Wie Lucifer’s Call spielt auch die als Zweiteiler konzipierte Digital Devil Saga in einer gefühlskalten, mit religiösen und mythologischen Elementen durchzogenen postapokalyptischen Welt, in der dieses Mal sechs Stämme unter der Leitung des Karma-Tempels um die Vorherrschaft und den Einzug ins als Paradies angepriesene Nirwana kämpfen.
Ihr übernehmt dabei die Rolle von Serph, dem Anführer des eher kleinen Embryon-Stammes, die gerade mit dem Clan der Vanguards im Clinch liegen. Plötzlich fährt ein gleißendes Licht vom Himmel herab, das die Krieger aller Stämme mit merkwürdigen Symbolen brandmarkt, die dämonische Verwandlungen in Gang setzen und sie zu blutrünstigen Bestien werden lassen. [GUI_SPIELLINKS(align=left,SPIELID=4839)]
Doch damit nicht genug, erscheint mitten auf dem Schlachtfeld auch noch ein unter Amnesie leidendes Mädchen namens Sera, das vom Karma-Tempel als Schlüssel ins Nirwana auserkoren und fortan von allen Stämmen erbarmungslos gejagt wird. Serph und seine Gefolgsleute fangen in Seras Anwesenheit jedoch an, ihrem dämonischen Schicksal zu entrinnen und entwickeln zunehmend ein Gefühlsleben, das sie erstmals Dinge wie Zuneigung, Mitleid und Trauer verspüren lässt. Plötzlich ertappen sie sich sogar dabei zu weinen, sich zu freuen und Dinge zu hinterfragen. Da diese Entwicklung bei manchen schneller voranschreitet als bei anderen ergeben sich dadurch auch ungewöhnliche Dialoge in denen die Charaktere oft unverständliche Blicke ernten oder teils selbst nicht verstehen, was sie mit den Worten, die über ihre Lippen kommen, eigentlich sagen wollen.
Die Charaktere entwickeln jedenfalls schnell ein sehr individuelles und doch vertrautes Eigenleben mit allem was dazu gehört. Schade nur, dass der Held des Spiels selbst mal wieder komplett stumm und profillos bleibt. Selbst in Muliple-Choice-Dialogen getroffene Entscheidungen werden wortlos umgesetzt, während die ausgezeichneten englischen Synchronsprecher den anderen Charakteren gekonnt Tiefe und Glaubwürdigkeit verleihen. Wer des Englischen nicht mächtig ist, wird von all dem aber wenig mitbekommen und auch Schwierigkeiten haben, der Handlung zu folgen, da auf eine deutsche Lokalisierung komplett verzichtet wurde. Im Hinblick auf den teils haarsträubend eingedeutschten Vorgänger vielleicht eine verständliche, aber keinesfalls optimale Entscheidung.
Die Story läuft trotzdem immer wieder zu Hochform auf, kommt wie aber schon bei Lucifer’s Call streckenweise viel zu kurz, was in erster Linie daran liegt, dass zwischen den einzelnen Story-Sequenzen viel zu viel gekämpft wird. Selbst wenn man das unumgängliche Aufstufen von Attributen und Fähigkeiten auf ein Minimum reduziert, gibt es zu viele erzählerische Durststrecken, die auch durch gelegentliche Rätseleinlagen nur bedingt aufgewogen werden können. Dabei gehen die Auseinandersetzungen eigentlich angenehm flott vonstatten und motivieren mit einem taktischem Schwachpunkt- und Kombo-System, das bereits den Vorgänger ausgezeichnet hatte.
Sprich: die Kämpfe laufen rundenbasiert ab, wobei jeder Kampfteilnehmer genau eine Aktion ausführen darf, bevor die Gegenseite zum Zug kommt. Verwendet ihr eine Aktion, für die der Gegner besonders anfällig ist, bekommt ihr einen Extrazug, ist der Gegner gegen eure Aktion resistent oder geht diese sogar ins Leere, verliert ihr hingegen Züge.
Übung macht den Meister
Bis ihr die Schwachstellen der Gegner kennt, zahlt ihr unter Umständen aber eine Menge Lehrgeld, wobei ihr mit der Analyse-Fähigkeit die meisten Widersacher gezielt durchleuchten könnt. Bei dickeren Brocken hilft jedoch nur Trial&Error, was mitunter etwas frustrieren kann – vor allem, wenn man die benötigten Angriffsmanöver gerade nicht aktiv oder noch gar nicht erlernt hat. Der Schwierigkeitsgrad ist bei Digital Devil Saga aber wesentlich gnädiger und ausgewogener als noch bei Lucifer’s Call und auch die Speicherpunkte sind wesentlich großzügiger und fairer verteilt. Wenn ihr in neuen Gebieten mit den falschen Fähigkeiten in Hinterhalte geratet, kann es zwar immer noch schnell Game Over heißen, aber meist liegt der letzte Speicherpunkt nicht weit zurück und ihr habt stets auch die Möglichkeit zu fliehen, sofern euch der Gegner lässt…
*Slain zeigt den Entwickler/Puplisher den Mittelfinger*
Naja das lokalisierete Lucifers Call konnt mich bisher eh nicht begeistern, 5-10 Std. nur gespielt.
Also ich find das Spiel absolut genial. Klar, die Grafik ist nicht so gut wie in Final Fantasy 10 oder ähnlichem, aber die Story ist der Hammer, genauso wie das Battlesystem und die Skill entwicklung.
Zwar würd ich mir auch wünschen, wenn Serph ab und zu den Mund aufmachen würde, aber na ja ^^ Kann man wohl nichts machen und er ist trotzdem mein Lieblingschara. Ich finde, die Schwerigkeit macht es gerade so spannend und wenn man sich wirklich mit dem Spiel beschäftigt und ein wenig mehr nachdenkt und sich bei den Kämpfen anstrengt, hat man recht schnell den Bogen raus und dann gehts ab!
Die Story ist super, die Charaktere grandiös und ich bin wirklich froh, dass die Deutschen nicht Hand dran anlegen durften, sonst würde das Spiel durch und durch zensiert sein. Es ist schon manchmal brutal und es fließt auch manchmal reichlich Blut, aber es ist ganz realistisch und nachvollziehbar dargestellt und ich finde, das verleiht dem Spiel nur umso mehr Leben und Emotionen, gerade wenn ein Freund erbarmungslos ermordet wurde und man Tränen um ihn vergießt.
Super ist auch, dass man in diesem Spiel es so dargestellt hat, als existiere vorher noch keine Gefühle. Die Haupthelden erkennen nach und nach die Bedeutung von Gefühlen und Wörtern wie "Tränen", "Trauer" oder "Kamerad". Sehr überzeugend und super rübergebracht.
Ich bin ein totaler Fan von dem Spiel und bin unendlich glücklich, alle Teile davon zu besitzen. Ich weiß, dass es mache geben wird, die eine andere, negative Meinung darüber haben, aber das wird nichts an meiner Einstellung zu dem Spiel ändern - es ist eins der Besten, die ich bisher in die Hände bekommen habe und ich habe schon so manch ein Spiel gezockt.
Sehr empfehlenswert, einfach mal ausprobieren, Leutz, ihr werdet begeistert sein!