Und dann beißt sich das demotivierende Wiederholspiel auch noch mit der rasanten Action. Fällt das einem Entwickler denn wirklich nicht auf? Warum programmiert man ein Spiel, das immer dann aufregend gut ist, wenn man sich mit schwungvollem Übermut in Monstermassen wirft, um ihnen aus nächster Nähe eine Ladung Schrot oder eine Railgun-Kugel aus weiter Ferne durch den Kopf gehen zu lassen – das seinen Spielern gleichzeitig aber ständig Bremsklötze in die Wege wirft, um ihnen genau diesen Schwung zu nehmen?
Dass die Geschosse nicht präzise dort einschlagen, wohin man zielt, sondern meist eine Idee zu stark streuen: geschenkt. Dafür schmeißt man explodierende Fässer und
überdeckt Säureflecken mit dem Blut, das aus abtrennten Köpfen spritzt. Strafe ist kein besonders guter Shooter, zumal man Gegner weder grunzen noch kommen noch sterben hört. Es macht mit seiner Attitüde, der Rasanz und einer präzisen Steuerung aber durchaus Laune.
Doch weil man ständig auf der Hut sein muss, nicht den einen schnellen Tod zu sterben, stürzt man sich eben nicht Hals über Kopf in diese frenetische Action, sondern huscht besser von einer sicheren Ecke in die nächste, während man ständig nach hinten, oben und unten schaut, damit man ja nicht unverhofft gemeuchelt wird. Gesundheitskisten oder neue Rüstung erhält man so selten, dass sie das aggressive Vorstoßen nicht fördern. Eigentlich ist Strafe eine Tortur: Man fühlt, wie viel Spaß es machen würde, wäre es nicht in diese vermeintlich hippe Endlosschleife gequetscht worden.
Zu allem Überfluss muss man es außerdem am Stück zocken, weil man nicht einmal an Checkpunkten das Spiel verlassen darf, um an gleicher Stelle wiedereinzusteigen. Ich habe gute Läufe jedenfalls nur deshalb abgebrochen, weil mir schlicht die Zeit für ein weiteres Level fehlte – danke auch!
Die Kommandozeile zu einem besseren Spiel
Oder waren sich die Entwickler sehr wohl der Schwächen ihrer gesprungenen Schallplatte bewusst? Irgendwann hatte ich nämlich die Nase voll, wollte etwas Anderes spielen und hab’ einfach mal auf den zweiten Computer im Hauptmenü geklickt. Ein DOS-Prompt öffnete sich, ich konnte „Murderzone.exe“ eintippen – und fand mich in einem komplett neuen Spielmodus wieder. Einem kleineren, sicherlich, denn Murderzone ist nichts weiter als eine Sammlung von Arenen, in denen man möglichst lange gegen stärker werdende
Gegnerwellen bestehen muss.
Dort verzeichnet man allerdings dauerhaften Fortschritt. Murderone zählt nämlich das Blut aller Getöteten (und es ist eine Freude, wenn sich jeder umkippende Feind mit einem Ping und einer Zahl über dem Kopf verabschiedet!), während man alle paar tausend Liter zusätzliche Waffen, Gegenstände und andere Hilfen freischaltet, um irgendwann im oberen Bereich weltweiter Ranglisten mitzumischen.
Online oder nicht mal lokal?
Nur… Moment mal! Wieso werden die eigenen Bestmarken weder online noch lokal festgehalten, obwohl entsprechende Menüs genau dafür gemacht zu sein scheinen? Ist das ein Bug, der irgendwann beseitigt wird? Das wäre zumindest nicht verwunderlich, denn Strafe mangelt es nicht an teils ärgerlichen Fehlern: Mal setzt die Musik aus, mal erkennt man die Skybox durch eine Wand hindurch, mal schießen Gegner durch eigentlich undurchdringliche Objekte oder man steckt in der Levelarchitektur fest.
Blöd auch, dass man zum Freischalten weiterer Schauplätze in der Murderzone erst bestimmte Abschnitte im Hauptspiel erreichen muss. Man kann dessen drögen Spießroutenlauf also nicht zugunsten der besseren Spielvariante ignorieren. Nein, wer wirklich aufs Wesentliche fokussierte Herausforderungen im Bereich der Ego-Shooter sucht, der ist bei Devil Daggers bedeutend besser aufgehoben.
"The game should be renamed to Backpedal instead of Strafe because enemies always go for you in a straight line, leaving you no room to actually strafe"
xD
Das miese Level"design" laessts nich zu und die schimmligen Gegner machens nicht noetig.
Puh, habs mir aus Interesse mal kurz reingezogen.
Was ein riesiger Haufen Mist. Die Waffen haben ueberhaupt keinen Punch, die Gegner sind langweilig und lame, die Level sind langweilig und lame, circle strafe is gar nich
Wenn die Gegner mehr tun wuerden als wie n nasser Sack Mehl in sich zusammen zu fallen und es ein persistentes Fortschrittsgefuehl gaebe, ok, dann koennte man da ab und zu mal zum runterkommen ne Runde zocken. Aber so?
Zum Glueck gibts ne riesen Auswahl an guter no-brain-FPS an denen man den Frust ueber das hier verschenkte Potential rauslassen kann.
Jetzt bin ich mal auf Dusk (SP) und Quake Champions (MP) gespannt, die scheinen sich ja auf nem guten Weg zu befinden.