Lego Spy Hunter?
[GUI_PLAYER(ID=98392,width=475,text=Der Reboot verlegt die Nonstop-Action des Arcade-Klassikers in die dritte Dimension.,align=left)]Schon vor rund zehn Jahren bekam der Klassiker zwei Remakes für PC, PS2 und Xbox. Der neue „Reboot“ wird von TT Fusion entwickelt; das Team kümmerte sich bisher hauptsächlich um Handheld-Umsetzungen der Lego-Spiele. Bunte Klötzchen gibt es hier natürlich nicht, eine Parallele macht sich aber sofort bemerkbar: Ähnlich wie bei den 3DS-Versionen von Lego Pirates of the Caribbean und Lego Star Wars III haben die Entwickler die Technik nicht im Griff. Obwohl die Canyons und Industrieanlagen am Straßenrand ziemlich karg aussehen, kommt es gelegentlich zu Slowdowns. Sogar die eigentlich sehr gutmütige Arcade-Handhabung des „Interceptors“ wird durch das Bildstottern schwammiger.
Das militärische Superauto steht im Mittelpunkt der Geschichte. Ein unbekannter Schurke hat es auf den waffenstarrenden Prototypen abgesehen. Meine Aufgabe ist es, vor seinen Schergen zu fliehen und das mächtige Stück Technik nicht in seine Hände fallen zu lassen. Zu allem Überfluss erschwert er mir die Flucht, indem er Sprengladungen an einem Atomkraftwerk anbringt und anderen Unsinn anstellt, den ich nebenbei ausbügeln muss. Schnell ein paar feindliche Wagen mit den MGs zur Explosion bringen, dann geht es ab zur ersten Bombe. Ich bleibe ein Weilchen daneben stehen, bis der Zähler gerade noch rechtzeitig aufhört zu ticken.
Doch nicht so smart…
Zwischendurch versucht mein Widersacher mich mit Funksprüchen in die irre zu leiten: „Rechts abbiegen! Der nächste Sprengsatz befindet sich hinter den orangefarbenen Rohren.“ In einer Reflexreaktion reiße ich tatsächlich das Lenkrad herum und nehme die rechte Abzweigung. „Wir sind wohl doch nicht so smart, wie?“ knarzt die professionell synchronisierte Stimme aus dem Lautsprecher. Reingefallen: Der Super-GAU lässt sich nicht mehr innerhalb des knapp gesetzten Zeitlimits abwenden, die Mission ist gescheitert. Allgemein halten sich die Entwickler beim hohen Schwierigkeitsgrad nah ans Vorbild. Die meisten Levels musste ich mehrmals angehen, geschickt ruhigere Alternativrouten wählen und meine Waffen gezielt einsetzen. Leider wurde auch der größte Nachteil des Oldschool-Designs übernommen: Die meisten Aufträge habe ich nicht durch meine Fahrkünste, sondern durch Auswendiglernen gemeistert. Wann springt der unbesiegbare Riesen-LKW von der Brücke, wann muss ich den Turbo zünden, wann welche Standard-Angreifer zuerst aus dem Weg räumen, damit sie meinen Energievorrat nicht binnen Sekunden leeren. Sobald ich all das beim zweiten oder dritten Anlauf wusste, war es meist kein Problem mehr.
An Abwechslung mangelt es den Missionen aber nicht. Ich schalte im Sekundentakt motorisierte Gegner aus, beschütze unseren LKW mit eingebauter Werkstatt und liefere mir Verfolgungsjagden mit der Polizei. An anderer Stelle muss ich mich an die Spitze eines Konvois voran arbeiten, um einen Überläufer zu erreichen. Auch das Markieren von unterstützenden Luftschlägen steht auf dem Programm. Die aufrüstbaren Waffen erweisen sich als praktisch. Mit Hilfe des Heck-Flammenwerfers und seitlicher Elektro-Rammen lassen sich lästige Überholversuche blitzschnell im Keim ersticken. Oder ich rüste meine Kampfmaschine alternativ mit der nach rechts und links feuernden Schrotflinte aus. Für vor mir liegende Gegner kommen z.B. die zwei MG-Geschütze auf der Motorhaube und Schwarmraketen zum Einsatz.
LKW schlägt Zug
Ich frage mich allerdings, warum die Physik selbst für Arcade-Verhältnisse so arg unglaubwürdig sein muss. Warum ist ein gepanzerter Truck schneller als mein begehrter Supersportwagens? Ich glaube kaum, dass Ingenieure eines militärischen Prototypen sich um das Gentlemen’s Agreement kümmern. Und warum kann der gleiche LKW einen kompletten Zug (!) von den Gleisen rammen, danach ohne einen Kratzer weiterfahren und sogar wie ein wendiges ATV von hohen Brücken springen? Und dabei ist es trotzdem agiler als mein Superfahrzeug, welches sich auf holprigem Gelände sogar automatisch in ein Offroad-Fahrzeug transformiert? Erst nach einem Sprung ins Wasser hänge ich den aufdringlichen Truck schließlich ab, schließlich verwandelt sich mein fahrbarer Untersatz auch in ein Amphibienfahrzeug.
Untermalt wird die Verfolgungsjagd vom Breakbeat-Remix des bekannten Peter-Gunn-Themas und ähnlich flotten Melodien. Die Stücke klingen zwar nicht besonders einfallsreich, passen aber gut zur übertriebenen Action. Grafisch liefert TT Fusion eine schwache Leistung ab: Die Wüstenkulissen und Industrieanlagen sehen etwas schlichter und farbärmer aus als die stimmungsvoll beleuchteten Hintergründe in Ubisofts Asphalt: Injection. Außerdem gibt es keine realistischen Schatten oder ansehnliches Hitzeflimmern wie in Wipeout 2048. Man sollte allgemein nicht den Fehler begehen, zwischendurch Sonys Grafikbombe zu starten: Im Vergleich zu den fein ausgearbeiteten Häuserschluchten wirkt das schlichte Spy Hunter fast wie ein PSP-Spiel.
Schon versucht in die Top 10 auf irgendeiner Strecke zu kommen? ^^
Ach Vita-chan, zum Glück haben wir Wipeout. Habe ich zwar schon ewig durch und wirklich lange hat das auch nicht gedauert - aber es war grandios. Auf jedem System übrigens. Es war noch nie schlecht.
Wieso nimmt sich das nicht jeder Entwickler als Vorbild?
40€ ist zu viel 10€ wären ok für das spiel xD
TTFusion ist das neue Studio von Warthoug, die Macher von Richard Burns Rallye.
http://en.wikipedia.org/wiki/Warthog_Games
Schade, das die Typen nicht bessere Projekte bekommen.