert verbessern) passt zum harmlosen Kloppmisten und das Knarrensammeln und Dreschflegelhorten spornt an. Vier Waffen packt man in beliebiger Zusammenstellung auf vier Angriffstasten – weil man auch den Schild hochreißen und Spezialangriffe ausführen darf, hat man gegen die bissigen Bösen so alle Hände voll zu tun. Hin und wieder lockert ein wenig Denksport die Daueraction auf, immer und jederzeit gibt es irgendwo auf der Landkarte etwas zu erledigen. Manchmal tut es schon ein Foto, das geflissentliche Aufgabenstellerzufriedensteller am richtigen Ort knipsen müssen. Die schrägen Pappaufsteller geben ohnehin mal wieder vorzügliche Kulissen ab. Und irgendwo wartet garantiert der nächste Bekloppte, den DeathSpank mit einem flockigen Spruch in Grund und Boden diffamieren darf. Was will man mehr?

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