SuperCar Challenge(Rennspiel) von Koch Media Credit: Eutechnyx / Koch Media
Ferrari Challenge mit Supercars

Ferrari Challenge war im letzten Jahr ein solides Rennspiel. Eigentlich eine gute Basis für den geistigen Nachfolger, der die gleiche Technik nutzt, aber den Fuhrpark nicht auf Modelle aus Maranello beschränkt, sondern um weitere Traumflitzer von Herstellern wie Aston Martin, Koenigsegg oder Pagani bereichert. Trotzdem besteht ein Großteil der 44 Karossen aus Ferraris. Allerdings lassen die Polygonmodelle sowohl in den diversen Außenansichten als auch in der Cockpitperspektive Details vermissen – Konkurrenten wie Gran Turismo 5: Prologue oder Need for Speed: Shift zaubern deutlich aufwändigere Modelle und feinere Instrumentenanzeigen auf den Bildschirm. Hässlich sehen die Boliden und Kulissen wie der Nürburgring, Spa oder Monza zwar nicht aus, doch haben auch hier andere Titel die Nase vorn. Es wird schnell sichtbar, dass man die Grafikengine seit dem letzten Jahr kaum weiterentwickelt und die Pisten nahezu 1:1 von Ferrari Challenge übernommen hat. Auch wenn

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=37098,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/ed/34/136758-bild.jpg)]
Video: Bei Ferrari Challenge gab es den Nürburgring nur als Download – jetzt ist er schon von Anfang an mit dabei…

die Bildrate jetzt insgesamt stabiler wirkt, hat sie trotzdem vor allem bei Regenwetter noch mit dem einen oder anderen Slowdown zu kämpfen. Ein Graus ist das Schadensmodell: Genau wie schon bei Ferrari Challenge wirken sich Unfälle nicht auf die Fahrphysik aus und hinterlassen auch optisch bis auf ein paar Kratzer und Beulen kaum Spuren.

Fahrgefühl mit Abstrichen

Worauf kommt es bei einem Rennspiel in erster Linie an? Das Fahrgefühl. Hier hinterlassen die Supercars vor allem mit einem Force Feedback-Lenkrad einen ähnlich soliden Eindruck wie ihre Ferrari-Vorgänger, auch wenn man die eine oder andere Reaktion des Fahrzeugs nicht immer ganz nachvollziehen kann, wenn etwa das Heck unerwartet heftig ausbricht. Profis freuen sich auf die Herausforderung, die durchweg PS-starken Flitzer mit feinfühligem Umgang mit Gas und Bremse im Zaum zu halten, während sich Anfänger mit mehrstufigen Fahrhilfen wie ABS, Traktionskontrolle sowie dynamischer Ideallinie langsam an den Motorsport herantasten können. Ärgerlich ist wie schon beim Vorgänger die automatische Lenk-Korrektur: Wenn man mit dem Controller unterwegs ist, greift einem das Programm auch ohne Fahrhilfen ungefragt unter die Arme, was zur Folge hat, dass Kurven quasi unberechenbar werden. Man weiß also nie, wie stark der Fahrer auf die maximale Lenkbewegung reagieren wird. Das war damals schon nervig und ist es heute noch genau so – vor allem

Der Fuhrpark ist immer noch sehr Ferrari-lastig…

deshalb, weil sich mir der Sinn dahinter nicht erschließen will. Fragwürdig ist zudem das Fahrverhalten auf nasser Oberfläche, bei der das niedrigere Grip-Niveau in Kurven deutlich wird, aber beim Bremspunkt anscheinend kaum eine Rolle spielt.

Gut beschäftigt

Man tut gut daran, die Strecken zunächst im Tutorial-Modus zu üben, in dem der englische Rennfahrer Tiff Needell mit hilfreichen Tipps zur Seite steht. Im Gegensatz zu Ferrari Challenge, in dem lediglich eine Übungspiste zur Verfügung stand, kann man hier alle Kurse zusammen mit dem gesprächigen Beifahrer erkunden. Daneben kämpft man beim Zeitrennen gegen die Uhr oder misst sich im Arcade-Wettbewerb, SuperCar-Turnieren oder dem Herausforderungemodus gegen 16 KI-Raser. Es gibt also genug zu tun, wobei es bedauerlich ist, dass jede Veranstaltung ein bestimmtes Auto-Fabrikat voraussetzt oder sich nach der Wahl des Spielers richtet – ein gemischtes Fahrerfeld findet folglich trotz der breiten Auswahl an Fahrzeugen nicht. Dabei wäre es so schön zu sehen, wie sich z.B. ein Enzo Ferrari gegen eine Corvette schlägt. Auch der Vergleich mit Porsche wäre sicher eine tolle Sache, doch fehlt die deutsche Nobelmarke genau so wie Lamborghini im Aufgebot. Um die maximale Leistung aus den Boliden herauszukitzeln, darf man auch hier fleißig an ihnen herumschrauben – vorausgesetzt, man findet die gut versteckte Option. Die haben die Entwickler nämlich im Supercar Showroom untergebracht, den man nur über das Hauptmenü erreicht. Eine ziemlich blöde Idee, denn vor einem Rennen oder einer Qualifying-Runde müsste man immer wieder diesen Umweg gehen, um Federn, Sturz oder Wagenhöhe einzustellen. Dabei hat man beim Fahrwerk oft nur die Wahl zwischen hart und weich – Feineinstellungen sind genau so wenig möglich wie Veränderungen am Getriebe, Abtrieb oder Differenzial. Gerade im Vergleich mit Forza ist das, was System 3 beim Setup auffährt, nicht nur oberflächlich, sondern auch enttäuschend. Mehr Möglichkeiten hat man beim Vinyl-Editor, bei dem man aus einer breiten Palette an Mustern und Farben seine eigenen Designs gestalten kann. Wenns besonders schön wird, darf man sogar zum rudimentären Fotomodus greifen und einen Schnappschuss anfertigen, der genau so auf der Festplatte verewigt werden kann wie die Wagensetups. Bei den ansehnlichen Replays gibt es diese Option allerdings nicht, doch sollte man nach dem Installieren des aktuellen Patches eh die Finger von den Wiederholungen lassen. Warum? Weil das Spiel sowohl auf meiner privaten Konsole als auch in der Redaktions-PS3 nach wenigen Sekunden zum Absturz führte, der sogar einen Kaltstart des Geräts notwendig machte. 

  1. habe noch nicht mal gewusst das ein nachfolger zu dem ferrarri game raustkommt.
    das spiel ist mist, hätte mir davon sowieso nichts erhofft.
    würde zu nfs shift oder GRID raten.

  2. Klingt nach der dümmsten KI in einem Rennspiel, die es jemals gab...o_O
    Man kann es doch soviel besser machen, war da kein Geld mehr für da? Neben Motorengeräuschen ist die KI das Wichtigste für mich in einem Rennspiel! Naja, seit Burnout Paradise (was ich dermaßen enttäuschend fand!) spiele ich sowieso keine rennspiele mehr...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1