Vielleicht gehört die Beschränkung auf wenige Piloten deshalb zum Konzept, weil man auf iOS sowohl die Heilung als auch die Rückkehr vom Krankenbett durch das Entrichten kleiner Beträge beschleunigen kann – das gibt es am PC zum Glück nicht mehr. Steamflieger dürfen außerdem drei Spielstände anlegen und jederzeit speichern. Das nimmt heiklen Situationen zwar den Biss, kann aber dort ein Rettungsanker sein, wo mehrere abgeschossene Piloten auf iOS das Pay-to-win praktisch erzwingen.
So oder so: Deutlich besser hätte dem Spiel das Rekrutieren neuer Piloten sowie der dauerhafte Verlust abgeschossener Asse gestanden. Immerhin entstand XCOM, das gerade die Bindung an hochdekorierte Soldaten hervorragend fördert, im selben Entwicklerstudio!
Es macht einfach nicht “Klick”
Überhaupt lässt Ace Patrol beim originalgetreuen Übergang von der mobilen Plattform auf den PC Federn. Das angebliche “Vollbild” ist z.B. nur ein maximiertes Fenster und die technische Qualität der Modelle, Texturen und Animationen ist ein Witz. Nicht einmal die Steuerung wurde angepasst: Menüschalter machen bei der Auswahl nicht „Klick“ und anstatt mit dem Mausrad zu scrollen, zieht man die von iOS bekannten Balken. Ace Patrol mutet ohne Zynismus an, als läuft es in einem rudimentären Emulator.
Die Umsetzung übernimmt deshalb ärgerliche Einschränkungen, die man gerade auf dem größeren Bildschirm besser lösen könnte. So entstehen nach wie vor unübersichtliche Situationen, wenn sich mindestens zwei Flugzeuge nah beieinander befinden. Mitunter
kann man zudem nicht erkennen, welchen Gegner der eigene Jäger eigentlich angreifen wird. Es stören auch die ständigen Kamerafahrten, weil es keinen festen Blick über das gesamte Einsatzgebiet gibt.
Eine einsame Spezies
An einer empfindlichen Stelle wird das Spiel sogar gekürzt: Mehrspieler-Duelle sind nur noch vor einem Bildschirm möglich. Dabei hätten Onlinegefechte gerade diesem Spiel ausgesprochen gut gestanden! Die Entscheidung über die nächste Aktion ist nämlich auch bei maximal vier Flugzeugen schnell gefällt, so dass man vom dynamischen Rhythmus cooler Loopings und Sturzflüge gefangen genommen wird. Luftabwehr stellt Angreifer vor eine knifflige Herausforderung und weil feindliche Maschinen unsichtbar durch Wolkenfelder fliegen, entbrennen dort aufregende, taktisch geprägte Kopfduelle! Wer aus einer solchen Situation heraus in den Rücken eines Gegners stürzt und ihm dadurch massiv schadet, erlebt trotz aller Schwächen sehr aufregende Momente.
Wo Sid Meier drauf steht ist doch schon seit nem Jahrzehnt nicht mehr Sid Meier DRINNE. Der hat seinen Namen verkauft und schaukelt sich irgendwo unter den Palmen die Kokosnüsse.
Wo Sid Meier drauf steht ist doch schon seit nem Jahrzehnt nicht mehr Sid Meier DRINNE. Der hat seinen Namen verkauft und schaukelt sich irgendwo unter den Palmen die Kokosnüsse.