Frühe Insomniac-Perlen

Klar hatte ich damals, in den Jahren 1998, 1999 und 2000 auf der PSone die Spyro-Abenteuer im Laufwerk. Und ich erinnere mich, dass ich die Action-Adventure mit dem chaotischen Drachen sehr sympathisch fand. Was ich allerdings vollkommen verdrängt hatte und erst im Rahmen des Vergleichs mit den Ur-Versionen wieder herausfand: Spyro the Dragon, Spyro 2: Ripto’s Rage und Spyro 3: Year of the Dragon wurden seinerzeit von Isomniac Games entwickelt. Richtig: Das gleiche Insomniac, das später mit Ratchet & Clank, Resistance und zuletzt mit Spider-Man maßgeblich für Hits auf allen PlayStation-Systemen verantwortlich war. Und hier wird es von Activision mit keiner Silbe erwähnt. Schade, vor allem auch, da das für die Umsetzung beauftragte Team von Toys for Bob, das auch schon an Crash Bandicoot N.Sane sowie zahlreichen Skylanders-Teilen beteiligt war, hinsichtlich Spielstruktur, Leveldesign & Co natürlich auf dem aufbaut, was die Mannen um Ted Price vor 20 Jahren für Universal Publishing auf der ersten PlayStation gezaubert haben.

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Mit Hilfe der Unreal-Engine hat das Team von Toys for Bob Spyro und seine Freunde visuell auf einen aktuellen Stand gebracht. © 4P/Screenshot

Wenn man durch clever miteinander verbundene großräumige Levels läuft, schwebt, fliegt oder springt, Edelsteine sammelt, die Gegner entweder durch eine Ramm- oder durch eine Feuerattacke „entfernt“ und die Umgebungsrätsel löst, um alle Gegenstände einzusammeln oder den Zugang zu neuen Abschnitten zu bekommen, entsteht beinahe der Eindruck einer offenen Welt. Die Bereiche sind nur durch minimale Ladepausen voneinander getrennt. Doch natürlich sollten die „richtigen“ offenen Welten erst mit der Nachfolgekonsole, der PS2 kommen – dort unter tatkräftiger Mithilfe von Naughty Dog, den Crash-Bandicoot-Entwicklern, die mit Jak & Daxter einen der definierenden Titel dieser Ära präsentierten. Das im Gegenzug der Drache Spyro auf den neuen Systemen ab 2002 im Zweijahres-Rhythmus mit Titeln wie Enter the Dragonfly, A Hero’s Tail, A New Beginning sowie Dawn of  the Dragon vor allem inhaltlich nicht mehr an die frühen Erfolge anknüpfen konnte und schließlich eingemottet wurde, spricht für sich. Doch nun ist die gute alte Zeit wieder da und hat nur unwesentlich den Charme eingebüßt, an den ich mich erinnere. Und das dank Unreal-Technologie nicht nur in schön bunt wie damals, sondern auch nach heutigen Maßstäben ansehnlich, wobei hier sicherlich auch das dankbare Comic-Design der Originale eine Rolle spielt. Das soll die Leistung von Toys for Bob allerdings nicht schmälern, zumal die Kulisse in der Tat wie ein modernes Spiel wirkt und man auch sämtliche Zwischensequenzen überarbeitet hat.  

Levelpacks statt Fortsetzungen?

Da Insomniac nach dem ersten Spyro im Jahresrhythmus neue Drachenabenteuer veröffentlicht hat und die Kulisse schon damals mit zum Besseren gehörte, was man auf der PSone in diesem Bereich zu sehen bekam, verwundert es nicht, dass Spyro 2 und 3 mittlerweile eher wie aufwändige Levelpakete als spielerisch eigenständige Fortsetzungen wirken. Denn auch, wenn man in der Reignited Trilogy zwischen den Abenteuern wechselt, kann man irgendwann den Überblick verlieren, in welchem Teil man sich denn jetzt gerade befindet. Zwar gibt es Nuancen und Elemente, die man nur in bestimmten Episoden finden kann wie z.B. Unterwasserlevel in Spyro 2, bei dem ebenfalls eine Schwebefunktion für Spyro erstmalig genutzt wurde oder andere spielbare Figuren wie z.B. das Känguruh Sheila in Teil 3. Und

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Seiner Feinde entledigt man sich zumeist entweder mit einem Flammenstoß oder einer Rammattacke. © 4P/Screenshot

selbstverständlich wird in den drei Spielwelten, die jeweils gut sieben bis elf Stunden  unterhalten (für Komplettierer gibt es noch ein paar Stunden obendrauf), eine ordentliche  Bandbreite an unterschiedlichen Gebieten angeboten.

Und das Wichtigste: Es macht immer noch Spaß, sich mit Spyro von Abschnitt zu Abschnitt vorzuarbeiten. Hier befreit man andere Drachen aus ihrer Edelstein-Starre, dort sammelt man Dracheneier ein. Und vor allem in Teil 2 und 3 lernt man nach und nach neue Fähigkeiten, mit denen man Kisten öffnet oder Gebiete erreicht, die einem vorher verschlossen waren. Es warten fordernde Sprungpassagen, die man nach den jeweils eher unaufgeregten Einstiegsabschnitten nicht vermutet hätte. Mit einer clever auf die Fähigkeiten abgestimmten Gegnerpalette wird man ebenfalls zunehmend mehr gefordert. Schade ist allerdings, dass bei den Flugsequenzen oder in den Unterwasserwelten die Steuerung zu sensibel reagiert und zusammen mit hier auftauchenden Kameraproblemen für Frust sorgt. Hier hat Toys for Bob noch Optimierungsbedarf. Doch weder diese kleinen Aussetzer noch die minimal sichtbaren Aussetzer bei der Bildrate können den Spaß langfristig gefährden.

  1. PanzerGrenadiere hat geschrieben: 29.11.2020 15:34 kann es sein, dass es hier eine mario referenz gibt? im ersten teil in der welt "nebliger sumpf" befreit man am ende den drachen hubba. dieser meint man solle auf gegner springen und sie platt stampfen. daraufhin fragt spyro, ob man nicht lieber auf sie losstürmen und sie grillen solle. schließlich seien sie ja drachen.
    Das wird zumindest ein Referenz an den traditionellen Platformer sein. Womit Mario ja eingeschlossen und auch Steckenpferd ist.
    Im dritten Teil gibt es auch eine Referenz zu Sonic.

  2. Dem Spiel würde ein NG Patch gut stehen. Zwar sind die Ladezeiten schon deutlich angenehmer, die 30 Fps nun anscheinend konstant, aber dass Bild wirkt immer noch unsauber und stottert gelegentlich.

  3. hab mir die trilogie im herbst-sale gegönnt. bis jetzt simpel aber unterhaltsam.
    kann es sein, dass es hier eine mario referenz gibt? im ersten teil in der welt "nebliger sumpf" befreit man am ende den drachen hubba. dieser meint man solle auf gegner springen und sie platt stampfen. daraufhin fragt spyro, ob man nicht lieber auf sie losstürmen und sie grillen solle. schließlich seien sie ja drachen.

  4. Scorplian190 hat geschrieben: 28.11.2018 01:30 Das ist falsch.
    Aus irgendeinem Grund wird auf XBox 40gb geladen, obwohl auf der Disk eigentlich der Großteil auf der Disk ist. Was man sieht, wenn man die Disk ohne Internetverbindung einlegt (wurde mir von einem User hier bestätigt).
    Auf PS4 hingegen gibt es das Phänomen garnicht. Da werdrn einfach 19gb geladen. 45gb kommen hier von der Disk.
    Ich finds trotzdem unverschaemt, wenn man schon die Retailversion kauft, sollte auch das komplette Game drauf sein. Hat man bei Bandicoot ja auch geschafft. Viele kaufen sich die games ja aufgrund von Breitbandmangel oder weil sie Angst haben, dass 2030 eventuell der Gameserver platt gemacht wird und man das Spiel gar nicht mehr vollstaendig herunterladen kann, obwohl man es bezahlt hat.
    Der Trend gefaellt mir persoenlich auch nicht so aber ich kaufe meine Games fast eh nur noch Digital im Sale. Dann beschwere ich mich auch nicht das ein game welches ich fuer 5 euro statt 50 euro gekauft hab, vom server geloescht wird

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