Dunkles Geheimnis
Eigentlich hatte sich Yuma Ilvern bereits damit abgefunden, sein Dasein in Lombardischer Gefangenschaft zu fristen und immer wieder qualvolle Experimente über sich ergehen zu lassen. Schließlich haben die in all den Jahren, die das Kaiserreich Lombardia mit den Königreichen Astoria und Wellant um die Herrschaft über die heilige Insel Alfheim im Clinch liegt, noch nie dazu geführt, sein wahres Gesicht zu offenbaren.
Doch dann tauchen eines Tages plötzlich zwei junge Frauen auf, die Yuma aus seinem Kerker befreien wollen: Die Astorische Ritterin Sonia Blanche und die Wellantische Elfe Kirika Towa Alma. Der Versuch schlägt jedoch fehl und alle drei werden noch auf dem Dach des Gefängnisses von Lombardias Kronprinzessin Excella Noa Aura und deren Schoßdrachen gestellt.
Doch erst als das Leben seiner gescheiterten Retterinnen auf dem Spiel steht, entschließt sich Yuma, die in ihm schlummernden Drachenkräfte zu nutzen, um sich und die beiden in Sicherheit zu bringen. Wohl wissend, damit sein bis dato so strikt gehütetes Geheimnis preiszugeben und fortan gnadenlos gejagt zu werden. Denn er allein trägt die Seele des legendären Shining Dragon in sich, was den Krieg um Alfheim entscheidend beeinflussen könnte…
Original oder Neuauflage?
Yuma ist aufgrund der Gefährlichkeit seiner oft unkontrollierbaren Kräfte zwar hin- und hergerissen, entschließt sich aber letztendlich doch, dem skrupellosen Kaiserreich Lombardia die Stirn zu bieten. Neben Sonia und Kirika schließen sich nach und nach noch weitere Wegbegleiter wie Nymphe Rinna oder Kirikas Bruder Lestin der Gruppe an. Wer vor Spielbeginn den Refrain-Modus statt des Original-Modus’ wählt, darf sogar direkt Drachentöter Jinas und Prinzessin Exella in seinen Reihen willkommen heißen.
Das erweitert die Anzahl der spielbaren Charaktere zwar von sieben auf neun, allerdings ohne dass es erzählerisch Sinn ergibt, da Excella in der Handlung als Gegenspielerin auftritt und Jinas überhaupt erst später in Erscheinung tritt. Somit empfiehlt sich der Refrain-Modus ausschließlich für einen zweiten Spieldurchgang, bei dem man sich in erster Linie den Einsätzen und Hintergrundgeschichten der neuen Charaktere widmet und die eigentliche Story drumherum ausblendet.
Gleich den Refrain-Modus zu wählen und die beiden Neuzugänge erst später aktiv einzusetzen, ist hingegen keine gute Idee, da passive Gruppenmitglieder in der Regel keine Erfahrung sammeln und sie ihren regelmäßig eingesetzten Kameraden so immer weiter hinterherhinken. Wer sich trotzdem für diese Möglichkeit entscheidet, sollte sich trotz späterer Auflevel-Hilfen jedenfalls auf massive Grind-Sessions einstellen.
Schade, je weiter man spielt, umso mehr bröckelt das Spiel. Konnte meine anfängliche Euphorie nicht halten.
Gerade die größeren Publisher / Entwickler dürften zwischen zwei Stühlen sitzen: Einerseits wollen sie die zahlungsbereiten Otakus ausnehmen, die jeden Rotz kaufen, wenn nur ein paar gemalte Brüste zu sehen sind - andererseits wollen sie als ernstzunehmendes Unternehmen wahrgenommen werden. Am Ende kommen dann eben solche Mischproduktionen raus, wo irgendwas nicht stimmt.
In Final Fantasy XV streckt dir Cidney ihre Brüste regelmäßig ins Gesicht - aber im Charakterarchiv darf man weibliche Charaktere nicht zoomen. Als ob es ihnen im Nachhinein doch peinlich war.
Während bei einem Omega Labyrinth das Gameplay zweitrangig war, hauptsache ein paar notgeile Käufer, die noch nicht das Internet kennen, greifen zu. Immerhin: Omega Labyrinth bekam auch in Japan miese Wertung.
Ich hab mit Fanservice übrigens nur dann ein Problem, wenn es die treibende Kraft im Spiel ist, bzw. wenn das Spiel selbst eher schal ist. Daher werde ich auch nicht mit den Neptunia-Teilen warm. Grafik billig, Gameplay seicht, aber Fanservice z.T. sehr prominent eingestreut. Ein Dungeon Traveler 2 hingegen störte mich weniger:...
Ich habe erst ~3 Stunden gespielt, aber die genannten Punkte kann ich alle bestätigen:
Dass es keine klassischen Rüstungswechsel gibt, ist eine Designentscheidung, die mir nicht so gut gefällt, aber damit kann ich mich arrangieren. Dass man den Mitstreitern nicht direkt den Befehl "heilen" erteilen kann, dass das Anpirschen oft fehlschlägt und es kein Schnellreisesystem geben soll, ist wirklich schlecht gelöst. Soweit ich das sehe kann man auf der Weltkarte auch nicht überall speichern, was mir auch nicht gefällt.
Schwer zu sagen wie sehr die einzelnen Punkte ins Gewicht fallen wenn ich länger im Spiel bin, aber bisher sehe ich Shining Resonance eher als Tales of Kopie mit einigen fragwürdigen Spieldesignentscheidungen, aber auch mit einer Geschichte die theoretisch Potential hat. Ich vermute allerdings dass die Punkte immer nerviger werden, umso länger man spielt.
Aber morgen werde ich Octopath Traveler in Händen halten und dann muss Shining Resonance eh erstmal warten.