Der lange Weg zum Klo
Man fragt sich ja schon als Tomb Raider manchmal, wie die uralten Völker, in deren heiligen Hallen eine gewisse Archäologin nach Heiligtümern sucht, im Falle einer schnellen Evakuierung eigentlich an ihre Schätze kommen wollten. Hier noch ein Hebel, da noch ein Mechanismus… Nachdem ich mich durch die furchtbar vertrackten Militär-Einrichtungen dieses Star Wars-Ablegers gerätselt habe, gibt es für mich allerdings nur noch eine Frage: Was zum
Henker macht ein Klon eigentlich, wenn er mal dringend aufs Klo muss? Und vor allem: Was, wenn er lieber alleine gehen wollte?!Ein weiterer Raum, drei weitere Gegnerwellen – danach wird gepuzzelt und dann geht’s von vorne los.
Klon und Jedi – die besten Kumpel!
Gefühlt waren es bestimmt drei Viertel meiner Zeit gewesen, in denen ich mich durch diverse Mechanismen schalten, hebeln oder quicktime-reagieren musste, damit ich endlich den nächsten Raum betreten durfte. Zur Begrüßung gab’s meist ein kurzes Gefecht, dann tauchte die zweite, manchmal auch die dritte Gegnerwelle auf, und schon stand wieder Knobeln auf dem Plan. Mit welchen aus der Fernsehserie bekannten Figuren ich dabei unterwegs war, spielte kaum eine Rolle – auf die Auswahl hatte ich ohnehin keinen Einfluss. Es gibt zwei Charakter-Typen: Die mit Laserkanone aufgewachsenen Klone ballern ganz klassisch, gehen hinter kniehohen Hindernissen in Deckung und bringen an markierten Punkten Minen an; die eleganten Jedi springen hingegen mit gezücktem Laserschwert auf ihren Feind zu, blocken Schüsse ab und erreichen über kleine Stege, Haken oder per Wandlauf ferne Plattformen – alles ausschließlich per Stylus. Durch Antippen eines Gegners schießen die Klone und springen die Jedi; Letztere führen nach drei ungestörten Kombo-Hieben zudem einen besonders mächtigen Schlag aus, wenn ich den Stift über den Touchscreen ziehe. Unterschiede innerhalb der Typen, etwa zwischen Anakin und Ahsoka oder Rex und Padmé, sind allerdings rein kosmetischer Natur. Immerhin teilt mir der belanglose Plot aber mal zwei Klone, mal zwei Jedi und mal ein gemischtes Doppel zu.
In Actionmomenten ist die Zusammenstellung dabei schnuppe; den normalen, den gut gepanzerten und selbst den besonders flinken Droiden erledigen aus der Deckung feuernde Klone ähnlich zuverlässig wie übers Schlachtfeld hüpfende Jedi-Ritter. Allerdings kämpfen beide auch mit einer Steuerung, die nicht nur manche (ohnehin kaum vorhandene) Finesse, sondern selbst einfachste Manöver verhindern kann. So gehen die Klone z.B. eigenständig in den entsprechenden Positionen in Deckung. Will man sie von dort wegbewegen – etwa weil ein großer Blechstampfer anrumpelt – bleiben sie aber schon mal hängen, wenn man sie mit dem Stift nicht gaaanz deutlich um das “Hindernis” herum lenkt. Die mangelnde Fehlertoleranz stört außerdem beim Betätigen von Schaltern oder anderen Objekten: Steht eine Figur nur schräg vor dem Bedienfeld, geschieht beim Antippen desselben rein gar nichts. Wie viele Bögen ich hier geschlagen habe, um endlich präzise vor meiner nächsten Konsole zu “landen”…
Aus vor langer Zeit…
Und manchmal hilft selbst das nicht – oder zumindest nicht sofort. Mitunter registriert das Spiel mein Tippen jedenfalls nicht, was besonders für die Jedi eine Qual sein kann. Die müssen nämlich oft
im Stil des persischen Prinzen über nur kurzzeitig verfügbare Plattformen springen oder an Hangelhaken schwingen. Timing spielt dabei die zentrale Rolle, denn beim Wandlauf fallen sie einfach runter, wenn ich nicht schnell genug auf den nächsten Vorsprung zeige. Umso frustrierender, WENN ich denn schnell genug tippe und trotzdem nichts passiert – vom tiefen Fall an den Rücksetzpunkt zu dem kniffligen Kampf davor mal abgesehen… Mitunter ist daran auch die im ungünstigsten Moment drehende Kamera Schuld. Auf diese Art habe ich mich durch einige Versuch-mich-ich-lass-dich-scheitern-Abschnitte gefrustet und mich gefragt, ob ich irgendwann eigentlich mehr tun darf, als stets zwei Charaktere durch geschicktes Hin- und Herschalten zum Ausgang zu puzzeln.Die zwei Protagonisten verständigen sich sogar durch Sprachausgabe. Erzählerisch kommt freilich trotzdem wenig rum.
Nun, es gibt Reaktionsspielchen, Punkte für die Highscore-Liste sowie zum Freischalten von Hintergrundinformationen und Konzeptzeichnungen. Mal müssen beide Figuren auch schnell einem Satz Minen ausweichen oder unter Beschuss eine Kombination von Schaltern betätigen. Doch all das bleibt behäbig, ungenau, unbefriedigend. Einige Boss-Droiden fordern dabei oberflächlich gesehen sogar zum spannenden Tanz – z.B. jener, den ich erst von hinten beschießen muss, um ihm anschließend eine Mine ans Bein zu kleben. Aber spätestens dann, wenn es mein KI-Kumpel nicht mal fertig bringt, den Riesen von vorne abzulenken, so dass ich mich nach hinten schleichen kann, wo ich dank des cleveren Kamerawinkels noch dazu komplett hinter der Blechbüchse verschwinde, dann zeigt sich einfach, dass die DS-Version von Republic Heroes kaum mehr ist als ein sehr altes Relikt aus einem weit entfernten Spiele-Universum. Und nein: Auch mit einem kooperativen Kumpel wird die Action nicht besser. Wie auch – auf die Mehrspieler-Optionen der großen Versionen verzichtet es ja!
JaJa Podracer das waren noch Zeiten!:D
Oh man, gibts eigentlich sowas wie Entwicklerehre? Irgendwie sind fast alle Lizenzspiele verarsche. Ich bin ein einziges mal daraf reingefallen, da hab ich mir im LSD-Rausch Independence Day für den PC gekauft... ich schäm mich immernoch soooooooooo....