Tatsächlich habe ich Stern Pinball Arcade jetzt einige Tage lang gespielt und mein Tokenstapel ist in dieser Zeit nicht kleiner, sondern größer geworden. Mag sein, dass sich das irgendwann ändert. Doch selbst dann bliebe ein Tisch stets kostenfrei, ein weiterer wohl in der Rotation und ich empfinde zudem die Preise für einzelne Automaten als sehr angemessen, weshalb ich einige schon meiner Bibliothek hinzugefügt habe. Die limitierten Versionen kann man übrigens nicht kaufen; sie sind stets nur über den Einsatz von Token spielbar.

Es sei außerdem erwähnt, dass sich sämtliche Informationen ausschließlich auf die für Oculus Rift verfügbare Version beziehen. Die für Steam und Konsolen erhältlichen Fassungen enthalten zwar ähnliche Inhalte, unterscheiden sich aber sowohl preislich als auch technisch zum Teil deutlich.

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Die Menüs werden einem modernen VR-Titel nicht gerecht. Steht man am Automaten, spielt Stern Pinball Arcade aber stark auf. © 4P/Screenshot

Ohne Standard in die Virtual Reality

Die technische Seite ist ja der Aspekt, mit dem FarSight über die Jahre immer wieder mal zu kämpfen hatte; auf Steam kursierende Wertungen resultieren zu einem großen Teil aus entsprechenden Schwierigkeiten. In der virtuellen Realität sind mir aber noch keine Probleme untergekommen – was jedoch nicht bedeutet, dass die Interaktion durchweg gelungen sei. Vielmehr sind die Menüs (wie seit Jahren schon) seltsam unhandlich und zum großen Teil schrecklich unübersichtlich.

In der Liste aller verfügbaren, wild durcheinander aufgeführten Flipper, gibt es z.B. einen Scrollbalken, den man mit dem Kopf anvisieren muss, um ihn dann per Tastendruck zu aktivieren. Dabei macht es nicht einmal einen Unterschied, ob man Touch-Controller oder herkömmliches Gamepad nutzt. Schlimmer noch: Spielt bloß nicht mit den Rift-eigenen Controllern! Mit denen ist es nämlich nahezu unmöglich ein Gefühl für den genauen Druckpunkt zu entwickeln. Dieses Gefühl ist für alle Techniken, bei denen man den Ball nicht mit voller Kraft in die Tiefe des Raums drischt, aber unerlässlich! Glück im Unglück: Mit Gamepad fühlt sich Stern Pinball Arcade so klasse

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So unscheinbar manche Tische auf den ersten Blick wirken, so sehr überzeugen sie spielerisch. © 4P/Screenshot

wie eh und je an. Schade nur, dass man die Tasten nicht frei belegen darf.

Von A(nfänger) bis W(izard)

Die grundsätzlich überzeugende Physik erlaubt zudem noch immer absurd einfache Live Catches – nach wie vor aber auch alle anderen Tricks, die für echte Wizards unverzichtbar sind (wohingegen ich selbst nach allen den Jahren noch immer Grundlagentraining betreibe).

Und das ist ohnehin das Wichtigste: Einige dieser virtuellen Nachbauten sind nicht umsonst Klassiker der interaktiven Unterhaltung! Natürlich unterscheiden sich die Automaten in Sachen Abwechslung, Anspruch, Größe und Inszenierung – allen gleich ist aber, dass man sich Dutzende Stunden in jeden einzelnen vertiefen kann. Während Star Trek etwa auf der Lizenz der aktuellen Filme basiert und spielerisch keine Offenbarung ist, schnippst man die Kugel dort angenehm flott über Bahnen und Rampen. Das auf dem ursprünglichen Film basierende Ghostbusters ist hingegen weniger schwungvoll, belohnt dafür aber vor allem Könner, AC/DC rockt mit seiner großen Auswahl lizenzierter Musikstücke sowie einer lauten Glocke in der Mitte des Spielfelds, auf dem Mustang-Tisch dreht sich wie in einem Autohaus ein strahlend beleuchtetes Fahrzeug und das ist längst nicht alles.

Das ist schließlich eine große Stärke dieser speziellen Version der Stern-Simulation: Die teils komplexen Bauteile wirken in der virtuellen Welt um einiges eindrucksvoller als auf dem flachen Bildschirm. Man kann die Wege der Kugel genauer einschätzen und erkennt deutlich besser, wann man die Kugel abschießen muss und wohin sie anschließend rollt. Man ist ja nicht an eine feste Perspektive gebunden ist und kann die Umgebung samt Tisch außerdem jederzeit neu zentrieren.

  1. Leider nicht. Zumal ja schon die Rift-Version zwei Jahre auf sich warten ließ. Am Ende isses Oculus-exklusiv, was wirklich schade wäre! Aber Infos gibt's leider nicht. Ich schreib die mal an und sag Bescheid, falls sie sich melden.
    Hui, das ging schnell: Stern Pinball Arcade wird in der Tat "mindestens ein Jahr lang" weiter Oculus-exklusiv sein, so die Antwort der FarSight-PR.

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