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Wer will, kann übrigens auch seine eigene Truppe teilweise oder komplett nach zuvor festgelegten KI-Mustern antreten lassen und nur im Notfall manuell ins Geschehen eingreifen.

Tactics Ogre setzt trotz seines Alters auch erzählerisch Akzente, eine Lokalisierung hat man sich aber leider gespart.

Allerdings geht dadurch in meinen Augen ein Großteil der eigentlich Faszination verloren, die man eben nur verspürt, wenn man jeden Zug selbst minutiös plant, mögliche Resultate und Feindbewegungen abwägt und sich entsprechend zu positionieren versucht. Zudem sind die KI-Anpassungen viel zu rudimentär, um als ernsthafte Alternative durchzugehen – eine nette Spielerei für weniger anspruchsvolle Standardgeplänkel ist die Option aber durchaus.

Ungenutztes Potential

Zudem kann man seine für sämtliche Einheiten individuell festlegbaren KI-Muster zusammen mit persönlicher Figuren- und Schlachtfeldwahl als Datenpaket abspeichern und mit Freunden tauschen, um indirekt gegeneinander anzutreten. Dabei lässt sich sogar eine Reihe von situationsbezogenen Charakterkommentaren festlegen, die man aus einer vorgefertigten Liste auswählen oder von Hand eintippen kann – sicher eine gut gemeinte Dreingabe, die bei entsprechendem Freundeskreis für zusätzliche Langzeitmotivation sorgen kann, direkte Duelle wären aber mit Sicherheit wesentlich unterhaltsamer und spannender gewesen. Schade, dass man diese Möglichkeit verschenkt hat…

Ebenfalls nicht besonders glücklich finde ich die Entscheidung, heimischen Spielern keinerlei Lokalisierung anzubieten. Sowohl Menüs, Erklärungen, Dialoge als auch die gesprochenen Zusammenfassungen zwischen den Kapitelübergängen sind nur auf Englisch verfügbar. Schade auch, dass man nicht noch mehr Sprachaufnahmen veranlasst hat, denn die seltenen Einsätze hätten sicher auch in vielen Schlüsselszenen für noch dichtere Atmosphäre gesorgt. Dramaturgisch merkt man Tactics Ogre sein Alter jedenfalls kaum an. Bei der Präsentation hätte man sich aber hier und da schon etwas mehr gewünscht als aufpolierte Menüs, Effekte und Charakterbildchen.

Andererseits hat man so auch einen gewissen nostalgischen Charme bewahrt. Mich persönlich stören die pixeligen Figuren und Schauplätze kein bisschen, auch wenn ich kein Retrofanatiker bin und mich über Dinge wie die aufgebohrte Weltkarte oder Dialogdarstellung durchaus freue.

Gewollter Retrocharme oder Aufwandsbeschränkung: Die grafische Präsentation wurde nur geringfügig aufpoliert.

Auch der Soundtrack wurde liebevoll überarbeitet und erweitert, Darstellung und Steuerung bis auf die nicht immer optimale Menüführung vorbildlich an die Gegebenheiten der PSP angepasst. Zwar vermisse ich vor allem bei dicht bebautem oder stark zerfurchtem Terrain nach wie vor eine Rotationsfunktion der Spielansicht, aber immerhin kann man die Kamera mittlerweile in eine Art Vogelperspektive kippen, um durch hohe Mauern oder üppige Vegetation verdeckte Einheiten zu erkennen.

Komfortables Taktieren

Wer will, kann sogar Screenshots anfertigen, jederzeit auf Knopfdruck Erklärungen zu Menüpunkten, Anzeigen oder Statusbeeinträchtigungen einblenden und einen Teil der Spieldaten auf Memory Stick installieren, um Ladezeiten zu verkürzen. Letztere halten sich aber auch Beschleunigung in Grenzen und sind kein Vergleich zu den Stottereskapaden des PSone-Remakes. Das eigentliche Aushängeschild sind aber nach wie vor die spannenden Rundenschlachten sowie das facettenreiche Charakter- und Truppenmanagement.    

  1. Sehr geiles Game, endlich mal wieder was für die PSP.. ich spiel da eh nur zwei Spiele drauf: FFT und Disgaea. Beide genial. Jetzt sinds drei. :) Endlich mal nicht das übliche Burnout 48 mit "phatter Grafik" was sonst immer reinkommt.

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