Fazit

Splatoon 2 erinnert mich an eine Beziehung mit einer unheimlich sympathischen, aber auch launischen Freundin. Meistens hat man eine tolle Zeit, aber einige seltsame Zicken kann man einfach nicht nachvollziehen. Das toll gemischte Spielprinzip aus Shooter-Duellen und Einfärben fühlt sich nach wie vor richtig frisch und dynamisch an – und auch die gelungenen Neuerungen sind nicht so spärlich wie zunächst befürchtet. Das Kartenangebot fällt mit vorerst acht Exemplaren zwar mager aus, die neuen Waffen bringen aber viel Abwechslung ins Spiel und der Horde-Modus „Salmon Run“ ist für zwischendurch eine schöne Abwechslung. Auch die etwas knackigere Einzelspieler-Kampagne mit ihrem Fokus auf spezielle Waffen gefällt mir diesmal noch besser – obwohl man die Story und das Drumherum deutlich stimmungsvoller hätte präsentieren können. Was aber einfach nicht in meinen Kopf will, ist Nintendos Festhalten an einer derart sperrigen Online-Anbindung. Ob nun die seltsame Auslagerung des Voice-Chats in eine App, minimalistische Lobbies oder seltsame Beschränkungen in den Modi und der Karten-Rotation – all das wirkt im Vergleich zu Titeln wie Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 geradezu steinzeitlich. Auch lokal wäre mehr möglich gewesen: Eine Splitscreen-Unterstützung fehlt leider. Das drahtlose Spiel oder die jüngst veröffentlichte App konnten wir innerhalb des Testzeitraums leider noch nicht ausprobieren. Falls sie für mehr Frust sorgen oder bedeutend mehr Spaß machen als erwartet, behalten wir uns vor, die Wertung entsprechend anzupassen.

Update vom 21. Juli 2017 zu Online-App und lokalem Spiel:


Ich hatte ja erwartet, dass die Smartphone-App nicht besonders elegant werden würde, aber dass der Sprach-Chat und die Freundes-Einladungen derart sperrig und fehlerhaft ablaufen, hätte ich Nintendo nicht zugetraut (nähere Details dazu gibt es im aktualisierten Fließtext auf Seite 5). Zudem ist es fast schon eine Frechheit, dass der Horde-Modus „Salmon Run“ im Online-Betrieb an manchen Tagen gar nicht zur Verfügung steht! Macht euch schonmal darauf gefasst, euch zu bestimmten Terminen mit Freunden verabreden zu müssen. Auch der zweistündige Map-Wechsel in der Rotation sorgt für etwas mehr Monotonie als in den einstündigen Presse-Matches. Das lokale drahtlose Spiel läuft dagegen gut, obwohl ein zusätzlicher Splitscreen-Modus den Shooter natürlich deutlich partytauglicher gemacht hätte. Zusammengefasst gibt es zum offiziellen Start also herbere Dämpfer für den Spielspaß als wir erwartet haben, weshalb wir Splatoon 2 von ursprünglich 80 auf 77 Prozent abwerten.

Wertung

Switch
Switch

Tolles Prinzip, seltsame Einschränkungen: Auch in Teil 2 dominiert der Spaß an herrlich dynamischen Farbschlachten, der allerdings von der altbackenen Online-Einbindung getrübt wird.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1