Verlasse den Planeten nicht!

Der erste Eindruck ist ein guter: Aufwändige Zeichnungen versüßen kurze Ladezeiten und stellen neun Völker vor, die in einer beliebig großen Sternenwelt um die Vorherrschaft ringen. Nach der Wahl der Herkunft übernimmt man vorgegebene Werte oder wählt Stärken und Schwächen. Eine gesprochene Einführung stellt sowohl Steuerung als auch Spielprinzip vor und ansehnliche Planeten drehen sich vor übersichtlichen Menüs.

Übersichtlich jedenfalls, so lange man die Verwaltung eines Planeten nicht verlässt – so lange man den Bau neuer Gebäude und Schiffe anordnet, Fabrikarbeiter zu Wissenschaftlern oder Bauern macht und umgekehrt. Sobald man sich allerdings um mehr als einen Planeten kümmert (eine automatische Verwaltung gibt es leider nicht), springt die Menüführung so schlecht nachvollziehbar zwischen verschiedenen Bildschirmen umher, dass man den Überblick verliert.

Kolonialwirtschaft als Zukunftsmodell

Und selbstverständlich dauert es nicht lange, bis man den zweiten Planeten erobert; die Landung des sofort bereitstehenden Kolonieschiffs sichert schnell die erste “Außenstelle”. Auf jedem Planeten können dabei verschieden viele Bewohner siedeln, die je nach Beschaffenheit ihrer neuen Heimat unterschiedlich effektiv Landwirtschaft betreiben, Fabrikerzeugnisse herstellen oder forschen. Der Bau neuer Kolonieschiffe ermöglicht schließlich die weitere Expansion.

Notwendig ist sie deshalb, weil StarDrive 2 das kriegerische Erobern des Weltalls fordert: Weder ist ein diplomatischer Sieg möglich noch genügt das Entstehen einer Hochkultur. Obwohl man aufeinanderfolgende

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Es ist ausgesprochen befriedigend, wenn die selbst erstellte Flotte einen Sieg erringt. © 4P/Screenshot

Züge durch Halten der Leertaste praktisch ohne Pause “durchwinken” kann, gleicht der Rhythmus dabei der klassischen Eroberungsstrategie wie Master of Orion oder Civilization.

Selbstgemacht

Das Besondere ist der umfangreiche Baukasten zum Erstellen eigener Raumschiffe. Es gibt zwar Blaupausen verschiedener Schiffstypen, aber spätestens wenn die Forschung den Bau stärkerer Waffen, härterer Rüstung und anderer Module ermöglicht, muss man diese auf vorhandenen oder komplett neuen Grundrissen anbringen. So trocken das Ausrüsten auf der karierten Unterlage auch aussieht: Das Entwerfen mächtiger Kreuzer oder flinker Spione ist ungemein motivierend.

Leider zeigt das Spiel bei der Auswahl der Schiffe nicht deren grundlegende offensive und defensive Werte an – ebenfalls ein Ärgernis, das die Handhabung erschwert. Zudem verpufft ein Teil der Begeisterung über den Eigenbau ausgerechnet in den Weltraumschlachten, die in Echtzeit stattfinden. Es fehlen wichtige Optionen, um spezielle Stärken gezielt einzusetzen. So kann man die Schiffe zwar anweisen, aus großer Entfernung das Feuer zu eröffnen, es gibt aber keinen Befehl, der sie zum Halten eines Mindestabstands bewegt. Meist ist es am sinnvollsten, die gesamte Flotte nacheinander auf sämtliche Gegner zu hetzen, anstatt clever zu taktieren.

  1. Panzergrenadier hat geschrieben: So wie beim ersten Teil, wo die Weiterentwicklung aufgrund des zweiten Teiles eingestellt wurde? Ich habe ehrlich nicht viel erwartet und mit einer Wertung in dem Bereich gerechnet. Zwar hat StarDrive teilweise gute Ansätze, aber es riecht eben nicht um weiter oben mitzuspielen. Vermutlich wird man trotzdem seinen Spaß an dem Spiel haben können, aber es ist eben kein Spiel für jeden.
    Hatte auch gehofft, dass hier mehr auf die Abzock-Tour des Devs eingegangen wird. Kann man schließlich alles nachlesen. Bezeichnend, dass auch der Nachfolger unausgegoren ist. Wahrscheinlich wird hier mit den gleichen Versprechen bzgl. Nachbesserung geworben und das Game dann fallengelassen...

  2. Gestern wurde ein Update aufgespielt, das genau das Problem mit der KI bei Grenzverletzungen und der Diplomatie allgemein behebt! Scheinbar nimmt man sich die Kritik doch zu Herzen.

  3. Eisenherz hat geschrieben:Möglicherweise wirds ja auch noch weiterentwickelt und gepatcht. Die Kritikpunkte sind ja eigentlich nichts, was man mit Patches nicht beheben könnte. Vorausgesetzt natürlich, der Entwickler bricht nicht wieder wie beim ersten Teil die Entwicklung einfach ab und wendet sich was Neuem zu.
    So wie beim ersten Teil, wo die Weiterentwicklung aufgrund des zweiten Teiles eingestellt wurde? Ich habe ehrlich nicht viel erwartet und mit einer Wertung in dem Bereich gerechnet. Zwar hat StarDrive teilweise gute Ansätze, aber es riecht eben nicht um weiter oben mitzuspielen. Vermutlich wird man trotzdem seinen Spaß an dem Spiel haben können, aber es ist eben kein Spiel für jeden.

  4. Möglicherweise wirds ja auch noch weiterentwickelt und gepatcht. Die Kritikpunkte sind ja eigentlich nichts, was man mit Patches nicht beheben könnte. Vorausgesetzt natürlich, der Entwickler bricht nicht wieder wie beim ersten Teil die Entwicklung einfach ab und wendet sich was Neuem zu.

  5. Eisenherz hat geschrieben:Schade, schade ... Gerade das Art Design gefällt mir gut. Aber was nutzt das, wenn der Rest madig ist?
    60% sind madig? Ist doch fuer 4p ganz ok fuer so ein Spiel. Solche Spiele machen meist ab 50% genug Spass, auch wenn sie nicht perfekt sind.

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