Splatoon 3: Wenn der Ruf zur Ordnung ertönt…
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Ein unverhofftes Wiedersehen: Ruf zur Ordnung befasst sich nicht mit dem Moderationstrio von Splatoon 3, sondern bringt Perla und Marina zurück. © 4P/Screenshot

Eigentlich wollte ich ja nur ganz entspannt mit dem Zug zum Inkopolis Platz fahren, um mir die Inhalte der ersten DLC-Welle von Splatoon 3 anzuschauen, doch auf dem Weg dorthin verliere ich plötzlich das Bewusstsein und wache als Nr. 8 wieder auf. Kurz an die Augen-, Haut- und Haarfarbe sowie Frisur des Oktolings erinnert, dann nehme ich den fremden, ganz in weiß strahlenden Ort mal genauer unter die Lupe. Weit komme ich jedoch nicht, bevor eine Drohne um meinen Tintenfischschädel schwirrt und sich als Perla vorstellt – ja, die aufmüpfige Rapperin aus Splatoon 2 ist zurück und da ist Marina natürlich auch nicht weit. Zumindest theoretisch, denn der zweite Teil des Singer-Songwriter-Duos befindet sich auf der obersten Etage eines riesigen Turmes.

 

Der Weg dorthin? Steinig und schwer natürlich, schließlich lauern in jedem Stockwerk gruselige Fische namens Viskelloiden, die aus nicht viel mehr bestehen als einem von schwarzem, durchsichtigem Glibber umhüllten Skelett. Die gilt es nun, der Reihe nach auszuschalten und dabei verschiedene Aufgaben zu lösen, um ganz nach oben zu kommen und Marina zu befreien. Und weil es sich bei Ruf zur Ordnung um einen Roguelike-Modus handelt, ist Scheitern keine Option – dann geht es schließlich zurück ins Erdgeschoss. Kleiner, aber wichtiger Spoiler: Nach der Rettungsaktion ist der DLC noch nicht vorbei; stattdessen erwartet euch eine neue Mission, bei der euch Marina mit praktischen Hacks unter die tintigen Arme greift. Aber der Reihe nach…

 

Harte Bandagen für harte Etagen

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Die Qual der Wahl: Abhängig davon, welchen Farbchip ich möchte, muss ich mitunter auch schwierigere Aufgaben absolvieren. © 4P/Screenshot

Wie bereits erwähnt, ist der Turm in mehrere Stockwerke unterteilt – satte 30 sind es, sobald ihr den Prolog mit der Befreiung der DJane hinter euch gebracht habt. Um mit dem Fahrstuhl nach oben fahren zu dürfen, müsst ihr auf jeder Etage eine von drei Aufgaben erfüllen, wobei ihr euch vorher aussuchen könnt, welcher davon ihr euch stellt. Die Missionsziele sind dabei nicht nur in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt (Einfach, Standard, Schwierig und Extrem) sondern kommen auch mit völlig unterschiedlichen Anforderungen daher: Mal gilt es, eine Zone einzufärben und dann bis zum Ablauf der Zeit zu verteidigen; mal einen Turm bis zum Ziel zu begleiten, indem ich ihn immer wieder mit der bunten Tinte fülle; mal überdimensionale Billardkugeln auf zugeteilte Markierungen schubsen – all das natürlich, während mir ein ganzer Scharm an Viskelloiden im Nacken sitzt.

 

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Einen Tintenturm zum Ziel begleiten? Kein Problem, wenn da nicht die Viskelloiden und eventuelle Einschränkungen wären, die mir das Leben schwer machen. © 4P/Screenshot

Ab und an gibt es Boni, wenn ich bestimmte Einschränkungen beachte und beispielsweise meine Hauptwaffe stecken lasse oder mich nicht schwimmend als Tintenfisch fortbewege; manchmal erschweren Gefahren das Erfüllen der Zielvorgaben, wenn das Licht ausgeschaltet wird, überall gegnerische Tinte verteilt ist oder eine Reihe an explosiven Granaten auf mich niederprasselt. Als Belohnung für den Abschluss einer Etage gibt es nützliche Farbchips, die für den aktuellen Durchgang bestimmte Boni gewähren, sowie die lokale Währung Memoneten, die sich bei gelegentlich platzierten Automaten gegen weitere Versuche und noch mehr Farbchips eintauschen lassen. Die sind auch das Salz in der Tintenfischsuppe und sorgen dafür, dass ich auf dem Weg zum letzten Stockwerk Stück für Stück stärker werde.

 

 

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Bei den Farbchips könnt ihr verschiedene Bereiche abdecken oder euch auf eine Farbe konzentrieren, je nach Vorliebe beim Spielstil. © 4P/Screenshot

Ob ein Boost auf die Reichweite, die Feuerkraft oder die Schussfrequenz der Hauptwaffe; ein geringerer Tintenverbrauch oder erhöhte Regeneration bei der Bewegung; schnelleres Aufladen der ultimativen Fähigkeit oder eine verbesserte Droprate von Items bei besiegten Gegnern: Farbchip für Farbchip fülle ich meine Palette auf, und kann, weil ich dank der Aufgabenauswahl ein Stück weit selbst bestimme, welcher Buff als nächstes auf dem Programm steht, Schwächen ausgleichen, bevorzugte Stärken weiter ausbauen oder spannende Synergien bilden

Letzteres ist zugegebenermaßen

selten so spektakulär wie bei Genre-Vertretern

namens

The Binding of Isaac

oder

Hades

; trotzdem sorgen ein schnellfeuernder Blaster, der in Sekundenschnelle Gegnerwellen zerlegt, oder ein alle fünf Sekunden einsatzbereiter Krabbenpanzer für blubbernde Begeisterungsgeräusche. Ruf zur Ordnung gibt sich zumindest im Rahmen seiner Möglichkeiten Mühe,

zerstörerische Effektgewitter

herauf zu beschwören – wenn ihr die entsprechenden Farbchips kombiniert.

 

Fanatisches Fischfutter

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Die Viskelloiden sind gemeine Zeitgenossen: Dieses Schnappmaul pustet beispielsweise Bomben in die Luft. © 4P/Screenshot

Und starke Kombinationen sind durchaus nötig, denn die Viskelloiden verstehen keinen Spaß, und je höher ich im Turm aufsteige, desto unbarmherziger werden die Feindesscharen. Auch wenn die Anzahl an Gegnertypen überschaubar ist, setzen die wenigstens auf unterschiedliche Angriffsweisen und können so vor allem zusammen für hitzige Situationen sorgen. Da wären beispielsweise Seepferdchen-Türme die als Scharfschützen fungieren; Beyblade-Weichtiere, die wild durch die Arena kreiseln; oder hüpfende Tentakeln, die nach ihrem Ableben ein Sprungbrett hinterlassen – von den in drei Varianten vorhandenen und willenlosen Standardgegnern, die sich stets an meine Fersen heften, einmal abgesehen.

 

Alle zehn Stockwerke erwartet mich außerdem ein aus drei verschiedenen Varianten zufällig ausgewählter Boss, von denen alle mit verschiedenen Mechaniken aufwarten. Besonders cool ist der sogenannte Parallele Kanon, bei dem ich gegen mehrere Klone von mir mit unterschiedlicher Bewaffnung kämpfen muss. Mehr „menschliche“ Gegner hätten dem DLC ohnehin gut getan, denn die haben schon in der Kampagne von Splatoon 2 ordentlich Farbe aufgewirbelt und waren eine schöne Brücke zwischen dem Multiplayer-Gefühl und der Singleplayer-Erfahrung. Außerdem mangelt es auf Dauer an Abwechslung: Die drei Endgegner nutzen sich schnell ab und in der obersten Etage wartet sowieso der immer gleiche Boss auf mich, den ich spätestens nach dem fünften erfolgreichen Durchgang nicht mehr sehen kann.

 

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Jeder der drei Bosse glänzt mit unterschiedlichen Mechaniken, die euch bei der Herangehensweise kreativ werden lassen. Doch die Anzahl an Endgegnern ist einfach zu gering. © 4P/Screenshot

Immerhin: Um mich in den Massen an Viskelloiden, die mir entgegenschwimmen, nicht völlig versinken zu lassen, haben sich die Entwickler eine sehr befriedigende Neuerung einfallen lassen. Das Besiegen von Gegnern erzeugt nämlich ab und an explodierende Glücksbomben, die Schaden verursachen und sehr praktisch sind, um Feindesmassen schnell auszuschalten. Je mehr Gegner ich besiege, desto höher steigt mein Kombo-Meter und desto mehr Items und Glücksbomben erscheinen auch – so mutiert der Splatoon 3-DLC Ruf zur Ordnung mitunter beinahe zu einem Dynasty Warrior-Ableger. Auch dieser Aspekt lässt sich übrigens mit den entsprechenden Farbchips beeinflussen, falls ihr besonders mit der Unmenge an Fischskeletten eure Probleme habt.