Shiren the Wanderer(Taktik & Strategie) von Atlus Credit: Chun Soft / Atlus
Teambasierte Rundentaktik

Die Erkundung der mehrstöckigen Dungeons erfolgt in klassischer Rundenmanier: 

Wer in den zufallsgenerierten Dungeons überleben will, muss auf Stellungsspiel, Waffenwahl und Teamarbeit achten.

Sobald sich die Party in Bewegung setzt oder eine Aktion ausführt, machen auch sämtliche Gegner der aktuellen Ebene einen Zug – ob man sie nun sieht oder nicht. Hält man inne, verharren auch sämtliche Widersacher an Ort und Stelle. Generell dirigiert man nur eine der bis zu drei Spielfiguren direkt, während die anderen nach festlegbaren KI-Mustern agieren. Allerdings kann man nicht nur jederzeit zwischen den einzelnen Partymitgliedern wechseln, sondern auch auf Knopfdruck die Kontrolle über alle Gefährten übernehmen.

In der Regel ist das aber viel zu mühsam und zeitaufwändig, so dass man diese Option eigentlich nur in brenzligen Situationen oder bei Bosskämpfen wahrnimmt und seine Mitstreiter sonst autonom agieren lässt. Dazu kann man ihnen nicht nur bestimmte Verhaltensregeln und Item-Prioritäten zuweisen, sondern auch die Verwendung bestimmter Objekte generell erlauben oder versagen. Manchmal treffen die Gefolgsleute zwar trotzdem seltsame Entscheidungen, aber unterm Strich kann man ihnen eigentlich vertrauen und muss nur selten Babysitter spielen. Immerhin meiden sie bereits entdeckte Fallen, greifen je nach Position zu geeigneten Waffen und sammeln eigenständig Beutestücke zu ihren Füßen ein.

Geschicktes Stellungsspiel

Das Kampfsystem ist im Grund recht simpel: Man greift entweder mit der aktuell ausgerüsteten Nahkampfwaffe an, feuert bei freier Schusslinie einen Pfeil ab, wirft, wenn sich ein Hindernis oder Verbündeter im Weg befindet, in hohem Bogen einen Stein, wirkt via ausgerüsteter Schriftrollen einen Zauber oder setzt einen Gegenstand ein. Neben verschiedenen Kräutern und anderen einmalig verwendbaren Gebrauchsgegenständen, kann man auch mit Spezialaktionen aufgeladene Stäbe benutzen, die den Gegner zurückdrängen, ihn verwandeln oder mit ihm die Plätze tauschen lassen. Taktisches Stellungsspiel stellt jedenfalls eine zentrale Rolle im Kampf dar. Man drängt Gegner in entdeckte Fallen, nimmt sie durch einen geschickten Platztausch in die Zange oder hält sie durch Verlangsamungen und gezielte Rückstöße auf Distanz.

Die meiste Zeit trifft man lediglich auf einzelne Widersacher oder kleine Gegnergruppen. Manchmal kommt es aber auch vor, dass man in ein so genanntes Monsterhaus stolpert, in dem man auf engstem Raum einem ganzen Dutzend Angreifern gegenüber steht und um sein Leben bangen muss.

Im letzten Stockwerk wartet meist ein spannender Bosskampf. Wer hier versagt, muss den ganzen Weg dorthin erneut auf sich nehmen.

Hat man die tiefste Stufe eines Dungeons erreicht, steht in der Regel ein spannender Bosskampf an, den man tunlichst nicht verlieren sollte, da man sonst das komplette Verlies erneut bestreiten muss, was bei manchen Showdowns, deren Ziel nicht gleich ersichtlich ist, ganz schön an den Nerven zehren kann – vor allem, wenn man auf normalem Schwierigkeitsgrad spielt und vor dem nächsten Anlauf erst wieder adäquate Ausrüstung in bereits gemeisterten Labyrinthen zusammenraffen muss. Zwar gibt es auch Geschäfte, aber die führen jeweils nur ein sehr überschaubares und willkürliches Sortiment.

Alternativ kann man auch im so genannten Portal-Dungeon auf Beutejagd gehen, dem im Lauf des Spiels immer mehr Stockwerke hinzugefügt werden und der mit besonders seltenen Kleinoden aufwartet. Allerdings darf man diesen nur allein betreten und wird jedes Mal temporär auf Stufe eins zurückgesetzt, so dass man hier zumindest nach dem Verlust seiner Ausrüstung kein leichtes Leben hat. Immerhin gibt es abseits der Dungeons eine Depot-Funktion über die man Notreserven an Waffen, Gebrauchsgegenständen und Gold anlegen kann, die auch im Todesfall nicht verlustig gehen. Andererseits ist es aber trotz lauernder Diebe und Todesrisiko auch keine schlechte Idee mit prall gefüllter Geldbörse in den Kampf zu ziehen, da man in den Verliesen gelegentlich auf fahrende Händler trifft, die besonders interessante Waren feil bieten. Zwar kann man die Händler auch versuchen zu prellen, aber die Gegner die man dadurch auf den Plan ruft, sind kein Zuckerschlecken…    

  1. Das wäre für mich persönlich viel zu nervig. :x
    Beim Bossgegner sterben und dann den ganzen Dungeon nochmal von vone zu machen.
    Nicht mein Fall.
    Hört sich wirklich frustrierend an, das ganze.

  2. hatte das spiel schon länger beobachtet, und hatte schon mit dem gedanken gespielt es mir zu holen. leider isses nun dank duzender veröffentlichungen hierzulande doch (noch) auf der strecke geblieben

  3. Ich mag die Shiren-Serie. Spielerisch und technisch waren die Spiele noch nie besonders. Der Wii-Ableger ist wirklich sehr lieblos gestaltet. Da könnte man sogar mit gutem Gewissen eine schlechtere Wertung abliefern.
    Trotzdem mag ich die Spielmechanik. Ich finde das System sehr reizvoll, obwohl es extrem frustrierend ist. Ich denke mir immer, dass ich das Spiel nie wieder anmachen werde, wenn ich wieder einmal verloren habe, aber dann will ich es doch noch einmal versuchen.
    Und es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn man sich über ein neues Superitem freut und in jedem Moment Angst hat es und den ganzen Rest zu verlieren.
    Coole Idee. Ohne das fiese Speichersystem würde ich dem Spiel vielleicht 60% geben. Meine persönliche Wertung liegt auch bei ca. 75, aber mir macht das System irgendwie Spaß. Kann aber nur zu gut evrstehen, wenn man sich sowas sparen kann.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.