Arc System Works hat Anfang des Jahres mit DragonBall FighterZ bewiesen, dass Prügelspaß nicht zwangsläufig mit einer komplexen Steuerung und umfangreich miteinander verknüpften mechanischen Systemen verbunden sein muss. Zwar musste man die Moves der Kämpferriege auch verinnerlichen, um Erfolg zu haben, doch außer Timing und guten Reaktionen musste man theoretisch nichts mitbringen, um Siege zu erringen – ganz im Gegensatz zu vorherigen Spielen wie z.B. Guilty Gear. Berauscht von dem Erfolg inszenierte man im Juni BlazBlue: Cross Tag Battle mit einem ähnlich reduzierten Kampfsystem. Und daran scheint sich jetzt auch SNK zu orientieren, das sich in der Vergangenheit vor allem mit King of Fighters, Fatal Fury oder Samurai Showdown als feste Größe im klassischen 2D-Prügler etablieren konnte.
Mit der sterotypen sowie viele Klischees abgreifenden, aber immerhin passabel inszenierten Geschichte wird man allerdings keine Preise gewinnen. Letztlich werden hier ziemlich schwache Themen bemüht, um die Duelle der rein weiblichen Kämpferduos zu motivieren, die man frei aus den 14 integrierten Figuren zusammenstellen darf. Doch ungeachtet der erzählerischen Qualität kann man sich durchaus ein paar ungezwungene Stunden mit der holden Weiblichkeit beschäftigen, die zumeist nur spärlich bekleidet aufeinander losgeht und dabei größtenteils mit ihrer Oberweite sowie einem „Boob-Bouncing“ auffällt, dass die Konkurrenz aus Dead or Alive ebenso eifersüchtig machen dürfte wie die zahlreichen Kämpferinnen aus dem neuen Soul Calibur. Immerhin zeigt sich die comicinspirierte Kulisse als sauber und mit durchaus schicken Animationen sowie Effekten versehen – was allerdings unter dem Strich nicht reicht, um sie über den Prügeldurchschnitt zu heben. Fans wird es zudem freuen, dass man sich für die verdiente Spielwährung kosmetische Gegenstände anschaffen und die Charaktere damit personalisieren kann.
Leichter Zugang, wenig drin
Schade ist, dass der Umfang des Spiels trotzdem deutlich geringer ausfällt als die Körbchengröße der Figuren, die größtenteils aus der King-of-Fighters-Serie stammen. Für Irritationen in der illustren Riege könnte zudem Terry Bogard sorgen. Sie ist entweder die mit gleichen Namen (evtl. als Abkürzung von Teresa) ausgestattete Schwester des Helden aus Fatal Fury oder aber dessen transsexuelle Inkarnation. Doch egal, ob man mit ihr oder einer anderen Heldin antritt: Nach der Story gibt es im Vergleich zu anderen Prüglern recht wenig zu tun. Das Training und das gute Tutorial sollte man ohnehin absolvieren, bevor
man sich entweder solo in die Gefechte wagt oder online in einem weitgehend lagfreien Modus die Welt zu den kurzweiligen Kämpfen herausfordert, für die man allerdings schon kurz nach Release viel Geduld bei der Mitspielersuche mitbringen muss.
Mit der auf wenige Kernelemente reduzierten Steuerung, die für alle Figuren identisch ist, richten sich die SNK-Heldinnen vorrangig an Einsteiger und Zwischendurchprügler. Es gibt je eine Taste für einen normalen sowie starken Angriff, die zu überschaubaren Kombos zusammengesetzt werden dürfen. Ergänzt werden sie durch den Wurf, sowie Spezialattacken, die zusammen mit der Richtungsangabe variiert werden können. Zusätzlich darf man die Tagteam-Partnerin einwechseln oder die im Hintergrund wartende Kollegin per rechtem Stick auffordern, Gagdets einzusetzen, um die Gegner aus dem Konzept zu bringen. Dieses Element bringt ein kleines Überraschungsmoment in die unterhaltsamen, aber angesichts der zur Verfügung stehenden Angriffsoptionen eher überschaubare Abwechslung bietenden Gefechte. Zusätzlich setzt SNK Heroines auf eine Knopfdruck-Verteidigung (die sich aber erschöpfen kann) sowie eine bei gleichzeitiger Bewegung ausgelösten Ausweichrolle, um sowohl die Defensive als auch die Dynamik zu stärken. Nach einer gut abgestimmten Rolle kann man idealerweise hinter dem Gegner landen und seinerseits einen Angriffswirbel starten, der wie alle Kampfaktionen von einer akkuraten Kollisionsabfrage unterstützt wird.
Art of Fighting, Garou: Mark of the Wolves, FATAL FURY, SAMURAI SHODOWN oder meinen optischen Favoriten THE LAST BLADE 2.
https://www.youtube.com/watch?v=vlsXVITgtBs
Eine gewisse Affinität für das Genre vorausgesetzt, macht man bei keinem der genannten Titel mit einem Kauf einen großen Fehler.
https://www.nintendo.de/Spiele/Nintendo ... 00397.html
es kommt zumindest nächstes jahr ein neues samurai shodown. der teaser sieht schon mal nicht schlecht aus.
Gibt's doch nicht... Stand SNK nicht für gute FGs?
Das Spiel ist in zweierlei Hinsicht ganz nett anzuschauen.
Zum einen wegen der Damen und zum anderen wegen des ganz spaßigen Gameplays, allgemein stimme ich den bisherigen Aussagen aber zu, ein nettes Spiel für Zwischendurch aber nichts längerfristiges.
Ein Spiel, welches man also immer mal wieder für eine halbe Stunde bis Stunde spielt, ehe man sich dann anderen Spielen widmet.