Super Mario Galaxy 2(Geschicklichkeit) von Nintendo Credit: Nintendo / Nintendo

Das Sternenschiffgesicht

Auch Luigi ist spielbar: Ab und zu bietet er seine Hilfe an.

Die Kulisse hinterlässt mit ihren herrlichen Lichteffekten vor allem auf den strahlenden Planeten einen hervorragenden Eindruck, aber auch das Wabern und Glitzern kann sich sehen lassen, zumal sich teilweise mehr auf einem Bildschirm bewegt als im Vorgänger; allerdings gibt es ab und zu auch mal einen Ruckler und unschöne Schwenks auf Texturblöcke. Aber ansonsten sind die Aussichten heiter bis zauberhaft, zumal einige der Bosse wie der Metallkoloss oder der chinesische Drache mit ihrem Auftreten begeistern.

Neu ist nicht nur das Sternenschiff in Form eines gigantischen Mariokopfes, sondern auch die flache Sternenkarte, auf der man ähnlich wie in früheren Mario Bros.-Spielen seine Route wählen kann. Obwohl sich der Weg manchmal gabelt und obwohl man zwischendurch neue Himmelskörper entstehen lassen kann, geht es linear von der ersten bis zur sechsten bzw. siebten Welt. Wie gehabt muss man für das Betreten des finalen Planeten eine gewisse Menge an Sternen gesammelt haben, um den Bosskampf zu bestreiten. Also heißt es: Zurück in bekannte Welten. Vorbildlich sind all die Übersichten und Statistiken – man weiß immer, was man wo bereits gesammelt hat und wo etwas zu holen ist.

Kniffliger und komfortabler

Egal ob skaten, fliegen, tauchen oder gleiten – Luigi und Mario sind immer in Bewegung.

Der Schwierigkeitsgrad hat vor allem in den kleinen Herausforderungen zugelegt: Selbst Veteranen werden nicht auf Anhieb alles schaffen, was in den neuen Kampfarenen auf Zeit gefordert wird, die man quasi per Teleport erreicht – aber das ist auch nicht nötig, um das Spiel zu meistern. Sehr interessant sind die neuen Rätselabschnitte mit dem Bohrer: Man kannte bereits Gravitations-, Schalter- und Drehlevel aus dem Vorgänger, jetzt kann man sich auch mal an sandigen Oberflächen in die Tiefe bohren. Das wird sehr gut visualisiert, ist einfach zu bedienen und macht auch deshalb Laune, weil man um Ecken denken muss: Wie muss ich mich nach unten bohren, wenn ich nach dem dritten Buddeln ganz oben landen will?

Nintendo hat Wort gehalten, was den Anspruch angeht: Man wird wesentlich früher als im Vorgänger mit Marios Tod konfrontiert, denn es gibt einige knifflige Level. Aber der Weg zur nächsten Welt ist immer noch ein angenehmer, denn man hat nicht nur viele Alternativen, um Sterne zu sammeln, sondern profitiert von komfortablen Checkpoints und einer Menge Möglichkeiten, sich neue Leben zu verschaffen – sei es über hundert Kristalle, die man sogar auf der Bank speichern und von anderen Spielständen aus abheben kann, über das einfache Würfeln oder Spender auf dem Sternenschiff, denen die 1-up-Pilze nie ausgehen All das führt dazu, dass man bis zum Finale eigentlich nie in die Bredouille kommt.

Einer der frühen Bosskämpfe ist auch gleich einer der ansehnlichsten: Der chinesische Drache bohrt sich gefräßig durch den Planeten!

Das Gute ist der Spielfluss, aber ab und zu vermisst man auch schwierige Situationen für die einfache Akrobatik wie etwa in Mario64: Es kommt ganz selten dazu, dass man die Salti und Wandsprünge wirklich punktgenau in Folge setzen muss, um in einem Level weiter zu kommen. Es wäre auch klasse gewesen, wenn Veteranen hier über ihre Skills zusätzliche Planeten hätten freischalten können, anstatt sie einfach für Kristalle bei den Lumas zu kaufen. Das Knifflige sind eher Trial&Error-Situationen, in denen man sich einen Weg einprägen und exakt nachsteuern muss, oder die wirklich gelungenen Rätselabschnitte, in denen man sich rechtzeitig Plattformen schaffen oder plötzlich entstehenden Abgründen ausweichen muss, während man gleichzeitig attackiert wird.

Kooperation und grüne Sterne

Es gibt jedoch keine schweren Bereiche, die die Perfektion der akrobatischen Steuerung wie etwa den Seitwärtssalto wirklich verlangen. Und für brisante Situationen gibt es auch einen Autopiloten namens Rosalia: Die nachtschwarze Lady hilft einem, wenn man zu viele Leben an einer Stelle verliert, indem sie in Mario schlüpft und die optimale Route einfach bis zum nächsten Stern abläuft. Allerdings bekommt man dann auch nur einen bronzenen Stern. Diese Hilfe ist auch optional, so dass man sich hier nicht so dauersicher oder gegängelt fühlt wie etwa mit Elika in Prince of Persia. Aber wäre es nicht klasse gewesen, einen Extrastern für Kenner einzubinden? Immerhin: Nach dem Finale darf man noch mal 120 grüne Sterne jagen; obwohl manche Planeten schnell erkundet sind, wird der Umfang des Vorgängers nochmal übertroffen.

Wer menschliche Hilfe bevorzugt, kann mit einem Freund auch kooperativ loslegen: Er schnappt sich eine Remote, um in einen sternenförmigen Luma zu schlüpfen. Der folgt Mario zwar automatisch, aber mit ihm kann man nicht nur Kristalle und Münzen sammeln, sondern auch Checkpoints aktivieren, Monster beschießen, sie kurzfristig aufhalten oder per Schütteln besiegen. Das macht zwar kurzfristig Laune, ist in manchen Situationen sehr hilfreich und ein kleiner Fortschritt gegenüber dem Vorgänger, allerdings kann es auch zu einem verwirrenden Hin und Her auf dem Bildschirm kommen, wenn plötzlich überall Kristalle heran rauschen.

  1. Krass, wie anders sich das jetzt anfühlt, wenn man derartig die Steuerung von Odyssey intus hat. Ich hab's neulich mal wieder rausgekramt und war doch sehr überrascht. Was wieder einmal beweist, dass Nintendo bei seinen 3D-Plattformern nur wenig von früheren Spielen abkupfert - im Gegenstaz zu manchen 2D-Titeln wie Kirby.

  2. Der Verdacht hat sich im übrigen bestätigt, ich habe mir heute die Retail-Version bei Saturn gekauft und dort sind diese Bugs nicht enthalten. Jetzt kann ich das Spiel endlich in vollen Zügen genießen. Ich habe jetzt 87 Sterne, mal sehen, ob es mir gelingt an alle 120 Sterne zu kommen. Den Durchgang mit Luigis 120 Sternen zähl ich mal nicht mit, da man ja die selben Sterne noch einmal einsammeln muss, inklusive der 2 Bonus-Sterne hinterher.
    Edit: Der Neuanfang hat sich bewährt gemacht und kann selber meine damalige Kritik nicht mehr wirklich nachvollziehen (die 3D Teile haben bei mir leider sehr spät gezündet und die Nunchuk Methode kam bei mir erst nicht an, mittlerweile mlöchte ich diese gar nicht mehr missen, da ich nun super damit zurechtkomme) ich finde mittlerweile, dass beide Teile sowohl der erste als auch der zweite Teil echte Meilensteine sind und zu den besten Jump and Runs ever gehören, soviele neue Ideen, die Galaxien mal kleinere, mal größere soviele verschiedene Planeten und jeder anders als der vorherige, mit einem Wort genial.

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