Trällernde Bausteine

Auch musikalisch bin ich auf die vorgegebenen Mario-Stücke angewiesen: Editoren für eigene Kompositionen oder für Intro-Sequenzen fehlen. Lediglich mit den bekannten klingelnden Noten-Plattformen lassen sich simple Melodien ins Spiel bringen. Im Gegenzug klingen die vergnügt fiepsenden Soundtrack-Klassiker aber genau so charmant wie eh und je – und beim Basteln wird es noch musikalischer. Beim Platzieren von Blocks und Gegnern trällert eine Vocaloid-Stimme ihre Namen vergnügt im Takt: Gumbagumba – guuumba! Block, Block, blockblockblock Blooock! Laaakituuu! So macht das Basteln Spaß! Auch im Rest des Spiels ist viel Liebe in die Menüs geflossen. Beim bequemen Anordnen der Bausteine bekommen alle Objekte kleine Cartoon-Beinchen verpasst, die wild in der Luft herumzappeln. Mindestens genauso putzig ist die Katzenpfote, die ich beim Basteln auf dem Bildschirm anzeigen kann. Sie erscheint immer dort, wo ich an Objekten herumwurschtle.

Beschränkte Werkzeuge

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Man darf entweder an Vorlagen herumbasteln oder fängt mit einer leeren “Leinwand” an. © 4P/Screenshot

Nach einer Beschwerde über die vorgegebene Hautfarbe der virtuellen Hand hat Nintendo die Situation offenbar mit Humor genommen und neben unterschiedlich dunklen Teints auch die Pfote integriert. Ab und zu surrt sogar eine Fliege über den Schirm – wer drauf patscht, startet ein kleines Minispiel mit Fliegenklatsche. Ein weiteres Manko ist die kleine Zahl an Bausteinen und Werkzeugen, wodurch bei weitem nicht so kreative Ideen möglich sind wie bei der Konkurrenz oder in verrückten Mario-Mods auf dem PC. Kleine Puzzle-Einlagen und Geschicklichkeits-Spielchen sind zwar machbar – es bewegt sich aber alles im eng gefassten Korsett des Jump-n-Run-Baukastens, während bei Sackboy oder Project Spark auch völlig andere Genres und Perspektiven in den Userlevels auftauchten. Vor allem die zahlreichen Materialien machen LittleBigPlanet so vielseitig. Mit entsprechendem Kunstverstand und Zeitaufwand kann man dort alles Mögliche bauen: vom versunkenen, halb vermoderten Schiffswrack bis hin zu leuchtenden Neon-Shootern oder Sportspielchen für bis zu vier Teilnehmer. Auch Sonys Werkzeuge sind viel üppiger. Fast alles lässt sich dort überall festkleben, mit feinen Eckenwerkzeugen zurechtschneiden, in der Schwerkraft, mit KI-Bots oder anderweitig manipulieren.

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Jetzt wird es knackig: In der 100-Mario-Herausforderung lassen sich verlorene Leben durch entsprechende Pilze in den Levels wieder auffüllen. Anderswo nützen die “1-Ups” herzlich wenig. © 4P/Screenshot

Nintendo liefert dagegen nur ein stark beschränktes Programm ab: Es gibt keinerlei Multiplayer, keine Checkpoints und keine ausgefeilten Werkzeuge. Wenn ich z.B. einen Tunnel mit massenhaft Trampolinen ausstatte, muss ich damit leben, dass manchmal eins seitlich wegrutscht. Auch an der Decke kann ich sie mangels Klebe-Funktion nicht befestigen. Ob ein Objekt fest mit seiner Umgebung verbunden bleibt, bestimmen hier die Regeln des Baukastens.

 

  1. Ich mache mal den Anfang und poste hier mal ein Level, welches ich selbst erstellt habe und ich persönlich als gut einschätzen würde.
    Mario's Mansion 3.0 Final
    E7E4-0000-006F-79A5

  2. BigEl_nobody hat geschrieben:
    Wo sind die Level und Welten von Spielern, die qualitativ mit den Kreationen der hauseigenen Titel mithalten können? ...
    Dann erstell doch mal ein paar mit so einer Qualität.

  3. In erster Linie sind einfach sicher ganz viele Kinder dabei - und Trolle.
    Nintendo muss in erster Linie an einem besseren System arbeiten wie man an gute Levels kommt.
    Ob durch Tags, etwas spezifischere Nutzerbewertung (wird aber kaum jemand verwenden...) oder sonst etwas.

  4. Nach 20 Stunden, ein paar selbstgebastelten Level und jeder Menge gespielter Varianten anderer User muss ich sagen: Meh...
    Der Funke will bei mir irgendwie einfach nicht zünden. Ja, das Levelbauen ist einfach, bleibt aber doch sehr oberflächlich. Vielleicht liegts nur an mir aber die zu Verfügung stehenden Bauteile wecken einfach keine Kreativität, und es fehlt eine GANZE Menge an Teilen aus den 2D Marios.
    Enttäuscht bin ich ehrlich gesagt auch von der Kreativität der Community, Ja es gibt wirklich tolle Levels die auch Spaß machen zu spielen, die konnte ich aber insgesamt an einer Hand abzählen.
    Den Rest bilden automatische Mariolevel. die zwar schön zum Anschauen, aber ansonsten komplett nutzlos sind, und die superschweren I Wann be the Guy Varianten. Der Großteil besteht aber einfach nur aus unterdurchschnittlichen 2 Minuten Häppchen.
    Wo sind die Level und Welten von Spielern, die qualitativ mit den Kreationen der hauseigenen Titel mithalten können? Es war natürlich ein Risiko, da die Qualität des Spiels von der Leistung der Spieler abhängt, trotzdem bleibt es in meinen Augen ernüchternd. Entweder es ist viel schwerer als man vielleicht denkt, der Editor bietet zu wenig Möglichkeiten oder die Community ist einfach nicht gut genug...

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