„Yes, yes…it’s been a while, I know“. Da hast du wohl Recht, lieber Erzähler, der mich mit diesen Worten zur zweiten Episode begrüßt, die man auch als kleine Entschuldigung für die lange Wartezeit interpretieren kann. Und so ist es mehr als willkommen, dass er zunächst die wichtigsten Ereignisse des Einstiegs nochmal Revue passieren lässt, bevor die Geschichte endlich weitergeht. Wir erinnern uns: Nachdem sich Rhys und Vaughn nach dem vermasselten Deal rund um einen Vault-Key eher unfreiwillig mit den beiden Gauner-Damen und ihrem Mentor Felix zusammengerauft hatten, kam es für die Schatzsucher knüppeldick: Verrat, ein tobsüchtiger Boss im Nacken, Geld futsch – das hatten sich die Schlitzohren sicher anders vorgestellt. Immerhin keimte nach dem zufälligen Fund einer verlassen Atlas Station mit ersten Hinweisen auf das so genannte Gortys-Projekt am Ende der ersten Episode Hoffnung auf, vielleicht doch noch ganz groß abzusahnen.
Spritzige Dialoge, witzige Situationen, (un)sympathische Figuren
Und jetzt? Um euch den Spaß nicht zu verderben, spare ich mir Details. Aber lasst euch versichern, dass es auf Pandora genauso unterhaltsam weitergeht wie bisher. Angefangen bei einer wilden Verfolgungsjagd (…bei der das Quartett wieder getrennt wird) über blutige Zwischenfälle bis hin zur überraschenden Oben-Ohne-Szene und dem Antreffen alter sowie neuer Gesichter, darunter Loader Bot oder die mysteriöse Athena, liefert Telltale in den knapp zwei Stunden Spielzeit erneut einen extrem unterhaltsamen Abstecher in die Welt von Borderlands ab. Vor allem die spritzigen Dialoge zaubern mir zusammen mit der Situationskomik (Stichtwort: „Bro“ oder die Terminator-Anspielung „Come with me if you want to leave“) immer wieder ein Lächeln ins Gesicht – genau wie die überzogene, aber herrlich kompromisslose Darstellung, wenn Fiona z.B. gleich am Anfang mit einem „Göffel“ (im Original: „Spork“) den Augapfel aus einem Gesicht herauspuhlen muss, um einen Retina-Scanner zu überlisten.
Klar: Die Rätseleinlagen in den kleinen Arealen stellen weiterhin ebenso keine große Herausforderung dar wie die vereinzelten Reaktionstests oder das Knopfgehämmer. Trotzdem sind z.B. das Suchen nach Hinweisen mit Schwarzlicht oder das Hacken von Objekten mit den erweiterten Möglichkeiten von Rhys’ ECHO-Eye eine nette Ergänzung. Überhaupt überzeugt Telltale wie schon in der ersten Episode weiter mit der richtigen Mischung aus Erkundung und Action sowie der herausragenden Regie mit starker Inszenierung und den drei Erzählebenen. Allerdings habe ich einen kleinen Folgefehler entdeckt: Obwohl ich bei meinem zweiten Durchlauf den zuvor verloren Schuh wiederbekommen hatte, fehlte er mir in den finalen Szenen plötzlich wieder.
Wer hohen spielerischen Anspruch sucht, ist hier allerdings falsch, denn in erster Linie stehen die klasse geschriebenen Dialoge im Multiple-Choice-Verfahren und die Geschichte im Vordergrund. Trotzdem bekommt man
keinen Freifahrtschein: Trifft man in manchen Situationen die falschen Entscheidungen, können die Protagonisten durchaus sterben und man muss einen neuen Versuch wagen.
„Das merke ich mir“
Tja, die guten Entscheidungen. Sie beeinflussen in Dialogen nicht nur das Verhältnis der Charaktere untereinander, sondern sogar die Einführung mancher Figuren. So erfährt man erst nach einer bestimmten Wahl etwas über die lesbische Beziehung der Kopfgeldjägerin Athena, die ihrer Freundin zwar den Ruhestand versprochen hat, sich aber nicht wirklich daran hält. Stellt man sie dann noch vor ihrer Freundin bloß, wird aus einem „Athena will remember that“ auch gerne mal ein „Athena will REALLY remember that“. Ziemlich viel Englisch hier, oder? Ja. Denn auch in der zweiten Episode hat man es bei Telltale noch nicht geschafft, zumindest deutsche Untertitel als Alternative zu den hervorragenden Original-Sprechern und Texten anzubieten. Und so kommt man derzeit nur mit halbwegs guten Englischkenntnissen in den Genuss, Borderlands von dieser angenehmen anderen Seite zu erleben.
Nachtest zu PS4 und Xbox One
Auf den beiden Konsolen PlayStation 4 und Xbox One setzt sich der Eindruck fort, den wir schon bei der ersten Episode gewonnen hatten, die wir rückblickend jetzt auch nochmal für die Microsoft-Konsole unter die Lupe genommen haben: Die PS4-Umsetzung befindet sich demnach etwa auf Augenhöhe mit dem PC-Vorbild, doch die Xbox One hat weiterhin mit Darstellungsproblemen zu kämpfen, denn vor allem bei Kameraschwenks bricht die Bildrate spürbar ein und es wird ruckelig. Auch bei Szenenwechseln kommt die Grafik auf der One hin und wieder ins Stocken. Auf den Inhalt hat dies zwar keinen direkten Einfluss, doch wird durch die technischen Probleme der Spielspaß etwas gemindert, weshalb sich die Umsetzung für die Microsoft-Konsole auch in der zweiten Episode einen kleinen Punktabzug einhandelt.
Bei Story basierten Spielen ist es vermutlich schwierig nicht zumindest Details zu spoilern. Aber bei TV Serien machen das die Sender ja auch.
Wirklich das letzte Mal, dass ich bei einem Telltale Spiel den Test hier lese.
Besser ist das @Randall.
Und nix auf Rfinisdingsbums geben. Ist nur der neueste Troll hier ^^
Meh, mir hat Episode 2 nicht wahnsinnig gefallen. Sie war meiner Meinung nach kurz und irgendwie ist auch nichts passiert. Am Ende dachte ich mir: "Okay, das wars jetzt?".
Es hatte schon amüsante Passagen, doch an die erste Episode kam es einfach nicht ran. Ist wohl Geschmackssache.
Ich gebe da nichts drauf und das wüsstest Du auch, hättest Du meine Posts ordentlich gelesen.
Ich war das tatsächlich. Allerdings lief die zweite Episode von GoT für TT Verhältnisse gut, daher hab ich nichts befürchtet.Aber was ich weiß ist, dass Du gerne nach alles Seiten austeilst, von daher weiß ich, wie ich das einzuschätzen habe. Warum hältst Du Dich nicht einfach raus, wenn Du nichts zum Thema zu sagen hast? Vor allem kennst Du mich überhaupt nicht und weißt nicht, was ich mache. Selbst wenn ich darauf abfahren würde, was geht's Dich an?
Geh mal an die frische Luft, dass tut gut.
Punkte hin oder her, die Umsetzung ist schlampig.
@Dexters Komplize:
Und wie ich schon schrieb, warte ich nun, bis alle Fogen draußen sind und überlege es mir dann noch mal.
Da ich mir demnächst eh eine One kaufen werde, werde ich eh noch warten und es dann dafür holen.